[fessenheim-fr] AKW Kruemmel

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Mo Jul 6 16:42:56 CEST 2009


Hallo Leute!

Im folgenden Artikel zum AKW Krümmel finden sich einige
Informationen, die in den Mainstream-Medien fehlen.

Ciao
   Klaus Schramm


5.07.2009

AKW Krümmel:
"Blackbox" war abgeschaltet

Die Atom-Mafia interessiert sich nicht für behördliche Auflagen

Wie heute (Sonntag) durch die 'Welt' aufgedeckt wurde, war im AKW 
Krümmel bei der erneuten "Panne" am Samstag entgegen der behördlichen 
Auflage die Audio-Überwachung der Leitwarte ("Blackbox") 
abgeschaltet. Dies mußten MitarbeiterInnen und das zuständige 
Ministerium von Schleswig-Holstein, bestätigen.

Ebenfalls mißachtete der Betreiber-Konzern Vattenfall die mit den 
zuständigen Behörden "vereinbarte" Informationspflicht. Die 
zuständige schleswig-holsteinische Ministerin Gitta Trauernicht war 
von der Polizei und nicht etwa vom Betreiber im vorgesehenen 
Zeitfenster von der erneuten "Panne" unterrichtet worden. Gitternicht 
erklärte mit tiefem Augenaufschlag: "Warum es nicht möglich war, 
binnen 40 Minuten auf dem fest vereinbarten und vorgeschriebenen Weg 
eine kurze Erstinformation über die Reaktorschnellabschaltung an das 
Lagezentrum und die Atomaufsicht zu geben, ist mir völlig 
unverständlich."

Das mittlerweile 25 Jahre alte Atomkraftwerk stand nach einem Beinahe-
GAU am 28. Juni 2007 nahezu 24 Monate für "Reparaturarbeiten" still. 
Verschwiegen wird in den Maistream-Medien in diesem Zusammenhang 
auch, daß das AKW Krümmel zuvor nach schwedischem Beispiel getunt 
worden war. Dabei wurde die Leistung um 72 Megawatt erhöht. Nachdem 
das AKW am 24. Juni 2009 hochgefahren worden war, mußte es bereits am 
Mittwoch, 1. Juli, wegen einer automatischen abgeschalteten Turbine 
wieder vom Netz genommen werden. Der zweite Versuch, das AKW 
hochzufahren scheiterte am Samstag, 4. Juli, angeblich wegen einer 
"Störung" an einem der beiden Maschinentransformatoren.

In der nahe gelegenen Millionenstadt Hamburg kam es infolge der 
Reaktorabschaltung zu massiven Störungen und Einschränkungen. So 
fielen die meisten Ampelanlagen vorübergehend aus und im Westen der 
Stadt platzten Wasserrohre, weil sich Pumpen nach dem Ausfall 
plötzlich wieder einschalteten. Tausende Hamburger waren in der Nacht 
ohne Wasser. Bescherden kamen auch von Einkaufszentren und 
Industriebetrieben.

Die öffentliche Kritik am Betreiber-Konzern Vattenfall nimmt zu. 
Bundes-Atom-Minister Sigmar Gabriel ließ daher wortmächtig vor 
wenigen Tagen in einer Medienerklärung seines Ministeriums 
verbreiten: "Die Dinosauriertechnologie Atomkraft steht nicht vor 
einer Wiedergeburt, wie manche glauben machen wollen, sondern vor 
ihrem Ende." Effektvoll zog er nun die Aufsicht über das AKW Krümmel, 
die seiner schleswig-holsteinischen Parteigenossin, der 
Landesministerin Gitta Trauernicht oblag, direkt an sich. Zudem 
kündigte er an, die Elektronik in sämtlichen 17 deutschen 
Atomkraftwerken überprüfen zu lassen. Doch der nun als lautstarker 
Löwe auftretende Gabriel wird schon in Kürze als Bettvorleger enden, 
wenn er höchstpersönlich erneut die Betriebsgenehmigung für das AKW 
Krümmel erteilt.

"Es stimmt nicht, wenn Vattenfall sagte, nur der nicht-atomare Teil 
des Kraftwerks sei betroffen gewesen. Das hat sich bis in den Reaktor 
hineingefressen", kritisierte die Umweltorganisation Greenpeace. 
Vattenfall entschuldigte sich bereits heute (Sonntag) für die 
Informationspolitik. "Wir werden aus dem gestrigen Ablauf klare 
Konsequenzen ziehen", sagte der Chef der Atomsparte in Deutschland, 
Ernst Michael Züfle. "So etwas darf nicht wieder vorkommen." Dasselbe 
hatte Vattenfall im Sommer 2007 verlautbart.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      AKW Krümmel: Zweiter Startversuch gescheitert
      (4.07.09)

      AKW Krümmel vom Netz
      Methode "try and error" (1.07.09)

      AKW Krümmel heute wieder am Netz
      Trauernicht und Gabriel schweigsam (24.06.09)

      "Black Box" für Atomkraftwerke?
      Audioüberwachung für AKW Krümmel angeordnet (25.02.09)

      AKW Krümmel und AKW Brunsbüttel seit 20 Monaten außer Betrieb
      Was steckt dahinter? (13.02.09)

      Abgeschaltetes AKW Krümmel mit "normalen" Pannen
      War "AKW-Tuning" Ursache des Beinahe-GAU am 28. Juni?
      (28.12.07)

      AKW Krümmel:
      Atom-Ministerin Trauernicht beim Lügen ertappt (26.07.07)

      Beinahe-GAU oder Medien-GAU?
      Betrachtungen zum Unfall im AKW Krümmel
      im Zerrbild der Mainstream-Medien (17.07.07)

      AKW Krümmel knapp an GAU vorbei
      Schnellabschaltung infolge des Brands gefährdete Reaktor        
      (3.07.07)

      Brand im AKW Krümmel
      Reaktor heruntergefahren (28.06.07)

      Informationen zum "Atom-Ausstieg" 



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