[fessenheim-fr] Fwd: [taz] Anti-Atom-Pionier Strohm gibt NPD-nahem Umweltmagazin Interview
bernd at gendreck-weg.de
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Sa Dez 1 20:40:09 CET 2012
> -------- Original-Nachricht --------
> Betreff: [taz] Anti-Atom-Pionier Strohm gibt NPD-nahem Umweltmagazin
> Interview
> Datum: Sat, 1 Dec 2012 17:55:04 +0100
> Von: Greenhouse Infopool <greenhouse at jpberlin.de>
> An: Greenhouse Infopool <greenhouse at jpberlin.de>
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> die tageszeitung
> http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2012/12/01/a0226
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> * 01.12.2012
>
> Grüner Pionier im Nazi-Sumpf
>
> Spielt auch mal mit Nazis: Öko-Aktivist Holger Strohm
>
> In dem langen Gespräch wird die Anti-Atom-Ikone Holger Strohm sehr
> deutlich.
> "Ich habe mich immer dagegen gewehrt, dass man sagt: ,Mit den
> Schmuddelkindern, mit den Kommunisten, den Nazis oder den den, darfst du
> nicht spielen!", sagt er. Er selbst hat jetzt auch gespielt. Mit "den
> Nazis".
>
> Auf der Website des rechtsextremen Umweltmagazins Umwelt & Aktiv (U&A)
> lässt
> sich der 70-jährige Umweltaktivist sehr ausführlich über Umweltschutz,
> Atomenergie, Aufklärung und Widerstand aus. Dort ist das Interview seit
> Mittwoch der Aufmacher. Einen, der in der alternativ-ökologischen Szene
> auch
> als "Ökopionier" oder "Messias der Grünen-Bewegung" bezeichnet wird,
> gewinnen sie nicht oft für ein Interview. Sein Buch "Friedlich in die
> Katastrophe" gab 1971 der Anti-Atomkraft-Bewegung ein seriöses Fundament.
> 1978 verfehlte Strohm als Spitzenkandidat der Bunten Liste Hamburg den
> Einzug in die Bürgerschaft. "In seiner Synthese von Umwelt- und
> Friedensbewegung liefert er zudem die Raison d'être der Grünen", schrieb
> die
> taz unlängst. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass Strohm ein "enormes
> Faible
> für Verschwörungstheorien" habe.
>
> Der Anlass zu dem Interview mit U&A, dessen NPD-Nähe unumstritten ist, ist
> der neue Film von Strohm: "Friedlich in die Katastrophe". Nahe an der
> Kritik
> des rechtsextremen Ökomagazins, das bei der NPD bestellt werden kann,
> schimpft er, dass sich schon bei der Bunten Liste viele Kommunisten nur
> wegen der "politischen Karriere" um "Umweltschutz" kümmerten. Die heutige
> "Grüne Spitze" wolle ebenso nur "Karriere machen" und sei "unglaubwürdig".
> Bei U&A heißt das kurz: "Umweltschutz ist nicht grün!"
>
> "Für mich ist die politische Überzeugung kein Maßstab"
>
> In dem Gespräch sagt Strohm, dass die Anti-AKW-Bewegung in den Spitzen
> sowieso vom Verfassungsschutz und der Atomlobby "unterwandert" seien. Sie
> würde versuchen, Filmaufführungen zu verhindern. Er betont aber: "In jeder
> Gruppierung gibt es gute und böse Menschen. Für mich ist die politische
> Überzeugung kein Maßstab." Es gebe "selbst unter Nazis gute Menschen". Für
> ihn sei vielmehr "ein Maßstab, ob man gegen Atomenergie ist, ob man für die
> Menschheit ist". Das Tun sei wichtig "und nicht, was man sagt". Im Gespräch
> fällt beides zusammen: Seine Erkenntnis, dass Nazis sich "für die
> Menschheit" einsetzten, ist, gelinde gesagt, ein Euphemismus. Mit dem
> Interview hilft er dem Magazin bei der Etablierung über die Szenegrenze
> hinweg.
>
> ANDREAS SPEIT
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