[fessenheim-fr] 100 Menschen radioaktiv kontaminiert

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Fr Jul 25 22:02:18 CEST 2008


24.07.2008 

                      Erneut Atom-Unfall 
                         in Frankreich 

             100 Menschen radioaktiv kontaminiert 

      Auch beim vierten Zwischenfall in kaum mehr als zwei Wochen versucht
      der französische AkW-Betreiber EdF die Folgen herunterzuspielen.
      Erneut ist das AKW Tricastin betroffen. In der französischen
      Nuklearanlage wurden bei Wartungsarbeiten in einem der vier
      Reaktorgebäude 100 MitarbeiterInnen radioaktiv kontaminiert. Beim
      Öffnen eines Rohrs sei radioaktiver Staub freigesetzt worden. Die
      radioaktiven Partikel seien aus einer Leitung eines abgeschalteten
      Reaktors entwichen. Laut EdF-Konzern sind die MitarbeiterInnen dabei
      durch Kobalt 58 nur "leichter Strahlung" ausgesetzt worden. Die
      Strahlenbelastung der Betroffenen habe um den Faktor 40 unterhalb
      des zulässigen Grenzwertes gelegen. 

                                                                  

      Auch die französische Atomaufsichtsbehörde ASN stuft den Vorfall auf
      der Störfallskala auf untersten Stufe Null ein und erklärte, für Menschen
      und Umwelt gebe es keine Beeinträchtigungen. Bekannt ist allerdings,
      daß das Einatmen radioaktiver Partikel mit hoher Wahrscheinlichkeit
      Lungenkrebs verursacht. Die Folgen können mit langjähriger
      Verzögerung eintreten und sind dann nur noch schwer einem
      ursächlichen Ereignis zuzuordnen. 

      Erst vor wenigen Tagen wurden 15 Menschen bei einem Unfall im AKW
      Saint-Alban radioaktiv kontaminiert. Der Dachverband der
      französischen Anti-AKW-Bürgerinitiativen Réseau Sortir du Nucléaire
      fordern eine nationale Debatte über die Atomenergie. Das der
      Anti-AKW-Bewegung nahe stehende wissenschaftliche Institut CRIIRAD
      warnte davor, die vier Vorkommnisse der vergangenen Wochen auf die
      leichte Schulter zu nehmen und fordert, die Kontamination von
      mittlerweile 126 Menschen als Arbeitsunfälle einzustufen. 

      Am 7. Juli war auf dem Gelände des AKW Tricastin uranhaltige
      Flüssigkeit unplanmäßig ausgetreten. Wegen eines defekten
      Rückhaltebeckens gelangte ein großer Teil der Flüssigkeit über deren
      Volumen verschiedene Angaben vorliegen in zwei Flüsse und
      versickerte im Boden. 

      Am 18. Juli wurde bekannt, daß ein unterirdisches Rohr in der
      Brennelemente-Fabrik in Romans-sur-Isère seit längerer Zeit undicht ist.
      Angeblich gelangten nur geringe Mengen Uran ins Erdreich. 

      Am 22. Juli erreicht eine Meldung die Öffentlichkeit, wonach am 18. Juli
      im AKW Saint-Albin zu einer radioaktiven Kontamination von 15
      MitarbeiterInnen gekommen ist. 

        

      REGENBOGEN NACHRICHTEN 

        

      Anmerkungen 

      Siehe auch unsere Artikel 

            Erneut Atom-Unfall in Frankreich 
            15 Menschen radioaktiv kontaminiert (22.07.08) 

            Französische Atom-Industrie bleibt im Gespräch 
            Erneute Leckage (18.07.08) 

            Nach Unfall beim AKW Tricastin 
            Überprüfung des Grundwassers bei französischen AKW (17.07.08) 

            AKW Tricastin: 
            Flüsse in Südfrankreich radioaktiv kontaminiert (8.07.08) 

            AKW Neckarwestheim: 
            Hohe Tritium-Konzentration im Neckar (23.06.08) 

            Skandal-Grube Asse II 
            Eindringendes Wasser radioaktiv kontaminiert (12.06.08) 

            Schwerer Störfall im AKW Philippsburg I 
            Reaktor heruntergefahren (6.06.08) 

            Schwerer AKW-Störfall in Slowenien 
            Radioaktives Kühlwasser trat aus (4.06.08) 

            AKW Neckarwestheim I heruntergefahren 
            Reaktordruckbehälter undicht (23.05.08) 

            Minderwertiger Beton bei Bau des "Zwischenlagers" 
            beim AKW Neckarwestheim? (8.05.08) 

            AKW-Unfall in Spanien 
            Greenpeace ortet Radioaktivität bei Tarragona (8.04.08) 

            Brand im AKW Brokdorf (14.03.2008) 

            AKW Fessenheim: Block 2 abgeschaltet 
            Leck im Primärkreislauf (20.02.08) 

            AKW Gundremmingen Block B abgeschaltet 
            Weitere Indizien für illegales "AKW-Tuning" (9.01.08) 

            Krebs-Häufung in der Nähe von AKWs 
            Neue Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz 
            (7.12.07) 

            Atomenergie in Frankreich 

            Informationen zum deutschen "Atom-Ausstieg" 

            Atom-Ausstieg selber machen!




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