[fessenheim-fr] AKW Neckarwestheim - 20 Jahre zuviel
klausjschramm at t-online.de
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Do Apr 16 13:15:38 CEST 2009
Hallo Leute!
Hier ein Presseinfo der BI gegen das AKW Neckarwestheim
und ein Artikel aus der Heilbronner Stimme.
Ciao
Klaus Schramm
GKN II: 20 Jahre "Restrisiko"
AKW Neckarwestheim I und II sofort stilllegen!
Am 15. April 1989 nahm das AKW Neckarwestheim II seinen
kommerziellen Betrieb auf. Das in die Jahre gekommene
AKW ging als letztes in der BRD ans Netz - ungeachtet all
der schlimmen Erfahrungen aus der Reaktorkatastrophe in
Tschernobyl im April 1986. Während in der Politik aktuell nur
um die Einhaltung der vereinbarten Reststrommenge von
Block I gestritten wird, nehmen AKW-GegnerInnen den
20sten "Geburtstag" von Block II zum Anlass, mittels
passenden Geschenken und Glückwünschen an die
AKW-Betreiber die erforderliche sofortige Stilllegung beider
Reaktorblöcke einzufordern.
Das AKW Neckarwestheim II ist nicht mehr neu und modern.
Auch für GKN II gilt: Der AKW- Betrieb, die Brennstoff- /
Urangewinnung und die hochradioaktiven Hinterlassenschaften
sind riskant, auf Dauer und extrem umweltschädlich. Angesichts
der Risiken stellt das AKW auch keine Lösung für das
Klima-Problem dar. Der Weiterbetrieb des AKWs
Neckarwestheim II bis zum "Sankt-Nimmerleinstag" steht für
das Festhalten an einer Art der Stromerzeugung, die nicht
vertretbare Risiken für Menschen und Umwelt birgt, die
ineffizient ist, ihren Grund in der Profitmaximierung durch die
abgeschriebene Anlage hat und die politisch die innovative
Weiterentwicklung hin zu einer Stromversorgung mit
100% regenerativen Energien ausbremst. Einher geht
diese Art der Stromerzeugung mit der Verletzung der
Grundrechte auf Leben, körperliche Unversehrtheit und
freie Meinungsäußerung.
20 Jahre GKN II sind 20 Jahre zuviel.
Exemplarisch wollen wir zurückbringen, was uns GKN in
20 Jahren 'geschenkt' hat:
- Drei Kisten Atommüll,
- Zwei Säcke strahlende Abluft,
- Zwei Eimer Kühlwasser mit Tritium,
- Zwei Kisten Uran-Tailings,
- Eine Kiste Bestechungsgelder (Gewerbesteuer, Spenden, Stiftung),
- Eine Spritze Krebs,
- Karrenweise Lügen,
- Zwei Dampfwolken Energieverschwendung,
- Zwei Säcke Zwischenfälle, Unfälle und Defekte,
- Einen Karton Seife (Eine Hand wäscht die andere),
- Noch einen Karton Seife (für "Sauberen" Strom),
- Zwei Kübel Fortschrittsblockade,
- Ordnerweise geschönte Genehmigungen,
- Einen Sack Gips, ausgewaschen aus dem Untergrund,
- Eimerweise Beton zur Kühlturmstabilisierung
- Noch mehr Beton, aber in "Zwischen"lagerqualität
- Drei Käfige Polizeistaat
- Zwei Eimer Asse-Lauge
- Einen Schlauch strahlendes Nordseewasser
- Zwei Kanister WAA-Bomben-Plutonium
- Einen Sack (Ver-)Nebel
- Eine Million Jahre geklaute Zukunft
Der Ausstieg aus der Atomenergie muss sofort vollzogen
werden. Hierfür werden wir auch in der Zeit des Wahlkampfs
entschieden eintreten - und uns nicht auf politische
Absprachen, oder auf Zusagen der Atomkonzerne,
verlassen.
Neckarwestheim I & II abschalten - jetzt!
100 % erneuerbare Energien sind möglich!
Am Mittwoch, 15. April um 15.00 Uhr am Tor eins
überbringen AKW-GegnerInnen in einer symbolischen
Aktion dem AKW-Betreiber EnBW ihre Glückwünsche.
Schließlich braucht es zum Betrieb eines AKWs auch
viel Glück
Heilbronner Stimme, 16.04.09
> Hämische Geschenke zum Geburtstag
Von Andreas Tschürtz
(Die Aktivisten trafen sich gestern vor dem Werkstor des GKN.
Foto: Tschürtz)
Neckarwestheim - Die Kraftwerksleitung kam nicht ans
Werktor, um sich ihre Geburtstagsgeschenke abzuholen.
Das Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim
überreichte seine Präsente trotzdem, symbolisch.
Im Gepäck der Aktivisten: Zwei Säcke strahlende Abluft,
zwei Kübel Fortschrittsblockade und Trollinger vom Jahrgang
Tschernobyl. "Wir bringen exemplarisch zurück, was
Neckarwestheim II uns in 20 Jahren kommerziellen
Betriebs geschenkt hat", so der Ludwigsburger
Bündnisvorsitzende Markus Steuerwald. Wie Block I,
der seit 1976 Strom liefert, gehört für den 47-jährigen
Sozialarbeiter auch der 1989 ans Netz gegangene
Reaktor II des Gemeinschaftskernkraftwerks Neckar
(GKN) "sofort vom Netz".
Massen wie mit Beginn der Castortransporte nach
Gorleben Mitte der 90er mobilisiert die Anti-AKW-Bewegung
nicht mehr. Nicht ganz 20 sind es gestern. Einer ist
Herbert Würth. "Viele sind der Meinung, man muss nicht
mehr demonstrieren. Aber von alleine werden die AKW
nicht abgeschaltet", sagt der 54-Jährige. Nach heutigem
Stand wird Block II wohl bis mindestens 2022 Strom liefern.
Viel zu lange, findet der Heilbronner Arzt Franz Wagner (45):
"Der Weiterbetrieb schiebt die notwendigen Veränderungen
in der Energieerzeugung hinaus."
Gewerbesteuer
Neckarwestheims Kämmerer zieht eine andere Bilanz.
Man habe finanziell durch das Kraftwerk profitiert, sagt
Walter Link. So wie die ganze Region. "Durch
Gewerbesteuerumlage, Kreis- und Finanzausgleichsumlage
dürften etwa 75 Prozent unserer Einnahmen verteilt werden",
schätzt er. Was bleibt, genügte der Stadt immerhin für
zuletzt 40 Millionen Euro Rücklagen.
Positiv wertet auch GKN-Betriebsrat Franz Watzka die
letzten 20 Jahre. Für rund 350 zusätzliche Arbeitsplätze
habe Block II in den Achtzigern gesorgt. 400 Eigenbeschäftigte
seien es heute. Verständnis für die Demonstranten hat
er nur bedingt. "Man muss sich auch der Realität stellen.
Wer sagt, Kernenergie gehört weg, muss die Konsequenzen
akzeptieren." Dazu, so Watzka, gehöre vor allem Kohle.
Nicht nur den Demonstranten bereitet dagegen die ungelöste
Zukunft des Zwischenlagers Kopfzerbrechen. "Das Thema
betrachten Bürger wie Verwaltung mit Bauchweh", sagt
Kämmerer Walter Link. Mit dem 20. Jahrestag wird der
Protest gegen das GKN darum nicht zu Ende sein, ist sich
Franz Wagner sicher. "Es wird Zeit, dass man in Heilbronn
endlich merkt, dass man eine Zeitbombe im Vorgarten hat."
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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr