[fessenheim-fr] Japan: Schweres Erdbeben erinnert an AKW-Stilllegung vor einem Jahr

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Mi Mär 28 21:49:11 CEST 2007


Hallo Leute!

Hier ein Artikel, der an etwas positives erinnert. (Danke an Eva!)
Uns sollte es allerdings auch daran erinnern, auf welchem "Pulverfaß"
wir sitzen.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


Schweres Erdbeben erinnert an AKW-Stilllegung vor einem Jahr

Ein schweres Erdbeben hat gestern den Norden Japans erschüttert. Auf den Tag 
genau vor einem Jahr hatten Atomkraft-GegnerInnen vor Gericht den Betriebsstop 
des AKW Shika in der Präfektur Ishikawa durchsetzen können.

Beim gestrigen Erdbeben kam eine Frau ums Leben. 170 EinwohnerInnen wurden 
verletzt. Der Erdstoß der Stärke 6,9 löste einen kleineren Tsunami aus, teilte 
der staatliche Wetterdienst mit. Die Warnung vor einer Flutwelle an der Küste 
der Präfektur Ishikawa wurde nach einer Stunde wieder aufgehoben. Das Beben 
brachte gestern Morgen Gebäude ins Wanken, löste Erdrutsche aus und unterbrach 
die Strom-, Telefon- und Wasserversorgung. Der Zugverkehr in Ishikawa und Toyama 
wurde eingestellt.

Die BewohnerInnen der Präfektur Ishikawa können heute den 135 BürgerInnen 
gratulieren, die den lokalen Atomausstieg vor Gericht durchgefochten hatten. Das 
Gericht war den Argumenten der KlägerInnen gefolgt, obwohl  Das AKW Shika 
(Reaktorblock 1) war bereits seit dem 30. Juli 1993 in Betrieb. Ein zweiter 
Block war erst 10 Tage zuvor, am 15. März 2006, fertiggestellt worden. Es wäre 
der 55. japanische Reaktor geworden. Strom liefern davon tatsächlich im 
Durchschnitt nur knapp über 50 Prozent, da es häufig zu längerfristigen 
Stilllegungen und in etlichen Fällen bereits zu endgültigen Schließungen 
gekommen war.

Entscheidend für den Gerichtsentscheid über das AKW Shika war, daß die 
Atomkraft-GegnerInnen mit dem stark erdbebengefährdeten Standort des 
Atomkraftwerks argumentiert hatten. Auch in Deutschland war der 
Antiatom-Bewegung 1988 ein vergleichbarer Erfolg gelungen. Das AKW 
Mülheim-Kärlich mußte vom Betreiber RWE nach einem verlorenen Prozeß wegen 
nachgewiesen mangelhafter Erdbebensicherheit abgeschaltet werden. Es war nur 13 
Monate in Betrieb. 




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