[fessenheim-fr] Frankreich: Risiko-AKW Fessenheim erneut vom Netz (fwd)

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Sa Jan 12 00:13:21 CET 2008


Hallo Leute!

Hier eine Weiterleitung einiger interessanter Artikel, die Axel Mayer
rundsendete.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein schrieb:

DiePresse.com
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  Frankreich: Risiko-AKW Fessenheim erneut vom Netz

10.01.2008 | 17:22 |  (DiePresse.com)

Aus dem Kernkraftwerk Fessenheim sind zwei "Zwischenfälle" gemeldet 
worden - nur eine Woche nach dreimonatigen Wartungsarbeiten. Das AKW 
gilt als eines der unsichersten Frankreichs.

Nur eine Woche nach Abschluss dreimonatiger Wartungsarbeiten ist Block 2 
des Atomkraftwerks Fessenheim im Elsass abermals abgeschaltet worden. 
Grund sei eine defekte Rohr-Halterung im Maschinenraum, teilte die 
Pressestelle des AKW am Donnerstag mit. Der fragliche Maschinenraum 
befinde sich außerhalb des nuklearen Bereichs. Den Angaben zufolge 
sollen Techniker nun die schadhafte Halterung reparieren und und andere 
Rohre überprüfen. Dies werde vermutlich einige Tage in Anspruch nehmen.

In der gleichen Mitteilung an die Presse wird ein anderer "Zwischenfall 
von geringer Bedeutung" erwähnt: Beim Hochfahren des Block 2 sei am 2. 
Jänner die zulässige Geschwindigkeit etwa zehn Minuten lang um ein 
Prozent überschritten worden. Der fragliche Reaktor war am 6. Oktober 
für umfangreiche Wartungsarbeiten abgeschaltet worden.

     Risiko-AKW nahe deutscher Grenze

Im vergangenen Jahr wurden beim AKW Fessenheim am Oberrhein einer Bilanz 
der Kraftwerksleitung zufolge mehr als vierzig Pannen registriert. Davon 
wurden acht auf der sieben Stufen zählenden internationalen 
Störfallskala mit eins eingestuft, die übrigen mit null. Die meisten 
dieser Pannen waren auf Bedienungsfehler zurückzuführen. Das vor 30 
Jahren in Betrieb genommene Kraftwerk ist der älteste Druckwasserreaktor 
in Frankreich. Umweltschützer auf beiden Seiten des Rheins fordern seit 
Jahren die Stilllegung des Akw Fessenheim. (APA)

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 Badische Zeitung vom Mittwoch, 9. Januar 2008 

      Die Gefahr Fessenheim

        Der BUND wirbt dafür, dass Städte in der Region dem
        Trinationalen Atomschutzverband beitreten

        Von unserem Mitarbeiter Thomas Loisl Mink


*LÖRRACH. Die BUND-Gruppe Lörrach-Weil möchte die Stadt Lörrach und 
weitere Städte und Gemeinden der Region dazu bewegen, dem Trinationalen 
Atomschutzverband beizutreten. Davon verspricht sich der BUND 
Sicherheitsvorteile vor allem in Bezug auf das Atomkraftwerk Fessenheim. *

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS), der im Sommer 2005 gegründet 
wurde, hat sich den Schutz vor Sicherheitsrisiken durch die Kernkraft 
auf die Fahnen geschrieben. Dabei geht es vor allen Dingen um das 30 
Jahre alte Kraftwerk im französischen Fessenheim. Es ist eines der 
ältesten Atomkraftwerke in Frankreich und gilt deswegen als besonders 
störanfällig. Außerdem liegt es in einer erdbebengefährdeten Zone.

"Es geht nicht unbedingt um die Maximalforderung, das Atomkraftwerk 
Fessenheim abzuschalten" , erklärt Markus A. Wursthorn, der erste 
Vorsitzende der BUND-Gruppe Lörrach-Weil. "Es geht auch darum, dass die 
Betreiber von Fessenheim ihre Unterlagen offenlegen und über Störfälle 
transparenter informieren" , erklärt er. Um diese Forderungen auch 
juristisch durchzusetzen, wurde TRAS gegründet. Die Städte Freiburg und 
Basel sowie zahlreiche Gemeinden im Umland von Freiburg und die Gemeinde 
Efringen-Kirchen sind bereits Mitglied bei TRAS.

Der BUND hat bereits Kontakt zu den Fraktionen des Lörracher 
Gemeinderats aufgenommen. Ein Vortrag, der an diesem Freitag, 11. 
Januar, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Lörrach stattfindet, soll 
das Thema der Öffentlichkeit näher bringen. Nach Lörrach will der BUND 
auch in Weil am Rhein aktiv werden, um die Stadt zu einem TRAS-Beitritt 
zu bewegen.

*Sieben Cent Pro Einwohner
kostet das Engegement im Jahr

*
Sieben Cent Pro Einwohner und Jahr zahlen Städte und Gemeinden als 
Mitgliedsbeitrag an TRAS. Für Lörrach wären das rund 3300 Euro, ein 
Betrag, den Wursthorn für verkraftbar hält. Dafür bündelt TRAS die 
Interessen der Städte und Gemeinden und ihrer Bürger und versucht auf 
juristischem Weg höhere Sicherheitsstandards zu erreichen. Er gibt auch 
wissenschaftliche Stellungnahmen über die Sicherheit in Auftrag. "Wir 
wollen erreichen, dass die Sicherheitsbedenken gegen das Atomkraftwerk 
Fessenheim ernst genommen werden" , betont Wursthorn.

Aktuell steht in diesem Jahr für das Atomkraftwerk Fessenheim eine 
Revision an, bei der darüber entschieden wird, ob die Betriebserlaubnis 
verlängert wird. Konkret verlangt TRAS eine unabhängige Beurteilung des 
Erdbebenrisikos für Fessenheim, da ein starkes Erdbeben zu einer 
Atomkatastrophe führen könnte, sagt Wursthorn. Auch sei es offenbar so, 
dass die dauerhaft radioaktive Bestrahlung die Werkstoffe, die im 
Kraftwerk zum Einsatz kamen, schneller altern lasse, als ursprünglich 
angenommen. Zudem wird kritisiert, dass das Atomkraftwerk Fessenheim 
ausschließlich mit Rheinwasser gekühlt wird und den Rhein bis auf 28 
Grad aufheizen dürfe. "Das sind tropische Temperaturen, das überlebt 
kaum ein Fisch" , sagt Wursthorn.

"Aber TRAS geht es nicht allein um Fessenheim" , stellt Wursthorn fest. 
Der Verband wehrt sich auch gegen das geplante Atomendlager Benken bei 
Schaffhausen und möchte möglichst den Bau neuer Atomkraftwerke 
verhindern. Aufgrund bisher geführter Gespräche ist Markus Wursthorn 
einigermaßen optimistisch, dass der Lörracher Gemeinderat dem Beitritt 
zum TRAS zustimmen wird.

*Der BUND-Geschäftsführer *Axel Mayer hält am Freitag, 11. Januar, um 
19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Lörrach einen öffentlichen Vortrag, bei 
dem er über den Trinationalen Atomschutzverband TRAS und dessen Ziele 
informiert.




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