[fessenheim-fr] ROBIN WOOD fordert Verzicht auf ein atomares Endlager in Gorleben (fwd)

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Fr Nov 10 21:48:57 CET 2006


    + + + ROBIN WOOD-Pressemitteilung vom 8.11.06 + + +

*ROBIN WOOD fordert Verzicht auf ein atomares Endlager in Gorleben*
*ROBIN WOOD-AktivistInnen werden sich an Protesten gegen den
CASTOR-Transport ins Wendland beteiligen*

Angesichts des bevorstehenden CASTOR-Transports hat ROBIN WOOD
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, Gorleben als
Endlagerstandort für Atommüll auszuschließen und der
Atommüllverschieberei ein Ende zu machen. Der Salzstock im
niedersächsischen Gorleben ist nachweislich nicht geeignet, den für
Millionen Jahre strahlenden Müll sicher von der Atmosphäre abzuschirmen.
Deshalb ist es unverantwortlich, weiterhin Atommüll nach Gorleben karren
zu lassen. Der nächste Transport von Atommüll aus der französischen
Plutoniumfabrik La Hague wird voraussichtlich am Freitagabend dieser
Woche in Valognes losfahren und am darauf folgenden Sonntag das Wendland
erreichen. ROBIN WOOD-AktivistInnen werden sich an Protesten entlang der
Transportstrecke und an der Demonstration am Samstag, den 11. November,
in Gorleben beteiligen.

68 Behälter mit hoch radioaktivem Abfall aus Atomkraftwerken stehen
bereits in einer oberirdischen Zwischenlagerhalle in Gorleben. Nun
sollen zwölf weitere hinzukommen. Wie lange die Behälter dort noch
bleiben werden, ist unklar; eine Endlagerstätte gibt es bis jetzt nicht.

Sicher ist jedoch, dass mit jedem weiteren CASTOR-Behälter, der dort
abgestellt wird, Fakten geschaffen werden, während eine demokratisch
legitimierte Entscheidung über den Endlagerstandort noch aussteht.

Umweltminister Gabriel ist bereits vorgeprescht und hat sich im Oktober
im Bundestag bereit erklärt, "Gorleben in Betrieb zu nehmen, wenn es
auch nur gleich gute Endlager an anderer Stelle gibt, weil in Gorleben
das meiste Geld investiert worden ist". "Gorleben wird nicht dadurch zu
einem geeigneten Standort, dass dort Geld investiert wurde und es
woanders einen noch weniger geeigneten Standort gibt. Wir brauchen einen
sicheren Standort. Gorleben ist das nicht", sagt Bettina Dannheim,
Energiereferentin von ROBIN WOOD.

Die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomindustrie müssen wegen
ihrer extremen Gefährlichkeit für die Umwelt für über eine Million Jahre
sicher von der Lebensumgebung fern gehalten werden. Ein Konzept, wie
dies geschehen soll, hat die Bundesregierung bis jetzt der
Öffentlichkeit nicht vorgelegt.

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es nicht einmal gelingt, den
Strahlenabfall für wenige Jahrzehnte sicher einzuschließen. Beispiel:
Asse II. In das ehemalige Salzbergwerk bei Wolfenbüttel wurden zwischen
1967 und 1978 insgesamt 126 000 Behälter mit schwach- und
mittelradioaktivem Atommüll abgekippt, um das Endlagern zu erproben.
Über Jahre behaupteten Experten des Forschungszentrums für Umwelt und
Gesundheit (GSF), die "Langzeitsicherheit" der Atommüllgrube sei
gewährleistet. Heute ist bekannt, dass bereits im August 1988 im Rahmen
einer routinemäßigen Befahrung des Bergwerks die ersten Laugenzutritte
in die Grube entdeckt wurden. Mittlerweile dringen täglich zwölfeinhalb
Kubikmeter Steinsalzlauge ein. Das Atommüll-Endlager Asse ist eine
"Zeitbombe", da jederzeit mit einem Absaufen des Grubengebäudes und
einer radioaktiven Verseuchung der Umgebung zu rechnen ist.

"Die Erfahrungen mit dem Atommüll-Lager Asse zeigen, wie leichtfertig
die Experten den Menschen unhaltbare Sicherheitsversprechen gemacht
haben. Asse war als Endlager für Atommüll nicht geeignet. Der Salzstock
in Gorleben ist es auch nicht. Wer diese Fakten heute nicht sehen will,
gefährdet wissentlich die Gesundheit nachfolgender Generationen", so
Dannheim. "ROBIN WOOD fordert die Bundesregierung auf, sich endlich von
dem Salzstock in Gorleben als Endlager für hoch radioaktive Abfälle zu
verabschieden und dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Atommüll
produziert wird."

*Kontakt: *
Bettina Dannheim, Energiereferentin, Tel. 040 / 380 892 21 oder 0171 /
835 95 15, energie at robinwood.de
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22 oder 0160 / 96 34
72 27, presse at robinwood.de.

Ab Freitag erreichen Sie das ROBIN WOOD-Infomobil auf der Essowiese in
Dannenberg unter: Tel. 05861 / 98 57 85.                      
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