[fessenheim-fr] (fwd) offene Flanke des AKW Fessenheim
Klaus Schramm
078222664-0001 at t-online.de
Do Nov 30 12:10:55 CET 2006
unkommentierte Weiterleitung eines Textes von Axel Mayer
*AKW – Fessenheim: _Terrorismusgefahr verringern_
29.11.06*
*An die Medien
*Eine ungewöhnliche Situation: An sich veröffentlichen Umweltverbände
eher geheime Papiere von Behörden. Jetzt haben „Offizielle“ bei der
letzten Sitzung der Fessenheimer Kontrollkommission einen Brief der
Umweltverbände öffentlich gemacht, der aus guten Gründen nicht
öffentlich sein sollte. Nachdem die Basler Zeitung heute auf Seite 1
berichtet und darum auch andere Medien heute nachfragen, ist die von den
Umweltverbänden gewünschte Diskretion leider nicht mehr aufrecht zu
erhalten. Aus diesem Grund senden wir Ihnen den Brief der französischen
und deutschen Verbände in wesentlichen Auszügen. Eine kritische Passage
haben wir wir gekürzt. Das angesprochene Thema bereitet uns Sorgen.
Darum hätten wir das Problem auch gerne im Stillen mit den
angeschriebenen Politikern und Behörden behandelt und gelöst.
Dies ist jetzt leider nicht möglich. Wir bitten Sie um eine
zurückhaltende Berichterstattung. Eine aktuelle Abstimmung mit allen
Verbänden die den Brief mitgetragen haben war leider nicht möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Mayer BUND 0761/30383 (heute bis 13.30 Uhr im Büro/danach bei TRAS
in Basel) / Jean Jacques Rettig C.S.F.R 0033/388970707
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*Alsace Nature Haut-Rhin, *
*C.S.F.R., *
*S.T.H.N. *
*AGUS Markgräflerland, *
*Badisch – Elsässische Bürgerinitiativen, *
*BUND- Regionalverband Südlicher Oberrhein, *
*IPPNW Regionalgruppe Freiburg, *
* *
An den...
*21.11.06*
*Atomkraftwerk Fessenheim _
Terrorismusgefahr verringern / als erstes östliche Zufahrt sichern und
sperren
_*
Sehr geehrte.....,
eine der größten Gefahrenquellen der Region befindet sich 30 Kilometer
südwestlich von Freiburg und 30 Kilometer südöstlich von Colmar. Es sind
die beiden AKW-Reaktorblöcke von Fessenheim.
Ein jederzeit möglicher schwerer Unfall oder Terroranschlag kann das
Leben und die Gesundheit von hunderttausenden Menschen in Gefahr bringen
und große Gebiete im Herzen Zentraleuropas dauerhaft unbewohnbar machen.
In jedem AKW wird in einem Betriebsjahr pro Megawatt elektrischer
Leistung die Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe erzeugt. Das heißt,
dass in den beiden Fessenheimer Reaktorblöcken mit je 900 MW Leistung im
Jahr in etwa die kurz- und langlebige Radioaktivität von ca. 1800
Hiroshima-Bomben entsteht. Die „Freisetzung“ nur eines kleinen Teils des
im Kraftwerk enthaltenen radioaktiven Materials hätte verheerende Folgen
für die betroffene Region. Große Landstriche müssten für lange Zeiträume
evakuiert werden. Dies wäre eine menschliche und ökonomische Katastrophe
unvorstellbaren Ausmaßes, insbesondere im dicht besiedelten Gebiet am
Oberrhein.
Nach den Anschlägen des 11. September wurde die Gefahr möglicher
Anschläge auf Atomkraftwerke für kurze Zeit intensiv diskutiert.
Kurzfristig wurde von Seiten der französischen Regierung sogar die
Aufstellung von Flugabwehrraketen in der Nähe von Atomanlagen ins
Gespräch gebracht. Dies diente wohl mehr der Beruhigung der Bevölkerung,
denn real geschehen ist kaum etwas. Selbst offensichtliche Schwachpunkte
für mögliche Anschläge wurden bisher nicht beachtet. Möglichen
Terroristen wird es im AKW Fessenheim leicht gemacht.
Wir wollen in diesem Brief nicht intensiver auf die Gefahr von gezielten
Flugzeugabstürzen auf Fessenheim eingehen, obwohl weltweit kein
Atommeiler gegen den Absturz einer schweren Verkehrsmschine gesichert
ist. Und in Fessenheim steht ein besonders schlecht geschütztes
Atomkraftwerk.
*Unsere aktuelle Hauptsorge ist die „offene Flanke“ des AKW auf der zum
Rhein gewandten Ostseite des Atomkraftwerks. *
Ohne große Probleme ist es dort jederzeit möglich, sich mit einem PKW
oder mit einem großen LKW unbeobachtet den beiden Reaktorblöcken und dem
Brennelementezwischenlager zu nähern. Die Wahrscheinlichkeit
kontrolliert zu werden ist sehr gering. Nur der Rheinseitenkanal, ein
für panzerbrechende Waffen lächerlich niedriger Zaun und dünner Beton
trennen an dieser Stelle Beobachter, Fotografen, Fischer und mögliche
Terroristen vom radioaktiven Reaktorkern und vom noch schlechter
geschützten Zwischenlager für Atommüll.
Ein jederzeit möglicher Anschlag mit "modernen" panzerbrechenden Waffen
auf das AKW Fessenheim hätte verheerende Auswirkungen. Panzer- und
bunkerbrechende Waffen aller Art gehören leider schon lange zum gängigen
Waffenarsenal im Bereich des Terrorismus und sind auf dem Schwarzmarkt
verfügbar. *_Aus diesem und vielen anderen Gründen sind wir für die
sofortige Schließung des AKW Fessenheim._* Solange das AKW nicht
abgestellt ist, muss es zumindest besser gesichert werden als bisher.
*Aus diesen Gründen fordern die unterzeichnenden Gruppen die rasche
Absperrung des Fahrweges auf dem Rheindamm an der Ostseite des Kanals. *
(gekürzt)
Doch das „geöffnete Scheunentor“ für Anschläge jeder Art, die Zufahrt
auf dem Damm des Rheins, sollte als erstes geschlossen werden.
*Wir fordern Sie auf, noch im Jahr 2006 diese Zufahrt von beiden Seiten
zu sperren und dauerhaft zu sichern. Wir bitten, uns über die
getroffenen Maßnahmen zu informieren.*
Ansonsten sehen sich die unterzeichnenden Gruppen gezwungen geeignete
Maßnahmen zu ergreifen.
Mit freundlichen Grüßen,
im Auftrage der unterzeichnenden Gruppen,
Dieser Brief geht an die französischen Behörden und Politiker mit der
Bitte, sich abzustimmen und schnell zu handeln. Die angeschriebenen
Personen und Behörden auf der deutschen Rheinseite erhalten das
Schreiben nachrichtlich. Ein gleichlautendes, französischsprachiges
Schreiben wird von den unterzeichnenden Gruppen in Frankreich verschickt.
*Antwort bitte an: CSFR Chemin de la Croisette 16 / F-67130 Fréconrupt *
*BUND Regionalverband, Wilhelmstr.24 a,
D-79098 Freiburg*
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Aktiv im Dreyeckland
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Axel Mayer (Regionalgeschäftsführer)
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