[fessenheim-fr] PM der Anti-Atom-Gruppe Freiburg: Stilllegung des AKW Fessenheim bis 2022?
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Do Okt 11 17:27:33 CEST 2018
Pressemitteilung der Anti-Atom-Gruppe Freiburg (9.10.18):
Stilllegung des AKW Fessenheim bis 2022?
Nach Auffassung der Anti-Atom-Gruppe Freiburg wäre nur die sofortige
Stilllegung des AKW Fessenheim eine gute Nachricht. Auch in den
kommenden vier Jahren könne sich etwa infolge eines Erdbebens ein
Super-GAU in Fessenheim ereignen.
Am vergangenen Mittwoch hatte der neue französische Umweltminister
François de Rugy in französischen Medien einen Spielraum bis 2022 bis
zur Stilllegung des AKW Fessenheim gelassen, weil noch immer nicht fest
stehe, wann der neue EPR-Atom-Reaktor am Standort des AKW Flamanville
betriebsbereit ist. "Die Ankündigungen der vergangenen sechs Jahre der
französischer Regierungen Hollande und Macron waren völlig wertlos,"
erklärt Ingo Falk von der Anti-Atom-Gruppe Freiburg. Die
Anti-Atom-Gruppe Freiburg erinnert an ihre gleichlautende
Presseerklärung vom 21. September 2012, als das Versprechen verbreitet
wurde, das AKW Fessenheim bis spätestens 2016 stillzulegen.
Offenbar hält sich Präsident Emmanuel Macron exakt an den gleichen
Spielplan wie sein Vorgänger, denn 2022 läuft die Amtszeit Macrons ab.
Klaus Schramm von der Initiative erinnert zudem daran, daß die Liste der
gebrochenen Atomausstiegs-Versprechen in Europa (Schweden 1998, Spanien
2009, Deutschland 2010, Belgien 2015) länger ist als die der Staaten, in
denen real ein Atomausstieg durchgesetzt werden konnte: Österreich 1978
und Italien 1987.
Um einschätzen zu können, ob auf die Wahlversprechen des französischen
Präsidenten Emmanuel Macron mehr Verlaß ist als auf jene seines früheren
Chefs und Amtsvorgängers François Hollande, bieten sich Aussagen Macrons
vor dem illustren Kreis mächtiger Wirtschaftsleute als Orientierung an.
Macron sagte im Juni 2016 - zu jener Zeit noch Wirtschaftsminister unter
Hollande - nach seiner Rede auf der 'World Nuclear Exhibition' in Paris
mit der Hand auf dem Herzen: "Wir glauben an die Atomkraft. Sie ist
unsere Zukunft, der Traum des Prometheus."
Da von Seiten des französischen Strom-Konzerns und AKW-Betreibers EdF
schon öfters geäußert wurde, eine AKW-Laufzeit von 60 Jahren sei
anzustreben, ist nach Ansicht der Atomkraft-GegnerInnen nicht
auszuschließen, daß das AKW Fessenheim noch bis 2037 in Betrieb bleiben
soll. Zugleich müsse klar sein, daß das Risiko eines Super-GAU wegen der
Alterung des Atomkraftwerks von Tag zu Tag steige. Daraus zieht die
Gruppe den Schluß: "Wir verlassen uns besser nicht auf höhere Mächte,
sondern darauf, daß sich viele Menschen selbst für die Stilllegung des
AKW Fessenheim und für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen."
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