[Debatte-Grundeinkommen] Monothematische Partei vs Vollpartei

Karin Teetzen karin at inkat.de
Mi Dez 21 17:18:15 CET 2016


Hallo Thorsten, 

> einer erklärten Pessimisten ist natürlich die Sicht etwas versperrt.

Und einem Optimisten wie dir natürlich nicht. ;-) 

> Ersten läuft in unserem Land sehr viel, sehr gut. Oder zumindest
befriedigend. Wir haben die Energiewende angestoßen und sind dort schon
recht weit gekommen. Besonders in den Köpfen der Menschen. Wir haben in den
letzten zwei Jahren eine der größten Fluchtbewegung dieses Jahrhunderts
aufgefangen und leisten im Vergleich zu anderen Ländern dort recht gute
Arbeit. 

Ja genau, alles wird gut! Wir müssen nur fest daran glauben und einfach
mitmachen. ;-)

> Natürlich kann alles besser laufen. Wir haben aber keine Flüchtlingskriese
sondern eine Bürokratiekrise zu bewältigen.

Ich habe hier bisher noch nicht mal das Wort Flüchtling in den Mund genommen
(geschrieben). Für mich ist es selbstverständlich ALLEN zu helfen, die in
Not zu uns kommen. IMO könnten wir uns als eines der reichsten Länder dieser
Welt sogar noch viele Flüchtlinge mehr erlauben. Jordanien, als eines der
ärmsten Länder der Welt, schafft es (im Verhältnis zur Bevölkerung) 10 mal
so viele Flüchtlinge aufzunehmen wie wir. Aber unsere Christliche Tradition
beziehen viele Menschen wohl eher auf die Kreuzzüge als auf "Liebe deinen
Nächsten" (nein, ich bin nicht religiös). 

Im Endeffekt sind die Flüchtlinge sogar so eine Art Wirtschaftsförderung.
Jeder Euro, der dort Ausgegeben wird, steigert unser BSP um 100%.
Wirtschaftsförderung per Subvention von Firmen oder Ausgabe von Geldern über
die Notenbanken ist längst nicht so effektiv. 

> Zweitens liegt es nicht an innovativen Politikern, die teilweise gute
Ideen haben. Das bei uns weniger läuft liegt definitiv an der trägen,
(dummen) Masse des Volkes. Erstens wird nicht innovativ, sondern konservativ
gewählt. SPD und CDU bekommen nicht die meisten Stimmen weil sie besonders
tolle Politik machen. Sie werden oft gewählt, weil die Meisten die immer
schon gewählt haben. Dazu wird gegen jede Innovation geklagt. Das ist in
einem Rechtsstaat gutes recht. Blockiert aber sehr viel.

Nun, wir hatten eine ziemlich linke, progressive (zumindest vom Programm
her) Rot-Grüne-Koalition. Kannst du dich erinnern, was daraus geworden ist?
Und Frau Merkel z.B. hat öffentlich zugegeben, dass sie ihre Wahlversprechen
nach der Wahl nicht mehr interessieren. Bei den Linken Parteien ist das
anders, glaubst du das wirklich? In Berlin gab es z.B. eine ziemlich lange
Zeit eine Beteiligung der Linken an der Regierung (Ja, ich weiß von der
schwierigen Ausgangslage). Ist es dort besser geworden? Haben wir dort
kostenlose Kita-Plätze? Wurden Großprojekte wie der BER ad acta gelegt? 

Um mich nicht falsch zu verstehen, die Linken haben in Berlin im Rahmen des
Möglichen durchaus gute Arbeit gemacht und sind keinesfalls schlechter
gewesen, als die ganzen anderen Parteien vor ihnen. Und ich sag ja auch gar
nicht, dass es nicht sogar häufig auch gute Entscheidungen gibt, ein
bisschen Hoffnung muss dem Volk ja auch mal gemacht werden. ;-)

Leider ist es den Linken bisher nicht gelungen, sich Glaubhaft von der DDR
und dem dortigen System loszusagen. Sie werden häufig noch mit dem (schlecht
angesehenen) Begriff Kommunisten verbunden. Und dann haben sie natürlich
auch noch häufig mit denn, die konservativen Parteien unterstützenden,
Medien zu tun, die ihnen die Kompetenz absprechen. Jahrzehntelang wurde
unserer Bevölkerung auch die DDR als Schreckgespenst verkauft und nach der
Wende haben dies dann auch im Osten viele geglaubt. Das Volk wurde doch
einer Indoktrination durch Neoliberale Parteien ausgesetzt (ich weiß, hört
sich hochtrabend an). 

Und wenn die Linken dann doch einmal versuchen ein anderes Konzept zu
propagieren, werden sie gleich mit: "Das ist ja dasselbe wie bei den anderen
Partien" wieder kleingemacht. 

Dem Volk einfach zu attestieren es sei dumm, wie du es jetzt schon zweimal
getan hast, löst das Problem nicht.

Die Leute haben Angst vor der Zukunft, sie wollen keinen Kommunismus, sehen
aber auch kaum eine andere Lösung und wählen dann am Ende die AFD, weil
diese ihnen zumindest ein paar einfache Antworten gibt. Wer Angst hat, der
wählt häufig Konservativ und versucht beim Altbewährten zu bleiben. 

Klar wäre gegen Dummheit mehr Bildung gut, aber was soll den Leuten denn
beigebracht werden? Das Konzept der Linken, also Kommunismus? Oder doch
lieber konservativ neoliberal, also unser jetziges System, was du so gut
findest. Selbst das BGE ist ja bei dir höchst umstritten. Wie sollen die
Leute als schlau werden. Indem sie dir zuhören? Bisher habe ich von dir noch
keine einzige Lösung gehört, nur: "Dass muss noch weiter diskutiert werden".


> Das du dann noch daher kommst und behauptest, das Handwerker, die gerne
mal schwarz eine paar Überstunden kloppen und Steuerbetrüger durch ein
Grundeinkommen ehrlich werden zeigt doch schon wie Weltfremd du bist. Wer
heute nach seiner Arbeit noch schwarz extra Stunden macht, damit ersich mehr
leisten kann, der wird sich von 1000 Euro Grundeinkommen bestimmt nicht zu
kooperiernem Verhalten besinnen. Wie das in der Realität von statten gehen
soll möchte ich gerne von dir wissen. Steuerbetrüger sind in deinem Weltbild
also nur Opfer unseres Systems und wollen das garnicht? Aber Politiker, die
sich offt ehrenamtlich angarieren und besonders auf Kommunaler Ebene noch
Geld mittbringen müssen sind pauschal bei dir alle böse. Da soltest du dei
Weltbild noch einmal ordnen.

Und bei dir sieht man, wie wenig Phantasie du hast, dir eine anderes
Lebenskonzept als "Geldverdienen" bei Handwerkern vorstellen zu können. Kann
es sein, dass du da ein paar Vorurteile hast? 

Und werfe jetzt bitte nicht einen ehrenamtlichen Dorfbürgermeister mit
unserer Machtelite in einen Topf, da besteht ein himmelweiter Unterschied.
Bestimmt rede ich nicht von ehrenamtlichen Politikern, dass sind häufig arme
Schweine, die sich für nichts abrackern. Ich weiss selbst, dass es 20
Millionen Ehrenamtler in Deutschland gibt (darunter auch viele Politiker).
Ich habe selbst schon Ehrenamtlich gearbeitet. Gerade deshalb weiß ich ja
auch, dass ein BGE eben gerade für Ehrenamtler gut wäre, es funktionieren
würde und wir es schnellstens einführen sollten. 

> Abe gehen wir doch konstruktiv an die Sache ran. Du baust jetzt erstmal
deine Roboterfabriken im Weltraum und wenn du das geschaft hast, können wir
dann von der Roboterarbeit das BGE über die Menschheit ausschütten. Viel
Spaß beim Racketen bauen. Melde dich wenn du diesen Punkt umgesetzt hast.

Du machst dich echt selbst lächerlich! Hast du Argumente oder willst du
einfach beleidigen. Das mit den Fabriken im All hatte ich dir schon erklärt.
Möchtest du die Erklärung noch einmal hören? Oder bist du in der Lage
selbständig ein bisschen früher in der Diskussion nachzulesen? 

Wenn du weiter so einen Blödsinn schreibst kann ich dich echt nicht mehr
ernst nehmen oder legst du es gerade darauf an? Wer keine Argumente hat, der
greift gerne persönlich an und versucht den andern lächerlich zu machen.
Sind wir schon soweit?

Und das Roboter uns mit der Industrie 4.0 die Arbeitsplätze
wegrationalisieren hast du schon mitbekommen, oder? 

Liebe Grüße
Karin




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