[fessenheim-fr] Demos in Brunsbüttel und Biblis
Klaus Schramm
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Mo Nov 6 00:13:25 CET 2006
Hallo Leute!
Hier ein Artikel aus der aktuellen jw.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
Aktionen gegen atomaren Wahn
Demonstrationen gegen Castortransporte und Laufzeitverlängerungen für
Atomkraftwerke
Von Reimar Paul
Mit der Ankündigung eines »heißen Herbstes« hatten die Antiatominitiativen die
Meßlatte für das Gelingen ihrer Mobilisierung recht hoch gehängt. Vielleicht
etwas zu
hoch. Zu den Demonstrationen an den Uralt-AKW Brunsbüttel und Biblis kamen am
Sonnabend jeweils einige hundert Atomkraftgegner. Der Protest richtete sich
vor allem gegen drohende längere Laufzeiten für die Kraftwerke, aber auch gegen
den für das kommende Wochenende angekündigten Castortransport nach
Gorleben.
Nach dem zwischen der Bundesregierung von SPD und Grünen und der
Energiewirtschaft vereinbarten Atomkonsens müßten die beiden Blöcke in Biblis
und das
AKW Brunsbüttel sowie der Meiler Neckarwestheim 1 noch in dieser
Legislaturperiode abgeschaltet werden. Für Biblis A hat der Betreiber RWE jedoch
bei der
Bundesregierung bereits einen Antrag auf Laufzeitverlängerung gestellt. Der
Vattenfall-Konzern plant das gleiche für Brunsbüttel.
In Biblis forderten mehr als 500 Menschen die dauerhafte Abschaltung der
dortigen zwei Reaktoren. Anders als bei früheren Demonstrationen beteiligten
sich auch
Anwohner an der Protestaktion am Tor zum Kraftwerksgelände.
Michael Wilk vom Arbeitskreis Umwelt Wiesbaden erinnerte an die zahlreichen
Pannen und Unfälle in Biblis: »Diese Schrottreaktoren gehören abgeschaltet,
sofort
und ohne jeden Kompromiß.« Der Sprecher der Ärzte gegen den Atomkrieg IPPNW,
Henrik Paulitz, forderte den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung auf
der Basis von alternativen Quellen wie Wind und Sonne. Sabine Leidig,
Bundesgeschäftsführerin von ATTAC, prangerte die Energiepolitik der G-8-Staaten
an: »Sie
sind keine Lösung, sondern Teil des Problems«.
Das AKW Brunsbüttel, an dem sich am Sonnabend ebenfalls mehrere hundert Menschen
zum Protest versammelten, schaffte es am Wochenende insbesondere
durch Politikeräußerungen in die Zeitungsspalten. So verlangte
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) eine
Laufzeitverlängerung für
das AKW. Dadurch könne der Strompreis in Schleswig-Holstein sinken, sagte er den
Lübecker Nachrichten (Sonntagausgabe).
Unterdessen teilte das Kieler Sozialministerium mit, daß Umweltschützer auch
gegen den Willen der Betreiber des AKW Brunsbüttel Daten aus der
Sicherheitsüberprüfung einsehen dürfen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) habe
grundsätzlich einen Anspruch auf den Zugang zu einer Liste mit
Sicherheitsmängeln,
die vom Betreiber nach dem Störfall im nahezu baugleichen schwedischen AKW
Forsmark erstellt worden war. Vattenfall hatte sich gegen eine Weitergabe des
Papiers gewehrt. Das Unternehmen kann nun gegen den Ministeriumsbeschluß klagen
und die Herausgabe damit zunächst weiter verhindern.
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