[fessenheim-fr] Landesärztepräsident stärkt IPPNW den Rücken, Der Rückbau der AKWs bleibt durch ärztliche Kritik am Freimesskonzept weiter in der Diskussion

Ilse Martin martin_ilse at yahoo.de
So Mär 25 22:19:04 CEST 2018



Liebe Freimessmüllbesorgte,

unter:
-> ippnw.de/startseite/artikel/de/landesaerztepraesident-staerkt-ippnw.html

findet Ihr die gestrige Pressemitteilung der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges IPPNW zum Freimess-Thema.
Bitte schickt Sie an Eure Medienansprechpartner in der Region und darüber hinaus.

Der Baden-Württembergische Landesärztekammerpräsident fordert wegen medizinischer Bedenken den Umweltminister zu einem Moratorium bei der Freigabe auf konventionelle Bauschuttdeponien oder komplette Freigabe in den Wiederverwertungskreislauf von gering radioaktiven Abfällen aus dem Rückbau von Kernkraftwerken auf. Er fordert explizit auch die noch nicht erfolgte Prüfung anderer Optionen wie insbesondere die dauerhafte Verwahrung auf dem Gelände der Kernkraftwerke ohne die bisher vorgesehene Aufgabe der staatlichen Atomaufsicht für diese kritischen Abfälle.

Vertiefende Informationen hierzu findet Ihr unter
-> froschgraben-freigemessen.de/symposium-der-landesaerztekammer-am-3-2-18/

Die öffentlichen Entsorgungsträger, in der Regel Landkreise, sind nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz bisher noch rechtlich dazu verpflichtet, sog. freigemessene radioaktive Abfälle von Kernkraftwerken, die in ihrem Kreisgebiet befindlich sind, auch auf kreiseigenen Bauschuttdeponien abzulagern. Dieses Recht wird vom Baden-Württembergischen Umweltministerium gegen den erklärten großen Widerstand der beteiligten Kreistage vehement durchgekämpft. Nun kommt es aber zum Stopp des Rückbaus der kerntechnischen Anlagen z.B. im Landkreis Karlsruhe, da dieser Kreis über keine eigene entsprechende Deponie verfügt. Angesichts der zunehmenden öffentlichen Wahrnehmung der mit dem Freimessmüll verbundenen medizinischen Risiken finden sich deutschlandweit keine Deponiebetreiber mehr, die diese kritischen Abfälle freiwillig annehmen. Der Umweltminister Untersteller reagiert hierauf mit dem Hinweis auf die moralische Pflicht der Deponiebetreiber, auch diese Abfälle einzubauen, was durch ein zusätzliches Entgelt versüsst werden könnte, und durch die Empfehlung an den Landkreis Karlsruhe nun in einem jahrelangen Planungsverfahren eine eigene Deponie zu errichten. Die Beschäftigung mit anderen nachhaltigeren und sicheren Entsorgungswegen lehnt er ab, ein landesweites Entsorgungskonzept für diese niedrig radioaktiven Abfälle bleibt er schuldig. 

Mit herzlichen Grüßen
Dierk

Dr. Dierk-Christian Vogt
Interessengemeinschaft Deponien Schwieberdingen-Horrheim
www.froschgraben-freigemessen.de

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IPPNW-Pressemitteilung vom 23.03.2018

Landesärztepräsident stärkt IPPNW den Rücken

Der Rückbau der AKWs bleibt durch ärztliche Kritik am Freimesskonzept 
weiter in der Diskussion

23.03.2018

Die Diskussion um den Umgang mit gering radioaktivem Abfall aus dem 
Abriss von Atomkraftwerken geht in die nächste Runde. In der aktuellen 
Ausgabe des Baden-Württembergischen Ärzteblatts stellt 
Ärztekammerpräsident Dr. Ulrich Clever klar: Die Haltung des 
baden-württembergischen Landesumweltministers Franz Untersteller, der 
gering radioaktive Abrissmüll würde in seiner strahlenden Wirkung im 
„Rauschen der Hintergrundstrahlung“ untergehen, sei schlicht falsch. Die 
IPPNW begrüßt, dass sich der Präsident der Landesärztekammer für ein 
Moratorium für die Deponierung des Freimess-Mülls ausspricht und fordert 
Umweltminister Untersteller auf, in einen vertieften Dialog mit der 
Ärzteschaft über das Freimess-Verfahren einzutreten und ernsthaft die 
bereits vorliegenden Alternativen zur Freimessung zu prüfen.

Clever hatte nach einem Gespräch mit dem Umweltministerium im Januar 
2017 das Freimess-Konzept noch als „verantwortbar“ bezeichnet und damit 
Irritationen ausgelöst, da die Vertreterversammlung der 
baden-württembergischen ÄrztInnen das Freimessen von gering radioaktiven 
Müll aus dem Rückbau der AKWs zuvor mehrheitlich abgelehnt hatte.

Anfang Februar 2018 fand in Stuttgart nun auf Einladung des 
Umweltausschusses der Landesärztekammer ein wissenschaftlichen 
Fachsymposium statt. In seinem Resümee der Veranstaltung stellt Clever 
nun fest, dass es keine unschädliche ionisierende Strahlung gibt. Wie 
jede Strahlung müsse auch die des atomaren Abrissmülls als zusätzliche 
Strahlung betrachtet und in der Folgenabschätzung addiert werden.

Clever unterstützt damit die Position der IPPNW und anderer 
Ärzteinitiativen, die sich aus präventiv-medizinischen Gründen gegen die 
geplante Verbringung des gering radioaktiven Abfalls auf 
Hausmülldeponien, in die Wiederverwertung oder in die Müllverbrennung 
aussprechen. „Es wurde Zeit, dass eine Versachlichung auch bei diesem 
politisch-kontroversen Thema stattfindet“, kommentiert Dr. Alex Rosen, 
Vorsitzender der IPPNW Deutschland.

Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin IPPNW, Tel. 030 - 69807415, 
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des 
Atomkrieges (IPPNW), Email: wilmen at ippnw.de www.ippnw.de
Foto: Dr. med. Ulrich Clever, Präsident der Landesärztekammer 
Baden-Württemberg, Foto: Ärztliche Pressestelle, Landesärztekammer 
Baden-Württemberg

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----- Weitergeleitete Message -----
 Von: Dr. Dierk-Christian Vogt <Theurer-Vogt at t-online.de>
 Gesendet: 18:17 Samstag, 24.März 2018
 Betreff: Landesärztepräsident stärkt IPPNW den Rücken, Der Rückbau der AKWs bleibt durch ärztliche Kritik am Freimesskonzept weiter in der Diskussion
   
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