[fessenheim-fr] "Öko-Institut" mal wieder voll daneben

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Mi Okt 29 22:41:51 CET 2014


Hallo Leute!

Hier der (für manche nur mit einer Prise
Zynismus zu ertragende) Witz der Woche:

www.linkszeitung.de/sozwit141029liz.html
"Öko-Institut" mal wieder voll daneben

Text ohne aktive links siehe weiter unten.

Ciao
    Klaus Schramm


29.10.2014

Witz der Woche

"Öko-Institut" mal wieder voll daneben

	
	Das angebliche Öko-Institut - Collage: Samy
Derzeit wird in den Mainstream-Medien so getan, als sei dies nun 
plötzlich eine große Blamage für Deutschland - und zugleich, als habe 
das niemand gewußt. Dabei stieg der CO₂-Ausstoß Deutschlands 2013 schon 
im dritten Jahr in Folge.

Nun fragte der 'taz'-Redakteur Ingo Arzt ausgerechnet beim sogenannten 
Öko-Institut an: "Wie konnte es dazu kommen?"
www.taz.de/Miese-CO2-Bilanz-fuer-Deutschland/!148513/

Eine Team-Leiterin des "Öko-Instituts" in Berlin, über deren Namen wir 
hier galant den Mantel des Schweigens breiten wollen, antwortete der 
'taz': "Kalter Winter und Kohle." Und weiter: "Die Wintermonate 2013 
waren kalt, mehr Heizen heißt mehr Klimagase."

Das haben die tatsächlich veröffentlicht!

Für diejenigen, die sich nicht erinnern können, wurde lustiger Weise 
ausgerechnet heute in einer Agentur-Meldung verbreitet: "Der milde 
Winter senkt den Energieverbrauch in diesem Jahr auf den niedrigsten 
Stand seit der Wiedervereinigung. Er werde rund fünf Prozent geringer 
als im Jahr 2013 sein, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am 
Dienstag mit."

Und wer's genau wissen will, kann hier nachlesen:
www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2013-2014.html
"Mit einer durchschnittlichen Temperatur von +3,3 Grad war der Winter 
gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel von 1961-1990 um +3,1 Grad 
zu warm. Gegenüber der Referenz­periode von 1981-2010 betrug der 
Temperaturüberschuss +2,3 Grad. Damit war der Winter 2013/2014 der 
viert-wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 
1881."

Aber vielleicht meinte die nette Dame vom sogenannten Öko-Institut den 
Winter 2012/2013?

Doch auch der kann nichts für den hohen CO₂-Ausstoß Deutschlands. Wer 
sich nicht erinnern kann, mag hier nachlesen:
www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2012-2013.html
Das Temperaturmittel im Winter 2012/2013 lag mit 0,3 Grad um etwa +0,1 
Grad über dem langjährigen Mittel von 1961-1990.

Aber Ahnungslosigkeit ist schließlich Chef-Sache beim sogenannten 
Öko-Institut: Michael Sailer, angeblicher Nuklear-Experte mit Sitz in 
der obskuren Atommüll-Endlager-Kommission, Mitglied in der 
Reaktorsicherheits-Kommission, Vorsitzender der Entsorgungs-Kommission 
und langjähriges Mitglied der Geschäftsführung des "Öko-Instituts", 
hatte sich zuletzt vor acht Wochen gründlich blamiert, als er - 
ausweislich der 'taz' - nichts davon wußte, daß bereits in den 
Atomkraftwerken Krümmel und Neckarwestheim verrostete Fässer gefunden 
worden waren und nicht erst im AKW Brunsbüttel.
Siehe 'Witz der Woche' vom 3.09.14.

Aber Ahnungslosigkeit erklärt nicht alles: Ende 2013 kam heraus, daß das 
"Öko-Institut" in Regierungs- Auftrag ein Gutachten zu den Gefahren des 
französischen Endlager-Projekts in Bure erstellt hatte. Darin heißt es, 
die Risiken des geplanten Endlagers für hochradioaktiven Müll seien 
"sehr gering".

'Öko-Institut schadet dem Widerstand
gegen Endlager-Projekt in Bure' (15.12.13)

Bekanntlich steckt nicht überall Öko oder Grünes drin, wenn auf der 
Verpackung das entsprechende Etikett draufgepappt ist. Und manchmal ist 
mit "Öko" vielleicht auch Ökonomie und nicht Ökologie gemeint, wie der 
Solar-Pionier Hermann Scheer schon 2004 feststellte:

'Öko-Institut orientiert sich ökonomisch
Solar-Pionier Hermann Scheer enthüllt eine Öko-Atom-Connection' (13.12.04)

Übrigens sollte nicht nur diese "RECS"-Geschichte zu denken geben, 
sondern auch der Skandal um das Benken-Gutachten:

'Öko-Institut schadet Schweizer Atomkraft-GegnerInnen' (3.02.04)

...und auch die Tatsache, daß das "Öko-Institut" die damalige 
pseudo-grüne Ministerin Renate Künast in den Jahren 2002 und 2003 dabei 
unterstützte, die "grüne" Gentechnik in Deutschland mit Hilfe einer 
Politik der Koexistenz durchzusetzen - wobei das Öko-Institut u.a. ein 
kritisches Gutachten aus den eigenen Reihen, das die Gefahren der 
Koexistenz analysierte, in der Schublade verschwinden ließ.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung des "Öko-Instituts" war das 
Gutachten zu Bure keine Überraschung. Das "Öko-Institut", das zwar Mitte 
der 1970er-Jahre aus dem Kampf gegen das AKW-Projekt Wyhl hervorgegangen 
war, hatte bereits in den 1990er-Jahren unter dem Einfluß von Leuten wie 
Michael Sailer nach und nach einen einschneidenden Kurswechsel 
vollzogen. Sailer war es etwa, der für die Atom-Industrie den Ausweg der 
Zwischenlager an den AKW-Standorten in die Debatte einbrachte und damit 
half, den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke unter "Rot-Grün" bis 2005 zu 
sichern, die vor der drohenden Stilllegung nach Paragraph 9a standen.

Zweifelhaft ist auch die Rolle, die das "Öko-Institut" in jener Zeit im 
AK End des Atom-Ministers Jürgen Trittin spielte.

Und noch destruktiver war ein Gutachten des "Öko-Instituts" im Jahr 
2003, als es für "Rot-Grün" die Unbedenklichkeit des UAA-Ausbaus 
bescheinigte:
'Für Atom-Ausstieg in Gronau
Tausendfacher Widerstand...' (20.07.03)


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