[fessenheim-fr] Fwd: 1. Gegner der Energiewende mit Windkraft lancieren über PR-Agentur Artikel in die Bayerische Staatszeitung 2. Gegner manipulieren Online-Umfrage zu 10 H in der Bayerischen Staatszeitung mit Roboter
Ingo FALK
ingo at falk-net.de
Mi Jan 24 16:13:09 CET 2018
Hallo zusammen.
Diese Weiterleitung richtet sich an alle, die sie gerne an sog.
"Online-Umfragen" beteiligen (Siehe weiter unten).
Viele Grüße.
Ingo.
ingo at falk-net.de
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: 1. Gegner der Energiewende mit Windkraft lancieren über
PR-Agentur Artikel in die Bayerische Staatszeitung 2. Gegner
manipulieren Online-Umfrage zu 10 H in der Bayerischen Staatszeitung mit
Roboter
Datum: Wed, 24 Jan 2018 15:08:21 +0100
Von: Raimund Kamm <r.kamm at bwe-regional.de>
An: Raimund Kamm <r.kamm at bwe-regional.de>
_Nur noch für an dem Geschehen hinter den Kulissen Interessierte_
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
*1.*
die Gegner der Energiewende konnten mit einer niedersächsischen
PR-Agentur einen Artikel gegen die Windkraft in die Bayerische
Staatszeitung am 19.1. lancieren.
Soweit ich es im Internet verstanden habe, sind die beiden Autorinnen
Mitarbeiterinnen einer PR-Agentur, die stolz zeigt, dass sie
Haarverlängerungen promotet.
Und der Inhaber der Agentur betreibt zugleich die
Anti-Windkraft-Webseite, deren Adresse unter dem Artikel steht.
Der Artikel ist inhaltlich und sprachlich schlecht. Er scheint Teil
einer derzeit laufenden Kampagne zu sein. Ähnliches stand auch in der WELT.
Nur drei Anmerkungen:
n*Entgegen der Behauptung in dem Artikel geschieht sehr viel bei der
Entwicklung von Speichern*. Sowohl in Startup-Unternehmen wie in
Konzernen a la Bosch und in Forschungseinrichtungen von Fraunhofer oder
dem ZSW. Und dabei gibt es Erfolge: Seit 2010 sind beispielsweise die
Preise für Akku-Hausspeicher auf etwa 30 % gesunken. Allerdings wurden
Pläne für Pumpspeicherkraftwerke wieder in die Schublade gesteckt, da
sie sich jetzt nicht lohnen. Wegen der
Kraftwerksüberkapazitäten*//*sind Speicher (noch) nicht gefragt. Wenn
erst alle AKW abgeschaltet sind und der Einstieg in den schrittweisen
Kohleausstieg beginnt, wird der Preis an der Strombörse steigen und mehr
schwanken und Energiespeicher werden lohnend. Welche Techniken (Akku,
PSW, Redox-Flow, Druckluftspeicher, …) dann die wirtschaftlichsten sind,
lässt sich heute noch nicht endgültig beurteilen.
n*Die Energiegewinnung mittels Photovoltaik und Windkraft (in geringerem
Maße auch die mittels Bioenergie und Wasserkraft) ist wechselhaft – aber
gut voraussag- und planbar. *
Der Satz in dem Artikel „/Wie bei Solarenergie besteht auch bei Strom
aus Wind eine bis dato schlechte Planbarkeit/“ ist inhaltlich falsch und
erstaunlich schlechtes Deutsch.
Jetzt zur Stunde kann gut vorher gesagt werden, wie hoch in einem oder
in zwei Tagen die Stromerzeugung aus PV und aus Windkraft sein wird.
Dementsprechend können dann Bioenergie-, Erdgas- oder auch noch
Kohlekraftwerke ihre Produktion planen. Immer mehr werden auch flexible
Stromverbraucher wie Metallschmelzen, Luftzerlegungsanlagen, Kühlhäuser,
Großpumpen usw. ihren Betrieb nach dem Angebot von billigem PV- und
Windstrom steuern. Man nennt dies Lastmanagement. Mir scheinen flexible
Preise das beste Instrument zu sein, um Angebot und Nachfrage
zusammenzubringen.
n*Abregelung und Speicherung von Windstrom*
Insbesondere in Schleswig-Holstein wird ärgerlich viel Windstrom
abgeregelt, weil die Stromleitungen die Elektrizität noch nicht einmal
ausreichend nach Hamburg transportieren können. Ob dahinter Absicht
steckt,*//*um den Betrieb des AKW Brokdorf und des Hamburger
Steinkohle-KW Moorburg nicht zu stören, kann man vermuten. Mangels
erheblich verlustärmerer HGÜ-Leitungen kann der Strom auch nicht zu den
Verbrauchszentren in Süddeutschland übertragen werden, wo heute noch
viel Atomstrom genutzt wird. Allerdings wird in SH an den Stromleitungen
gebaut. WELT 23.1.18
<https://www.welt.de/regionales/hamburg/article172740945/Minister-Habeck-weiht-neue-Strom-Autobahn-im-Norden-ein.html>
Doch in Bayern und Baden-Württemberg ist die Situation anders. Hier ist
noch viel Platz im Stromnetz und Windkraftwerke müssen so gut wie nie
abgeregelt werden. Nach Abschalten der AKW (noch 5.300 MW allein in BW
und BY) erst recht nicht.
*Fazit*: Dem Artikel kann man seine Schlechtheit ansehen. Es ist gut,
wenn auch mit Leserbriefen am die Bayerische Staatszeitung geschrieben
wird, dass Windkraft wie auch Photovoltaik dank der gerade auch in
Deutschland erarbeiteten technischen Fortschritte preiswert geworden
sind. Dass PV- und Windstrom so lange nicht überschüssig sind, so lange
noch Atom-, Erdgas- und Kohlekraftwerke laufen.
Die Leserbrief kann man der BSZ auch mailen:
redaktion at bsz.de <mailto:redaktion at bsz.de> oder direkt an den
Chefredakteur: Ralph Schweinfurth, ralph.schweinfurth at bsz.de
<mailto:ralph.schweinfurth at bsz.de>
Empfehlenswert sind Sachargumente und bitte nicht das in letzten Jahren
populär gewordene pauschale Schimpfen und Herabwürdigen nachmachen.
*2.*
In derselben Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung stand verdienstvoll
eine Online-Umfrage zu 10 H
*Wortweiser 10H*
Damit ist das bayerische Gesetz gemeint, durch das die baurechtliche
Privilegierung von Windkraftwerken aufgehoben wurde, wenn diese näher
als der zehnfachen Gesamthöhe (bis zur Flügelspitze oben) an Wohnhäusern
stehen würden. In keinem anderen Bundesland gilt so etwas. Normalerweise
soll vernünftigerweise im Außenbereich nicht gebaut werden. Als Ausnahme
hat man baurechtliche Privilegierungen für Bauwerke (große Ställe,
Sendemasten usw.) eingeführt, die schlecht in die Wohngebiete platziert
werden können.
Seit Inkrafttreten von 10H werden in Bayern kaum noch neue
Genehmigungsanträge gestellt. Wurden im Spitzenjahr 2013 sogar 400
Genehmigungsanträge gestellt, waren es in 2017 bis zum November nur noch
4(!!).
In der Vergangenheit war es so, dass Projektierer im Außenbereich von
Gemeinden ein Recht hatten, Windräder zu bauen, wenn die
Immissionsschutzvorschriften (Geräusche, Schattenwurf) wie auch die
Natur- und Artenschutzbestimmungen eingehalten wurden. Rechtlich war es
aber möglich, dass eine Gemeinde eine geeignete Konzentrationsfläche für
Windkraftwerke auswies und dann die übrige Gemeinde für den Windradbau
sperrte. Dieser heilsame Druck besteht heute nicht mehr. Und infolge der
Hetze von sogar einigen bayerischen Regierungsmitgliedern gegen die
Windkraft und infolge einer zunehmenden Mentalität, dass der Strom aus
der Steckdose komme, scheuen sich die meisten Bürgermeister und
Gemeinderäte, Baugebiete für Windräder auszuweisen. Der heilsame Druck
ist ja weg.
Die Online-Umfrage:
Am Freitagabend hatten schon über 90 % mit JA dafür gestimmt, dass die
10H-Regel fällt.
Am Samstagmorgen lagen dann die Ja-Stimmen nur noch im einstelligen Bereich.
Windkraftgegner hatten einen Automat („Roboter“) erfolgreich
installiert, der NEIN stimmte, die Cookies wieder löschte und erneut
NEIN stimmte.
Die Bayerische Staatszeitung wurde darauf hingewiesen und bestätigte den
Roboter.
_
Wer hat die Mittel, um solche meinungsmanipulierende Roboter zu
installieren?_
_Sind das die gleichen Leute, die PR-Agenturen für
Anti-Energiewende-Artikel bezahlen?_
Oder gibt es andere finstere Kräfte auf der Gegenseite, die das Geschäft
mit Erdgas, Atomkraft und Kohle nicht verlieren wollen?
Wir können uns wehren, wenn wir uns „hinstellen“ und beispielsweise mit
Leserbriefen persönlich Stellung beziehen.
Voraussichtlich werden kommenden Freitag in der BSZ meine Antworten zu
Fragen nach der Stromversorgung ohne Atom stehen.
Freundliche Grüße!
Raimund Kamm
Landesvorsitzender Bayern
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) / German Wind Energy Association
Landesvorstand Bayern
Landesgeschäftsstelle (Kristina Dürr)
Luitpoldstraße 26 Ehrenpreisstraße 2
86157 Augsburg 86899
Landsberg am Lech
T +49 821 / 541936 T +49 8191 /
42821-04
F +49 8191 / 42821-20
r.kamm at bwe-regional.de
<mailto:r.kamm at bwe-regional.de>_k.duerr_ at wind-energie.de
<mailto:a at wind-energie.de>
www.wind-energie.de <http://www.wind-energie.de/>
Rechtsform: Eingetragen im Vereinsregister Berlin-Charlottenburg: VR
27538, Präsident: Hermann Albers
*Klimaschutz ernst nehmen: 10 x (10 + 10):*
*10 Jahre plus 10 GW PV plus 10 GW Windkraft*
Allein in Bayern steht im Jahr 2017 der BWE
für jede zwanzigste erzeugte Kilowattstunde Strom,
hunderte Firmen, tausende Investoren und
Umweltschützer sowie 12000 Arbeitsplätze.
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