[fessenheim-fr] Benken
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Mo Apr 20 09:03:39 CEST 2015
Hallo Leute!
Wie seit Jahren vorherzusehen (siehe hier im Archiv!)
läuft die Inszenierung eines Such-Verfahrens in der
Schweiz auf den "Endlager"-Standort Benken hinaus:
www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/schweiz-will-probebohrungen-fuer-endlagersuche-starten
Text weiter unten einkopiert
...eben so ungeeignet wie der "Endlager"-Standort
Gorleben, der als Ergebnis der deutschen Atommüll-
Endlager-Kommission vorgegeben ist, und ebenso
ungeeignet wie der französische Standort Bure.
Ciao
Klaus Schramm
Atommüll
Schweiz will Probebohrungen für Endlagersuche starten
Die Nationale Schweizer Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver
Abfälle hat sich auf zwei mögliche Standorte festgelegt. Kostenpunkt: 20
Milliarden Franken.
[Wohin mit dem Atommüll? | Foto: dpa]
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in
der Schweiz (Nagra) wird noch in diesem Jahr mit detaillierten
Erkundungen der beiden bevorzugten Standorte beginnen. Im Herbst sollen
zum einen seismische Messungen erfolgen, die eine dreidimensionale
Abbildung des Untergrunds ermöglichen. Zudem werden bis Ende des Jahres
die Genehmigungen für weitere Erdbohrungen beim Bund beantragt. Auf
Basis dieser Erkenntnisse will die Nagra dann 2019 ihre provisorische
Standortwahl treffen. Bis Mitte 2022 soll der Genehmigungsantrag für den
Bau des Tiefenlagers stehen. Dann beginnt die politische Debatte.
Anfang des Jahres hatte die Nagra eine erste Vorauswahl getroffen und
aus den einst sechs möglichen Standortregionen zwei benannt, die als
besonders geeignet gelten. Das ist zum einen ein Standort im Bereich
Benken nordöstlich von Zürich, unweit von Schaffhausen und der badischen
Gemeinde Jestetten.
Auch der Standort Jura/Ost im Kanton Aargau kommt in Betracht, gelegen
südlich von Laufenburg im Bereich des Bözbergs. In beiden Fällen sind
Schichten aus Opalinuston als Wirtsgestein vorgesehen. Die Auswahl der
geologischen Formation hat in der Schweiz nach den gesetzlichen Vorgaben
höchste Priorität, vor allem die richtige Auswahl bei der Geologie soll
Sicherheit bringen.
Am vergangenen Donnerstag informierte die Nagra über das weitere
Prozedere. Die seismischen Vermessungen werden an 25 000 Punkten in den
abgegrenzten Gebieten erfolgen. Am Rand des jeweiligen Gebietes werden
Probebohrungen vorgenommen. Sie sollen die Referenz bilden für die
Messungen. Zudem zeigen Probebohrungen zum Beispiel auch auf, ob tiefere
Erdschichten unter Spannung stehen. Die Probebohrungen sind
genehmigungspflichtig, die Nagra geht aber davon aus, dass diese erteilt
werden. "Es wird immer gefordert, dass alles wissenschaftlich
untermauert wird", sagte Markus Fritschi von der Nagra-Geschäftsführung
mit Blick auf mögliche Einsprüche von Endlagergegnern. Sollte es solche
Einsprüche geben, werde sich das Verfahren eben verzögern.
Sollten die jetzt anlaufenden Untersuchungen Unerwartetes zu Tage
fördern und ein Standort ausscheiden, habe man zwei Möglichkeiten. Zum
einen könnte man die weitere Suche auf nur noch einen Standort
begrenzen. Denkbar sei aber auch, dass man auf einen der vier zu
Jahresbeginn vorläufig ausgeschiedenen Standorte zurückgreife. Denn auch
diese seien grundsätzlich geeignet. Anders als in Deutschland ist die
Finanzierung sowohl der jetzigen Arbeiten wie auch des Endlagers selbst
geregelt und gesichert. Seit Inbetriebnahme der Atomkraftwerke bezahlen
die Betreiber in einen Fonds ein, der vom Bund verwaltet wird. Der Fonds
ist derzeit mit mehr als fünf Milliarden Franken gefüllt.
Die Gesamtkosten des Endlagers werden sich auf 20 Milliarden Franken
(19,4 Milliarden Euro) belaufen, etwa ein Viertel der Kosten sind
bereits angefallen und bezahlt, so der Bau des Zwischenlagers bei
Würenlingen sowie die vorbereitenden Arbeiten der Nagra. Zudem besteht
eine Solidarhaftung der Kraftwerksbetreiber. In Deutschland hat es
zuletzt Diskussionen über die Frage gegeben, wer im Falle eines
Konkurses eines großen Energieversorgers die Kosten für die Einrichtung
eines Endlagers übernimmt. Wirtschaftsminister Gabriel hatte einen Fonds
vorgeschlagen, wie es ihn in der Schweiz bereits gibt.
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