[fessenheim-fr] Fwd: "Offenes eMail" an Jochen Stay

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
So Apr 7 15:55:09 CEST 2019


-------- Original Message --------
Subject: "Offenes eMail" an Jochen Stay
Date: Sun, 07 Apr 2019 15:50:48 +0200
From: Klaus Schramm <078222664-0001 at t-online.de>
To: [Anti-Atom-Inis] <antiatom-initiativen at lists.nadir.org>

Hallo Jochen!
[Dies hier ist quasi ein "Offener Brief" /
ein "Offenes eMail" an Dich, weil das
öffentlich gesagt werden muß!]

Sorry, ich kam est heute dazu, die Stellung-
nahme des BfE vom 3.04.19 zu lesen -
www.bfe.bund.de/SharedDocs/Stellungnahmen/BfE/DE/2019/0302-ausgestrahlt.html

Meine Oma hätte zu einem solchen Verhalten gesagt:"
Die sind ja so dreckig!"

Dieses gesamte Geschreibsel ist von vorn bis hinten
manipulativ und verlogen. Damit bestätigt sich erneut
unser (den haben wir ja in den vergangenen Jahren
nie verhohlen) Verdacht, daß Leuten - zumindest in
der Chef-Etage - des BfE nicht zu trauen ist.

Am übelsten ist der zentrale Abschnitt:
"Dem Sprecher des Vereins „.ausgestrahlt e.V.“, Jochen Stay, wurde eine
aktive Mitarbeit in der vom Bundestag und Bundesrat eingesetzten
„Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ angeboten. Die
gesamtgesellschaftlich zusammengesetzte Kommission erarbeitete von 2014
bis 2016 Empfehlungen für die Novellierung des Standortauswahlgesetzes.
Herr Stay hat im Gegensatz zu anderen Umweltverbänden die Möglichkeit
der Einflussnahme auf das Standortauswahlverfahren abgelehnt und sich
somit auch gegen eine gemeinschaftliche Lösung des Atommüllproblems im
Sinne des Gemeinwohls entschieden."

Das ist schlicht und einfach verleumderisch.

Auch wenn das vermutlich alle, die hier
mitlesen, noch wissen, sei nochmals fest-
gehalten:

Schon im Mai 2013 lehnten Greenpeace, der BUND
und andere große Umwelt-Verbände die Einladung
des damaligen "Umwelt"- und Atom-Ministers
Peter Altmaier ab, zu einem "Bürgerdialog"
über einen angeblichen "Neustart der Endlager-
suche" nach Berlin zu kommen. 16 der 17
Bürgerinitiativen an Orten heutiger
Zwischenlager sagten zu Altmaiers Einladung
"Nein Danke". Olaf Bandt, Bundesgeschäftsführer
des BUND, erklärte: "Das ist die Perversion
von Bürgerbeteiligung." Und Thomas Breuer,
Leiter des Klima- und Energiebereichs von
Greenpeace, kommentierte: "Ein ehrlicher
Neuanfang für eine Endlagersuche erlaubt
keine Vorfestlegungen."

Im August 2013 bekräftigten die drei großen
deutschen Umwelt-Organisationen Greenpeace,
BUND und 'Robin Wood' übereinstimmend ihre
Ablehnung, an der von der Berliner Block-
flöten-Koalition vorgesehenen "Kommission
Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe"
teilzunehmen. Von insgesamt 33 Sesseln wurden
zwei (in Zahl: 2) den Umwelt-Verbänden
angeboten.

Leider fiel der BUND im April 2014 um und
entsandte Klaus Brunsmeier, "S"PD-Mitglied
und stellvertretender Vorstandsvorsitzender
des BUND, in das Alibi-Gremium. Die Hinter-
gründe kamen auf dieser Mailingliste zur
Sprache.

Ich erklärte am 14. April 2014 nach fast 36-
jähriger Mitgliedschaft aus Protest meinen
Austritt aus dem BUND. Neben dem BUND befleißigte
sich lediglich die 'Deutsche Umweltstiftung',
mit der Beteiligung ihres Vorsitzenden
Jörg Sommer, der Farce mit dem nun halb-
offiziellen Titel "Endlager-Kommission"
den Schein einer Legitimität zu verleihen.
Als die personelle Zusammensetzung dieser
Kommission im Mai 2014 bekannt wurde,
konnte jede und jeder, die oder der es
wollte, sich darüber informieren, wie ein-
seitig die Auswahl der 33 Kommissionsmitglieder
getroffen worden war...

Die Formulierung im BFE-Geschreibsel, "Herr Stay
hat im Gegensatz zu anderen Umweltverbänden..."
suggeriert, "andere Umweltverbände" seien die
Mehrheit - und Jochen Stay sei ein Einzel-
gänger gewesen.

Das ist bösartig und frech.

Lieber Jochen, damit bestätigt sich, daß Deine
Entscheidung, einen Kommissions-Sessel abzulehnen
und die "Endlager-Kommission" permanent als
Beobachter vor Ort mitzuverfolgen, richtig
war. Bei diesem miesen Angriff durch das BfE und
dessen Präsidenten Wolfram König (für dessen
Partei-Mitgliedschaft ich nichts kann!), der
sicherlich dieses BfE-Geschreibsel vom 3.04.19
persönlich mitverantwortet, erkläre ich Dir,
Jochen, meine uneingeschränkte Solidarität!

Ciao
    Klaus

    Klaus Schramm
    Mitglied der
    Anti-Atom-Gruppe Freiburg






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