[Debatte-Grundeinkommen] Debatte-Grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 126, Eintrag 23

Karin Teetzen karin at inkat.de
Do Jan 19 21:59:50 CET 2017


Hallo Ulrich, 

> Eure Debattenbeiträge fand ich sehr wichtig und führen uns zum Kern der 
> Berechtigung von bGE. Eine schöne Vorstellung ist die Sicht von Axel zum 
> Thema Arbeit nicht, sondern Teil unserer Realität.

Nun, ob eine Welt ohne Arbeit nun schön oder nicht schön ist, ist wohl etwas
Geschmackssache. ;-) 

Ich, für meinen Teil könnte mit einer Welt, auf der durch automatisierte
Fabriken, Roboterfertigung und künstliche Intelligenz, die Produktivität im
Vergleich zu heute noch einmal wesentlich erhöht wäre, gut leben. Das würde
noch mehr Freiräume schaffen für kreative Menschen und solche, die
menschliche Zuwendung untereinander wichtiger finden als Geld zu Verdienen.


> Nur noch etwas über 40% aller Einkommen werden durch Erwerbsarbeit
erzielt. 

Das würde mit dem BGE aber nicht mehr, sondern eher noch weniger! 

Aber diese Prozentzahl ist auch gar nicht wichtig. Es kommt vielmehr auf die
Verteilung des Einkommens an. Alles Einkommen (aus Erwerbstätigkeit,
Kapitalertrag oder BGE) muss gleichmäßig verteilt werden um eine egalitäre
Gesellschaft zu haben. 

> Interessant ist, dass die Stundenzahl ehrenamtlicher Arbeit in Deutschland

> inzwischen höher ist als die der Erwerbsarbeit. Zählt man
Nachbarschaftshilfe 
> und die Tätigkeiten der Menschen in ihrer Freizeit, zum Beispiel IKEA 
> Möbelbau, hinzu, erscheint die bezahlte Arbeit fast wie ein Auslaufmodell.

Und vergiss bitte nicht die vielen Millionen Hausfrauen, die unentgeltlich
die Wohnungen putzen und die Kinder versorgen. 

IMO ist das ja gerade das Ziel des BGE. Die bezahlte Arbeit sollte von einer
freiwilligen Arbeit mit höchstens einer Zuwendung zur Anerkennung ersetzt
werden. Die Menschen sollen Gerne arbeiten und dies eben nicht wegen des
Geldes tun. 
	
> Wenn man genau hinschaut, ist das Grundeinkommen der erste Schritt 
> zur Abschaffung des Geldes. 

Das sehe ich nicht so. Das Geld wird auch weiterhin als Tauschobjekt und als
Wertmaßstab benötigt. 

> Das Geld verliert als Maßstab für menschliche Leistungen an Bedeutung.

Auch dies sehe ich nicht so. Das Geld(verdienen) verliert nur als Ziel im
Leben seine Bedeutung. 

Überhaupt kommt es dann nicht mehr darauf an, wie viel ein Mensch leistet um
seinen Wert zu bestimmen. Jeder Mensch ist dann gleich viel Wert, ob er
etwas Leistet oder eben nicht. 

Liebe Grüße 
Karin




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