[fessenheim-fr] Wort und Tat
Klaus Schramm
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Do Sep 15 23:42:57 CEST 2005
Hallo Leute!
Wir haben nun vielleicht bald einen direkten Vergleich zwischen
Trittin und Merkel. Siehe den folgenden Artikel zu radioaktiver
Kontamination an Transportbehälter und die weiter unten einkopierte
PM Nr. 258/05 aus dem Atom-Ministerium.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
Strahlende Atommüllbehälter
Kontrollen im Zwischenlager Gorleben zeigen fünffache Grenzwertüberschreitung
HANNOVER
Im Zwischenlager Gorleben sind Atommüllbehälter aus dem AKW Krümmel
angekommen, die von außen mit radioaktiven Partikeln kontaminiert sind. Wie das
niedersächsische Umweltministerium gestern bekannt geben musste, ergab eine
routinemäßige Untersuchung am Mittwoch an fünf von insgesamt acht Behältern vom
Typ "Mosaik" eine mehr als fünffache Überschreitung des Grenzwerts.
Experten hatten die radioaktiven Partikel in einer Fuge zwischen Deckel und
Korpus der gusseisernen Castor-Behälter gefunden. Das ist nicht neu:
Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) hatte 1998 ähnlich kontaminierte
Castor-Behälter zu verantworten, die schließlich zu einem Transportstopp führten
- und gewaltigen Untersuchungen des Problems.
Wie damals waren auch diesmal die Castor-Behälter aus Krümmel unter Wasser im
Abklingbecken beladen worden. Nach Angaben des niedersächsischen
Umweltministeriums enthielten sie Teile aus dem Reaktorkern von Krümmel, so etwa
Stücke von ausgetauschten Rohrleitungen.
Die Gewerbeaufsicht hatte bei der Ankunft im Zwischenlager Gorleben wie
gewöhnlich nachgemessen. Der Grenzwert von 4 Becquerel pro Quadratzentimeter
wurde dabei um das bis zu Fünffache überschritten. An den fünf Behältern wurden
Werte von 26, 21, 16, 11 und 4,2 Becquerel gemessen. Ministeriumssprecherin
Jutta Kremer-Heye betonte, dass die Behälter während der Fahrt von Krümmel nach
Gorleben in geschlossenen Transportcontainern verpackt gewesen seien. Für die
Bevölkerung und auch das Personal des Zwischenlagers habe daher keine Gefahr
bestanden. An den Transportcontainern habe man keine Kontaminationen feststellen
können.
Nach Angaben der Sprecherin befinden sich im Gorlebener Lager für schwach- und
mittelaktive Abfälle, das gleich neben der Castor-Halle liegt, bereits rund 600
der 1,5 Meter hohen Mosaik-Behälter, die einen Durchmesser von etwa einem Meter
haben. Bislang seien an Behältern dieses Typs noch keine
Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden, hieß es.
Den geplanten Transport von 36 weiteren Mosaik-Behältern aus Krümmel in
Geesthacht nach Gorleben hat das schleswig-holsteinische Sozialministerium
allerdings erst einmal gestoppt. Das Kieler Ministerium will nun die Ursache der
Kontamination klären. Es ist davon auszugehen, dass sich ähnlich wie Ende der
Neunzigerjahre bei den Castor-Behältern in der Fuge an den Behälterdeckeln
einfach radioaktive Partikel aus dem Wasser des AKW-Abklingbeckens festgesetzt
haben.
JÜRGEN VOGES
taz Nr. 7770 vom 16.9.2005
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Berlin, 15. September 2005
Atomkraft/Transporte
Sicherheit bei Atom-Transporten muss
gewaehrleistet sein
Wiederaufnahme der Transporte ins Fasslager Gorleben nur bei vollstaendiger
Ursachenklaerung und Vorsorge
Das Bundesumweltministerium wird der Wiederaufnahme von Transporten mit schwach-
und mittelaktiven Abfaellen aus dem Atomkraftwerk Kruemmel nur zustimmen, wenn
die Ursachen fuer die Ueberschreitung des Kontaminationsgrenzwertes an fuenf
Behaeltern vollstaendig geklaert sind. Fuer die Zukunft muss zudem
sichergestellt sein, dass die erforderliche Vorsorge zur Verhinderung solcher
Grenzwertueberschreitungen getroffen ist.
Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht hatte veranlasst, dass bis auf weiteres
keine weiteren Behaelter vom KKW Kruemmel zum so genannten Fasslager in Gorleben
(nicht zu verwechseln mit dem Zwischenlager fuer hochaktive Glaskokillen aus der
Wiederaufarbeitung) transportiert werden. Die Ursachenaufklaerung beim Absender
(KKW Kruemmel) dauert noch an.
Die Landesatomaufsicht in Kiel hat dem Bundesumweltministerium zugesagt, vor der
Wiederaufnahme der Transporte ueber die Ursachen der Kontaminationen zu
berichten.
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