[fessenheim-fr] 25.000 bei Anti-Atom-Protesten in Frankreich
klausjschramm at t-online.de
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So Okt 16 20:47:51 CEST 2011
16.10.2011
25.000 bei Anti-Atom-Protesten in Frankreich
Peinlicher Auftritt einer Präsidentschaftskandidatin
Obwohl in Frankreich die Ablehnung der Atomenergie mit über 60
Prozent höher ist als in Deutschland konnte der Dachverband der
französischen Anti-AKW-Inititiven 'Réseau Sortir du Nucléaire' nur
rund 25.000 DemontrantInnen zu einem dezentralen Protest
mobilisieren. In Rennes wurde die dortige Demo von einer
Präsidentschaftskandidatin für einen peinlichen Wahlkampf-Auftritt
mißbraucht.
In den besten Zeiten der französischen Anti-AKW-Bewegung waren 1977
rund 50.000 DemonstrantInnen nach Creys-Malville gekommen, um gegen
den Bau des Schnellen Brüters 'Superphénix' zu protestieren. 1997
hatte die französische Anti-AKW-Bewegung immerhin 25.000 Menschen auf
die Beine bekommen um - erfolgreich - gegen einen geplanten Neubau
eines AKW zu demonstrieren. Am 15. April 2006 demonstrierten über
30.000 Menschen in Cherbourg gegen den Bau eines EPR-Reaktors im AKW
Flamenville an der abgelegenen Westküste der französischen Halbinsel
Cotentin in der Normandie. Und am 17. März 2007 demonstrierten über
60.000 zugleich in fünf französischen Städten für den französischen
Atom-Ausstieg und für erneuerbare Energien.
Zu den gestrigen Demonstrationen hatte das 'Réseau Sortir du
Nucléaire' (Netzwerk Atom-Ausstieg) in die sieben Städte Avignon,
Bordeaux, Bugey, Dunkerque, Rennes, Straßbourg und Toulouse gerufen.
Nach eigenen Aussagen sollte der Schwerpunkt in Rennes liegen. Den
15.000 TeilnehmerInnen (nach Angaben der OrganisatorInnen, die
Polizei sprach von lediglich 8.000) in Rennes wurde der Auftritt
einer Partei-Vertreterin zugemutet, die den Anti-AKW-Protest für ihre
Wahlwerbung als Präsidentschaftskandidatin mißbrauchte. In Frankreich
muß sich der amtierende Atom-Konzern-hörige Präsident Nicolas Sarkozy
im kommenden Frühjahr der Wahl stellen. Dabei besteht die Chance,
Sarkozy gegen eine ebenfalls Atom-Konzern-hörige andere Person
auszutauschen.
In der elsässischen Metropole Straßbourg, wo sich der Protest
insbesondere gegen das älteste französische AKW Fessenheim richtete,
bildeten die DemonstrantInnen vor dem Liebfrauenmünster (französisch:
Cathédrale Notre-Dame) mit Hilfe gelber und schwarzer Regenschirme
das Radioaktivitäts-Symbol. Der Uralt-Meiler, dessen beide Reaktoren
1977 in Betrieb gingen, liegt nur rund 75 Kilometer von Straßbourg
entfernt. Der Abstand bis zum Stadtzentrum der südbadischen Stadt
Freiburg beträgt lediglich 24 Kilometer.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Hohe Radioaktivität in Tokio
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