[fessenheim-fr] 90.000 Tote durch Tschernobyl

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Di Apr 18 23:15:29 CEST 2006


Hallo Leute!

Nach den Verharmlosungen durch die IAEO liegen nun unabhängige
Studien vor, u.a. von Greenpeace.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


Greenpeace rechnet mit 90.000 Todesopfern durch Tschernobyl
18. April 2006

Die Umweltorganisation Greenpeace schätzt, dass die Opferzahl des
Reaktorunglücks von Tschernobyl deutlich höher ist als bisher
angenommen. "Wer behauptet, es hätte 4000 Opfer gegeben, leugnet
die Schwere dieses Unglücks und ignoriert das Leid unzähliger
Menschen", sagte Thomas Breuer von Greenpeace am Dienstag in
Berlin. Entsprechende Schätzungen von Weltgesundheitsorganisation
(WHO) und Internationaler Atomenergiebehörde (IAEO) würden ein "zu
harmloses Bild" zeichnen. Neueste Studien der Russischen Akademie
der Wissenschaften kämen für die Länder Weißrussland, Ukraine und
Russland alleine auf 270.000 zusätzliche Krebserkrankungen, von
denen voraussichtlich 93.000 tödlich enden würden. Weitere Studien
vermuteten noch weitaus höhere Folgen.

Ein Greenpeace-Bericht, an dem rund 60 Wissenschaftler aus aller Welt
mitgearbeitet haben, zeige, dass bedeutend mehr Menschen an den
Folgen des Atomunglücks gestorben seien, sagte Breuer. Genaue
Opferzahlen könne der Bericht aber nicht nennen, weil sich die
gesundheitlichen Folgen noch nicht abschließend beurteilen ließen. Eine
Zahl von rund 90.000 Toten weltweit ist nach Ansicht Breuers aber
"realistisch".

Greenpeace International geht nach einem Vergleich mit früheren
Sterbedaten davon aus, dass allein in den vergangenen 15 Jahren in
Russland 60.000 Menschen an den Folgen von Tschernobyl gestorben
sind. Schätzungen für Weißrussland und die Ukraine liegen bei bis zu
140.000 Toten.

Im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine war am 26. April 1986 ein
Reaktor explodiert, wobei es zu einer Kernschmelze kam. In der Folge
wurden mehrere tausend Quadratkilometer Fläche im Umkreis des
Kraftwerks radioaktiv verseucht.




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