[fessenheim-fr] Benken

Ingo FALK ingo at falk-net.de
Mo Apr 20 10:13:43 CEST 2015


Hallo.

Es ist "schön", dass immer erst vollendete Tatsachen geschaffen werden und
dann die "politische Debatte" beginnen soll. Scheint für Atomkraft ganz
typisch zu sein...

Viele Grüße.

Ingo.

ingo at falk-net.de


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: fessenheim-fr [mailto:fessenheim-fr-bounces at listi.jpberlin.de] Im
Auftrag von Klaus Schramm
Gesendet: Montag, 20. April 2015 09:04
An: [fessenheim-fr]
Betreff: [fessenheim-fr] Benken

Hallo Leute!

Wie seit Jahren vorherzusehen (siehe hier im Archiv!)
läuft die Inszenierung eines Such-Verfahrens in der
Schweiz auf den "Endlager"-Standort Benken hinaus:

www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/schweiz-will-probebohrungen-fue
r-endlagersuche-starten

Text weiter unten einkopiert

...eben so ungeeignet wie der "Endlager"-Standort
Gorleben, der als Ergebnis der deutschen Atommüll-
Endlager-Kommission vorgegeben ist, und ebenso
ungeeignet wie der französische Standort Bure.

Ciao
    Klaus Schramm


Atommüll
Schweiz will Probebohrungen für Endlagersuche starten

Die Nationale Schweizer Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver 
Abfälle hat sich auf zwei mögliche Standorte festgelegt. Kostenpunkt: 20 
Milliarden Franken.

     [Wohin mit dem Atommüll? | Foto: dpa]

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in 
der Schweiz (Nagra) wird noch in diesem Jahr mit detaillierten 
Erkundungen der beiden bevorzugten Standorte beginnen. Im Herbst sollen 
zum einen seismische Messungen erfolgen, die eine dreidimensionale 
Abbildung des Untergrunds ermöglichen. Zudem werden bis Ende des Jahres 
die Genehmigungen für weitere Erdbohrungen beim Bund beantragt. Auf 
Basis dieser Erkenntnisse will die Nagra dann 2019 ihre provisorische 
Standortwahl treffen. Bis Mitte 2022 soll der Genehmigungsantrag für den 
Bau des Tiefenlagers stehen. Dann beginnt die politische Debatte.

Anfang des Jahres hatte die Nagra eine erste Vorauswahl getroffen und 
aus den einst sechs möglichen Standortregionen zwei benannt, die als 
besonders geeignet gelten. Das ist zum einen ein Standort im Bereich 
Benken nordöstlich von Zürich, unweit von Schaffhausen und der badischen 
Gemeinde Jestetten.

Auch der Standort Jura/Ost im Kanton Aargau kommt in Betracht, gelegen 
südlich von Laufenburg im Bereich des Bözbergs. In beiden Fällen sind 
Schichten aus Opalinuston als Wirtsgestein vorgesehen. Die Auswahl der 
geologischen Formation hat in der Schweiz nach den gesetzlichen Vorgaben 
höchste Priorität, vor allem die richtige Auswahl bei der Geologie soll 
Sicherheit bringen.

Am vergangenen Donnerstag informierte die Nagra über das weitere 
Prozedere. Die seismischen Vermessungen werden an 25 000 Punkten in den 
abgegrenzten Gebieten erfolgen. Am Rand des jeweiligen Gebietes werden 
Probebohrungen vorgenommen. Sie sollen die Referenz bilden für die 
Messungen. Zudem zeigen Probebohrungen zum Beispiel auch auf, ob tiefere 
Erdschichten unter Spannung stehen. Die Probebohrungen sind 
genehmigungspflichtig, die Nagra geht aber davon aus, dass diese erteilt 
werden. "Es wird immer gefordert, dass alles wissenschaftlich 
untermauert wird", sagte Markus Fritschi von der Nagra-Geschäftsführung 
mit Blick auf mögliche Einsprüche von Endlagergegnern. Sollte es solche 
Einsprüche geben, werde sich das Verfahren eben verzögern.

Sollten die jetzt anlaufenden Untersuchungen Unerwartetes zu Tage 
fördern und ein Standort ausscheiden, habe man zwei Möglichkeiten. Zum 
einen könnte man die weitere Suche auf nur noch einen Standort 
begrenzen. Denkbar sei aber auch, dass man auf einen der vier zu 
Jahresbeginn vorläufig ausgeschiedenen Standorte zurückgreife. Denn auch 
diese seien grundsätzlich geeignet. Anders als in Deutschland ist die 
Finanzierung sowohl der jetzigen Arbeiten wie auch des Endlagers selbst 
geregelt und gesichert. Seit Inbetriebnahme der Atomkraftwerke bezahlen 
die Betreiber in einen Fonds ein, der vom Bund verwaltet wird. Der Fonds 
ist derzeit mit mehr als fünf Milliarden Franken gefüllt.

Die Gesamtkosten des Endlagers werden sich auf 20 Milliarden Franken 
(19,4 Milliarden Euro) belaufen, etwa ein Viertel der Kosten sind 
bereits angefallen und bezahlt, so der Bau des Zwischenlagers bei 
Würenlingen sowie die vorbereitenden Arbeiten der Nagra. Zudem besteht 
eine Solidarhaftung der Kraftwerksbetreiber. In Deutschland hat es 
zuletzt Diskussionen über die Frage gegeben, wer im Falle eines 
Konkurses eines großen Energieversorgers die Kosten für die Einrichtung 
eines Endlagers übernimmt. Wirtschaftsminister Gabriel hatte einen Fonds 
vorgeschlagen, wie es ihn in der Schweiz bereits gibt.

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