[Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben

Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Mo Jan 12 11:28:17 CET 2015


Am 1/9/2015 um 14:43 schrieb Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen:

Hallo

Geld ist globales Tauschmittel für Leistungen.Leistung wird in KWh 
ngemessen. Leistungen vermehren sich nicht. Darum ist Zins politisch 
legalisierter Diebstahl.

Gruss               Pius
> Hi Bert,
> Deine umfangreichen Beiträge - insbesondere der letzte in der 
> angehängten Datei - haben mich veranlaßt, mit Dir nicht mehr hier zu 
> debatieren, sondern meine Anmerkungen in 
> http://www.staatsbuergersteuer.de/anBert.htm zu notieren. Es wird noch 
> Zeit brauchen, diese zu vervollständigen. Daher bitte häufiger mal 
> reinschauen (und aktualisieren). Der LINK könnte auch für andere 
> Debatierer interessant sein.
> Bernd
> *Gesendet:* Freitag, 09. Januar 2015 um 10:06 Uhr
> *Von:* "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen" 
> <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
> Hi Jens, Arfst, Bernd,
>
> ihr seid ja richtig rege. Cool.
>
> Ich mag ein paar kleinere Bemerkungen und Fragen reinwerfen:
>
> Jens: "Mit dem Zins wird die Rüstung überflüssig.
> Doch das ist ein weiteres Thema, für das ich schon ein paar Seiten 
> fertig habe.
> Interesse?"
> Ja. Fragen tue ich mich allerdings grundsätzlich, wie du den Zins 
> überflüssig machen willst. Ohne die Privateigentumskategorie 
> gesellschaftlich aufzuheben, scheint mir das ein unmögliches 
> Unterfangen. Zudem: Rüstung ist auch im Interesse der 
> Rüstungshersteller einschließlich deren Arbeitskräften, im Interesse 
> der Militärs einschließlich der kleinen Soldaten, im Interesse von 
> Nationalisten oder PolitikerInnen, die sich an nationaler Souveränität 
> orientieren, und selbst noch im Interesse aller auf Sicherheit 
> bedachten Leute, die sich eine Welt ohne Aggressionen nicht vorstellen 
> können oder jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. 
> Verschwörungstheoretisch könnte man zudem alle möglichen Interessen 
> irgendwelcher elitärer Klüngel vermuten. Dass jedenfalls, wie Bernd 
> behauptete, niemand Krieg möchte, scheint mir eine These zu sein, die 
> an der Realität zerschellt. Doch, solche Menschen gibt es 
> offensichtlich. Dennoch: Interesse an deinen Seiten!
>
>
> Jens: "Klar ist die Vermögensverteilung an die
> Leistungsfrage zu koppeln und nicht wie hier als Axiom beschworen, 
> Einkommen
> und Leistung, Output und Input zu entkoppeln.
> Das Gegenteil von Umverteilung ist nicht Gleichverteilung.
> Sondern Verteilung  entsprechend der eigenen Leistung - und weil das auf
> individueller Basis nicht geht - entsprechend der Leistungen der 
> jeweiligen Gruppen,
> welche durch Verträge also durch Handel, die Anteile am Gruppenerlös 
> aushandeln."
>
> Mit "hier als Axiom beschworen" meinst du mich, oder? Mit Bezug auf 
> dein vorher genanntes Axiom macht die Aussage m. E. jedenfalls keinen 
> Sinn. Ich habe in meinen letzten Beiträgen eigentlich dafür 
> argumentiert, dass Einkommen und Leistung, Output und Input faktisch 
> gar nicht so klar gekoppelt sind wie immer unterstellt. M. E. sagst du 
> das implizit auch selbst in deinen Erwägungen zu Angebot und 
> Nachfrage: Angebot ohne Nachfrage ist keine Leistung? Arfsts 
> insolvente Handwerker haben keine Leistung erbracht?
> Es geht mir gar nicht darum, es zu entkoppeln, sondern klar zu 
> kriegen, dass es sowieso schon entkoppelt ist und es daher auch gar 
> nicht so schwer zu denken ist, das ohnehin Entkoppelte politisch 
> bewusst in Entkoppelungs-Regie zu nehmen.
> Das mit dem Gegenteil von Umverteilung verstehe ich gar nicht. 
> Gleichverteilung könnte ein Effekt von Umverteilung sein (wenn man es 
> denn überhaupt mit etwas zu tun hätte, was sich gleichverteilen ließe, 
> was in Bezug auf konkrete Arbeit und konkreten Reichtum wegen der 
> Unvergleichlichkeit nicht der Fall ist). Umverteilung wiederum ist in 
> alle möglichen Richtungen denkbar. Von daher könnte Gleichverteilung 
> auch das Gegenteil von Umverteilung sein, nämlich dann, wenn die 
> Umverteilung radikal von allen weg bloß zu einer Person funktionieren 
> würde. Also in der Gini-Index-Logik die Gleichverteilungs-Null als 
> Gegensatz zur Ungleichverteilungs-Eins. Das ist zwar nicht der Fall, 
> aber zumindest ja die Tendenz des Kapitals.
> Interessieren würde mich, was du hier für einen Gruppen-Begriff 
> verwendest. Denkst du an Unternehmen als institutionelle 
> Zusammenhänge? An Kommunen, Staaten? An Familien, Freundeskreise, 
> politische Vereinigungen? Mir scheint das gaga zu sein: Du gibst zu, 
> dass sich Leistung auf individueller Basis nicht messen lässt. Aber 
> aggregiert zu irgendwelchen Gruppen soll das dann gehen?
> Mein Tenor war demgegenüber: Wirtschaftsprozesse sind ihrem inneren 
> Gehalt nach immer solche von Entgrenzung - und zwar letztlich auf 
> globaler Ebene. Gleichzeitig werden sie strukturell bspw. durch 
> Eigentum eingegrenzt. Abgesehen davon, dass wir alle auf diese Form 
> der Eingrenzung konditioniert sind, sehe ich nicht, warum wir die 
> brauchen sollten oder inwiefern diese Eingrenzung irgendwie rational 
> zu legitimieren wäre. Über einen Gruppenbegriff? Ist freilich mal 
> wieder sehr abstrakt von mir, aber ich wäre dafür, die Entgrenzung zu 
> radikalisieren und auf Eingrenzung nur noch zurückzugreifen, wo sich 
> das aus stofflichen Gründen nicht vermeiden lässt. Erster stofflicher 
> Grund für Eingrenzungen: bGE (bzw. entsprechender Warenkorb), damit 
> die individuellen Existenzen gesichert sind. Daraus folgen 
> selbstverständlich weitere, weil der Warenkorb ja irgendwie auch 
> hergestellt werden muss, also praktische Auseinandersetzung mit Natur 
> verlangt.
> Ist Entgrenzung ohnehin dem historischen Zug des 
> Produktivitätswachstums insbesondere in den Transport- und 
> Kommunikationstechniken eingepflanzt, scheint mir, dass das mit 
> zunehmender Automatisierung eingeläutete Ende des Taylorismus uns vor 
> ganz neue Entgrenzungsaufgaben stellt, wenn wir denn noch eine 
> gesellschaftliche Synthese über die Arbeitswelt organisieren wollen: 
> Routinen können von Maschinen erledigt werden, Nicht-Routiniertes hat 
> demgegenüber m. E. immer schon irgendeinen Charakter von Entgrenzung. 
> Will man die Krise des Taylorismus als Chance begreifen, ist man 
> eigentlich wieder sehr unmittelbar bei den alten Hoffnungen der 
> Menschen auf eine Freiheit gegenüber der Fron, bei spielerischen, 
> kreativen, sich ihren Impulsen hingebenden Menschen. Das scheint mir 
> so ein Unterton dabei zu sein, wenn ich das bGE als Mittel zur 
> Aufwertung von sozialer und kultureller Wohlfahrtswirtschaftlichkeit 
> zu denken versuche. Das Maß an Disziplin jedenfalls, das der 
> Taylorismus den Menschen zur Verdichtung der Produktivität in den 
> Poren ihrer Lebenszeit aufnötigte, dürfte im gesellschaftlichen Großen 
> und Ganzen der Vergangenheit angehören, weil Maschinen im Zweifelsfall 
> dann einfach doch noch ein wenig disziplinierter agieren können und 
> der Konkurrenzdruck die Automatisierungstendenzen weiter anheizen 
> wird. Andererseits hoffe ich schon, dass etwa Rettungssanitäter 
> möglichst erfahren eine bestimmte Routiniertheit aufweisen. Konkrete 
> Arbeit verlangt im Zweifelsfall halt immer irgendeine Form von 
> Disziplin. Dennoch scheint mir der Zug der Zeit auch innerhalb der 
> Arbeitswelt eher einer zur Entdisziplinierung zu sein. Kulturell ohnehin.
> Ich muss dabei wieder an Russel Brands spiritual revolution denken. 
> Spiritualität im engeren Sinne geht ja immer auf Entgrenzung, auf 
> etwas Größeres als Ego und routinierte Gewissheit. Das christliche 
> Liebesgebot etwa lässt sich null als irgendwie Eingegrenztes 
> auffassen. Insofern die menschliche one world hoffentlich und bitte 
> mal einen Weg findet, sich gegen die Partikularität jeder spirituellen 
> Tradition zu einer gelebten gemeinsamen aufzuraffen, dürfte 
> Entgrenzung ein Thema sein, dessen Vielschichtigkeit wir begrenzten 
> Identitätsbündel uns schwerlich auch nur ausmalen können.
> Die Gegenbewegungen hin zu mehr Disziplin, Ordnung, Homogenität gibt's 
> zwar auch zur Genüge, sind m. E. aber immer nur umso gruseliger, je 
> ernster sie das meinen.
>
> Jens: "Luxusgüter, Produktionsmittel, Ressourcen, Geld. Das sind 
> Allgemeinplätze.
> Was sind Luxusgüter? Alle Autos mit Stern oder Raute? Was sind 
> Produktionsmittel? Eine Bohrmaschine? Ein Auto?
> Dann sollte ein verständliches Bild darüber gezeichnet werden, wie 
> alles dadurch an seinen (gerechten) Platz kommt."
>
> Da verlangst du aber eine Menge. Ich verweise ja lieber mit meiner 
> Planwirtschaft-2.0-Idee auf die Schwarmintelligenz der Menschen. Ist 
> nicht so, dass ich das als Individuum klar hätte. Ist eine alte 
> Selbstkritik von mir, der ich mich immer wieder ausgesetzt fühle: So 
> sehr ich darauf insistiere, dass sich letztlich alles historisch 
> konkret ereignet, worüber wir mit mehr oder weniger allgemeinen 
> Begriffen palavern, bin ich in meinem geschichtlichen Wissen echt arg 
> beschränkt, insbesondere wirklich kein Wirtschaftshistoriker. Ich 
> könnte dir z. B. nicht einmal ein vages Bild davon malen, was und wie 
> in Bremen eigentlich produziert wird - obwohl das vor meiner Haustür 
> liegt. Ist viel, arg kompliziert, nicht wirklich mein Thema. Ich 
> versuche mich gelegentlich über Statistiken da näher reinzudenken, 
> habe ansonsten meine Alltagsbeobachtungen und dies und das gelesen. 
> Aber im Detail das alles auseinanderlegen ... so'n Masterbrain habe 
> ich nun wirklich nicht.
> Gleichwohl scheinen mir die genannten Kategorien nicht beliebig, 
> sondern durchaus hilfreich, um bestimmte Dinge überhaupt besprechbar 
> zu machen. Luxusgüter würden wir beispielsweise heute ja vornehmlich 
> über den Preis von Konsumgütern bestimmen: Konsumprodukte, die sich eh 
> nur die oberen Zehntausend leisten können. Ich neige ja eher dazu, mir 
> das schlichter bloß mit Bezug auf die Springquellen des Reichtums, 
> Arbeit und Natur zu denken. Ein hoher Preis muss nicht notwendig eine 
> Menge gesellschaftlicher Arbeit oder eine hohe Umweltbelastung im 
> Sinne von Ressourcenverbrauch und Entsorgungsproblemen bedeuten. Es 
> kann sich bspw. auch um irgendein Kunstwerk handeln, um reine 
> Statussymbole, wo der Preis den Status macht etc. Unter dem 
> Umweltbelastungsaspekt würde ich meinen: Jedes Supermarktding, das in 
> Plastik verpackt ist, ist Luxus.
> Die in meinem Besitz befindlichen Bohrmaschinen sind die meiste Zeit 
> über ungenutzt. Sie ließen sich auch zu Dekorationszwecken in einer 
> Vase drappieren, können aber auch produktiv nützlich sein, dann aber 
> nicht zur Produktion von irgendwas, was ich für Geld verticken würde. 
> Andere Bohrmaschinen, etwa die von Handwerkern, werden sicherlich als 
> Produktionsmittel im ökonomischen Sinn verwendet. Und eine 
> Bohrmaschine ist stofflich sicherlich nicht von der selben 
> Bedeutsamkeit wie die Fabrik, in der die Bohrmaschinen hergestellt 
> werden. Ich weiß nicht, mir erscheint das sophistisch, die Begriffe 
> selbst anzugreifen. Die dienen doch eh nur dazu, auf theoretische 
> Zusammenhänge hinzuweisen, die mehr oder weniger gut die Realität 
> einzufangen versuchen. Andersrum gefragt: Kannst du denn ein Bild 
> davon malen, wie alles an seinen Platz kommen könnte? Von einem 
> gerechten Platz würde ich da auch eh wieder nicht reden wollen, weil 
> ich weiterhin jede konkrete Arbeit als mit jeder anderen 
> unvergleichlich empfinde und mir daher völlig unklar ist, was denn 
> letztlich wirklich gerecht sein könnte. Das finde ich gerade am bGE so 
> charmant: Es fordert erstmal die Befriedigung von Grundbedürfnissen 
> ohne Druck. Was aus dieser Befreitheit herauswachsen könnte, lässt 
> sich m. E. nicht theoretisch irgendwie vorwegnehmen. Letztlich kam mir 
> in Bezug auf die ökonomische Bestimmtheit und Unbestimmtheit der 
> Bohrmaschinen in den Sinn, dass mein Akkuschrauber (zu dem ich echt 
> ein libidinöses Verhältnis habe, der macht mir einfach Freude) 
> wirklich ein zeitsparendes Instrument wäre, wenn es darum ginge, mal 
> ein paar hundert Jesusse zu kreuzigen. Schrauben halten einfach besser 
> als Nägel.
>
>
> Bernd: "Unternehmen, die auf Dauer Verlust machen scheiden aus dem 
> Markt aus (und vernichten Kapital)."
>
> Ich stutzte darüber, dass Marktausscheidung schon gleichbedeutend mit 
> Kapitalvernichtung sein soll. Im Zweifelsfall kann der stoffliche 
> Reichtum des insolventen Einzelkapitals ja einfach von einem 
> konkurrierenden Einzelkapital als Insolvenzmasse billig übernommen 
> werden und fungiert dann weiter. Dieses Stutzen bewegte mich zu einer 
> kleinen Netzrecherche. Das hier scheint mir in dem Zusammenhang 
> lesenswert:
> http://www.rosalux.de/gesellschaft/specials/wirtschaft/hypothekenkrise/kapitalvernichtung-entwertung.html
>
>
> Bernd: "Warum erinnert mich das an die DDR, in der es keine Bananen 
> oder Apfelsinen gab oder wo man nicht reisen durfte, wohin man wollte?"
>
> Meine Frau war echt aufgebracht als ich ihr mit dem Vorurteil kam, es 
> habe in der DDR keine Bananen gegeben. Ich hing wegen des alten 
> Titanic-Titelblatts diesem Glauben an: 
> https://www.titanic-magazin.de/shop/index.php?action=showdetails&from=list&pageNr=1&productId=3f7acc8253928
> Sie meint, dass Bananen kein sonderliches Problem gewesen seien. 
> Apfelsinen aber habe es tatsächlich wohl nur selten und nur zu 
> Weihnachten gegeben. Ist ja nun aber auch nicht so, dass wir jederzeit 
> jedes Obst und Gemüse im Supermarkt vorfinden würden. Reisen innerhalb 
> des Ostblocks war auch nicht so das Problem, oder? Für die Wessis zu 
> der Zeit vermutlich schon eher, die aber den Westblock hatten. Heute 
> können wir, das nötige Kleingeld und die frei verfügbare Zeit 
> vorausgesetzt, nahezu überall hinreisen, was aber nicht immer 
> empfehlenswert ist: 
> http://www.auswaertiges-amt.de/nn_582140/sid_62269C658201A6FB507776A5DD133742/DE/mobil/Laenderinformationen/01-Reisewarnungen-Liste_node.html 
> .
> Kleine Korrektur in dem Zusammenhang: Ich hatte behauptet, dass meine 
> Frau bis zur Wende und ihrem 17. Lebensjahr Ostdeutsche gewesen sei. 
> Das ist quatsch. Ich meinte: DDR-Bürgerin. Ostdeutsche im Sinne des 
> Wohnorts blieb sie bis vor knapp drei Jahren. Ich bin so ein böser 
> Wessi, der den Ossis die Frauen, also jedenfalls meine, klaut (vgl. 
> http://www.bib-demografie.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Broschueren/bevoelkerung_2013.pdf?__blob=publicationFile&v=12 
> , S. 46). Man mag mir das bitte im Angedenken an das "wo die Liebe 
> hinfällt" nachsehen. War nicht geplant. Zudem haben wir eh vor, 
> demnächst nach McPom zu ziehen, womit ich dann der von einer Ossifrau 
> geklaute Westmann wäre - was statistisch betrachtet die Sache aber 
> nicht unbedingt besser macht für Ostmenschen mit Bedarf an Partnerinnen.
>
> Noch eine Fehlerkorrektur: Willi hat u. a. mir eine Mail mit 
> Diskussionsbeiträgen zum Anschlag in Paris (u. a. mit Hinweis auf 
> dies: http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/150108_ken_jebsen.pdf ) 
> geschickt, was mich animierte, mir nochmal die Pegida-Passage in 
> meinem letzten PDF-Beitrag anzuschauen. Dabei fiel mir ein 
> copy&paste-Fehler auf. Mit korrektem Link hätte es eigentlich heißen 
> sollen:
> "Will man sich vielleicht nicht erschöpfend, aber doch vermutlich 
> recht prägnant vergegenwärtigen, warum die öffentlichen Finanzen 
> Bremens heute so mies aussehen, scheint mir dieser knappe Artikel 
> geeignet: 
> http://www.radiobremen.de/politik/dossiers/finanzen/bremens-schulden100.html 
> ."
>
> Liebe Grüße,
>
> Bert
>
>
> Am 08.01.2015 um 00:51 schrieb Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen:
>
>     Hi Jens,
>     Dass Monopole den Preis bestimmen können, stimmt. Da bin ich mit
>     Dir einig. Ich weiß nicht, ob Du einmal in einem deutschen
>     Unternehmen gearbeitet hast und Einblick in die
>     Marketingaktivitäten und Kalkulationen hast, die unter anderem
>     auch zur Preissetzung führen. Da ich da - auch als Berater -
>     diesen Einblick hatte, darf ich Dir sagen, dass die Überlegung,
>     was die Kunden und was Konkurrenten (vermutlich) machen, eine
>     wichtige Rolle spielen. Ohne Marktforschung und den darauf
>     basierenden Entscheidungen wird es ein Blindflug und das
>     Unternehmen macht Verluste. Hält dieser Blindflug länger an,
>     fliegt es aus dem Markt.
>     Nebenbemerkung: Auch Monopole  oder Oligolopole müssen potentielle
>     Konkurrenz fürchten, wenn sie ihre Preise so setzen, dass sie über
>     längere Zeiträume hohe Gewinne erzielen. Hohe Gewinne ziehen
>     andere Unternehmen an wie das Licht die Motten. Globaler
>     Wettbewerb unterstützt dies.
>     Auch ich sehe die Tendenz der Kapitalakkumulation. Die
>     Staatsbürgersteuer mildert diese zumindest für den Erbgang. Dass
>     der Bilanzen und Zinsen als Maßstab für das Konsum und Einkommen
>     wenig taugen, habe ich in
>     http://www.staatsbuergersteuer.de/Messung.htm zu zeigen versucht.
>     Seit 10 Jahren sind z.B. die Zinsen, Dividendenrendite usw. extrem
>     niedrig. Führt das zur Kapitulation der Kapitalisten?
>     Wie dem auch sei: Selbst wenn Unternehmen auf irgendeinem
>     Gewinnniveau arbeiten und eine Steuererhöhung diesen Gewinn
>     schmälert, werden sie versuchen wieder auf das vorige Gewinnniveau
>     zurückzu kommen. Wenn dieses geht, weil die Konkurrenten sie nicht
>     unterbieten können, weil deren Kosten ebenfalls durch die
>     Steuererhöhung gestiegen sind. Wenn die Nachfrage unelastisch ist,
>     also trotz Preisanstieg  gleich bleibt: warum sollten sie Dauer
>     die Preise niedrig lassen und auf Gewinn verzichten? Bei
>     elastischer Nachfrage erhöhen sie ebenfalls ihre Preise
>     (vielleicht etwas weniger bei unelastischer Nachfrage) und
>     schränken sie ihre Produktion so weit ein, dass ein neues
>     Gewinnmaxiimum erreicht wird.
>     Diese Fixierung auf Preise und Löhne und Zinsen ist extrem
>     statisch und geht sowieso an der Praxis vorbei. Marketing und
>     Produktion bieten viele Möglichkeiten der Reaktion auf
>     Veränderungen. Alles fließt. Nur eines ist sicher: Unternehmen,
>     die auf Dauer Verlust machen scheiden aus dem Markt aus (und
>     vernichten Kapital). Neue Unternehmen entstehen, die die
>     Bedürfnisse der Nachfrager genauer erkennen, besser und oder
>     effizienter erfüllen, und daher erfolgreicher sind, wenn sie das
>     dafür nötige Kapital zusammenbekommen. Ein Effekt der
>     Staatsbürgertgeuer ist es, diese Dynamik zu unterstützen, statt
>     sie - wie heute - zu unterbinden.
>     Gruß Bernd
>     *Gesendet:* Mittwoch, 07. Januar 2015 um 15:20 Uhr
>     *Von:* "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>     *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
>     *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
>     Hallo Bernd,
>     danke für deine Antwort :-)
>     _Wenn alle Unternehmen der gleichen Steuer unterliegen, braucht
>     keines zu fürchten, _
>     _dass die Konkurrenz es besser kann. Also kann es den Preis
>     entsprechend erhöhen._
>     Axiom1:
>     Die Löhne können nur einmal monatlich ausgegeben werden.
>     Wenn die Preise trotz höherer Lasten für Unternehmen
>     (Mehrwertsteuererhöhungen)
>     nicht steigen, dann nicht, weil die Unternehmen bisher oder
>     trotzdem immer noch genug
>     Gewinne gemacht haben, weil sie weniger Wettbewerb ausgesetzt waren.
>     Jene Unternehmen, welche kaum Wettbewerb haben, sind in der Regel
>     die ersten, welche
>     die Preise bis zu dem Punkt anheben, den ihnen die Nachfrage
>     gestattet.
>     Stärkerer Wettbewerb drückt auf den Preis bzw. hält ihn unten.
>     Weniger Wettbewerb...
>     Wenn die Nachfrage - also das Bündnis von Geld und Bedarf - mit der
>     steuerinduzierten oder sonstwie erzeugten Preiserhöhung - nicht
>     Schritt hält,
>     weil die Vermögen sich bei denen konzentrieren, deren Bedarfe
>     kraft leistungsloser
>     Einkommen eh schon wesentlich besser gedeckt sind als die Bedarfe
>     der Schuldner,
>     die Löhne der Bedürftigen nicht im gleichen Maße erhöht wurden und
>     auch sonst kein
>     Geld in den  Kreislauf eingeschleust wurde, um durch die Hintertür
>     die Nachfrage
>     wieder zu erhöhen,  dann müssen oft selbst Monopole die
>     gestiegenen Preise
>     wieder auf den für die verbliebene Nachfrage angemessenen Stand
>     zurücksetzen.
>     Preissteigerungen können dann auch nicht unter  Berufung auf
>     Investitionsaufwendungen
>     wegen Produktionsverkleinerung aufrechterhalten werden.
>     Was im Einzelnen funktionieren wird, wenn die Monopolstellung
>     qualitativ oder
>     quantitativ besonders durchschlägt, dann heißt das nicht, dass
>     sich die Preise beliebig
>     vom  Unternehmer beeinflussen lassen. Deswegen haben wir ja die
>     Monopolbildung
>     als logische Konsequenz einer tiefer liegenden Verwerfung.  Wir
>     haben es mit einer
>     systemisch veranlagten Umverteilung sämtlicher Arbeitserlöse zu
>     tun, welche
>     kräftig genug den Eindruck erweckt, dass Leistung
>     (Arbeitsprodukte) und Einkommen
>     (Arbeitserlöse) nichts oder kaum etwas miteinander zu tun haben.
>     Wer den Akkumulationsvorteil für sich entdeckt hat und Mittel und
>     Wege (er)findet,
>     um diesen für sich zu nutzen, tut sich in der Folge in der
>     Produktion immer leichter.
>     Bis er selbst nicht mehr produzieren muss - auch wenn er es dann
>     noch tut -
>     weil viele andere das akkumulierte Vermögen gegen
>     Belohnungsversprechen (Zins)
>     sich leihen müssen, damit sie gegebenenfalls auch ihre Produktion
>     an gewachsenene
>     oder geschrumpfte Nachfrage anpassen können.
>     In jedem Fall ist es eine Mehrheit, welche sich die Mittel für
>     diese Investitionen nicht
>     selbst über den Preis beschaffen kann. Schuldenfreies Sachkapital
>     wird bei etwa
>     fünfzehn Prozent der Unternehmen anzutreffen sein.
>     Die Umverteilung der Vermögen ist nicht die Folge eines weltweiten
>     Versagens, die
>     Steuerfrage zu lösen. Aber eben auch nicht die Folge einer weltweiten
>     Verweitgerung einem BGE gegenüber. Klar ist die
>     Vermögensverteilung an die
>     Leistungsfrage zu koppeln und nicht wie hier als Axiom beschworen,
>     Einkommen
>     und Leistung, Output und Input zu entkoppeln.
>     Das Gegenteil von Umverteilung ist nicht Gleichverteilung.
>     Sondern Verteilung  entsprechend der eigenen Leistung - und weil
>     das auf
>     individueller Basis nicht geht - entsprechend der Leistungen der
>     jeweiligen Gruppen,
>     welche durch Verträge also durch Handel, die Anteile am
>     Gruppenerlös aushandeln.
>     Wenn bereits diese Gruppen um den vollen Ertrag ihrer Leistung
>     gebracht werden,
>     weil Geldbesitz Produktionsleistung aussticht, weil Geldbesitz
>     darüber entscheidet,
>     was produziert, wieviel produziert und ob überhaupt produziert
>     wird, weil also Teile
>     vom Erlös der jeweiligen Unternehmen leistungslos dem
>     Geldkapitalgeber in Form von
>     Sonderabgaben zufließen, kann es mit der Gerechtigkeit bei der
>     Verteilung des Restes
>     vom Erlös nicht weit her sein.
>     Die Monopolstellung der Geldbesitzer (weitgehend gedeckte wenn
>     auch hohe Bedarfe)
>     gegenüber der Mehrheit der Produzenten (Unternehmer und Arbeiter;
>     ein Unternehmer
>     welcher die Arbeit seines Unternehmens leitet, ist nichts anderes
>     als ein Organisator,
>     bei dessen Lohnhöhe auch keiner auf die Idee kommt, dass diese
>     Null sei.)
>     sorgt dafür, dass überschüssiges Geld nur dann aus den Einlagen
>     (potentielle Nachfrage) wieder zur aktiven Nachfrage wird, wenn es
>     zinsbringend ist.
>     Hier nützt es auch nichts darauf zu verweisen, dass diese
>     Sonderabgabe ja wiederum
>     alle betrifft. Denn alle Ersparnisse werden in der Wirtschaft
>     gebraucht.
>     Und die perodische Fehlallokation der Ersparnisse in ihrer
>     Gesamtheit - es kommt ja
>     auch immer wieder mal vor, dass jemand auch seine auf diese Weise
>     gewachsenen
>     Ersparnisse wieder aufzulösen gezwungen oder geneigt ist - sorgt
>     auch dafür, dass
>     der Kreditbedarf  - und damit auch der Zins - hoch bleibt.
>     Der Kapitalkostenanteil in allen Preisen liegt im
>     Warendurchschnitt bei über 30 Prozent.
>     Werden die Kostenanteile für Mieten und Pachten in den Preisen
>     hinzuaddiert und mit
>     den Vorteilen verrechnet, welche die schuldenfreien
>     Sachkapitalbesitzer ja ebenfalls aus
>     den Preisen ziehen (wer keine Schulden in den Preisen unterbringen
>     muss, der verzichtet
>     nicht einfach auf den höheren erzielbaren Preis) dann kann ohne
>     Übertreibung gesagt
>     werden, dass sämtliche Preise zu 50 Prozent aus Zugeständnissen an
>     Geld- und Boden-
>     besitz bestehen und die halbe Wirtschaftsleistung aller
>     Produzenten der Gruppe der Geld
>     und Bodenbesitzer zugute kommt.
>     Da werden nicht nur Unternehmer dabei sein, sondern auch ein paar
>     Arbeiter, welche
>     durch Geschick und Glück auf die richtigen Pferde gesetzt haben,
>     die richtigen Aktien,
>     die richtigen Obligationen, die richtigen Hedgefondpapiere
>     erworben und vor allem zur
>     richtigen Zeit wieder abgestoßen haben.
>     Der Riss zwischen Arbeit und Besitz geht deswegen auch partiell
>     durch die Individuen.
>     Als Produzent tributpflichtig (auch die Staatsschulden bei Geld
>     und Bodenbesitzern,
>     werden den Lohnempfängern in Rechnung gestellt) und um den
>     gerechten Lohn gebracht,
>     kassieren jene Geld- und Bodenbesitzer eben auch von den Löhnen
>     anderer Arbeiter und
>     Unternehmer, nämlich über die Zinsen in den Preisen jener
>     Unternehmen, welche auf
>     dieser Grundlage wirtschaften müssen.
>     _Muss jemand vorschreiben, was ich kaufen darf, damit ich
>     zufriedener bin? _
>     Wenn der Lohn nur einmal ausgegeben werden kann, dann sind
>     Preiserhöhungen
>     bei nicht gewachsener Nachfrage nicht unkritisch.
>     Da wird eher die Frage relevant, was ich dann noch kaufen kann,
>     von dem was ich darf.
>     _Wann ist die Steuerschraube überdreht?_
>     Das ist eine einfache Frage, bei einer sicher nicht ganz so
>     unkomplexen Angelegenheit.
>     Die Praxis würde wahrscheinlich zeigen, ab wann die Last der
>     Produzenten zu groß
>     ist, ab wann die Kosten die erzielbaren Preise permanent übersteigen.
>     Zinsen und Steuern (und die Zinsen in den Steuern, denn die
>     Schuldenlast des Staates
>     wird ja ebenfalls mit Steuern versucht "heimzuzahlen") müssen in
>     den Preisen tragbar
>     sein. Willkür bei der Preisbildung ist wenigen Monopolen
>     überlassen, welche jedoch
>     damit nicht  das Axiom, dass die Löhne nur einmal je Zeiteinheit
>     ausgegeben werden
>     können, stürzen können.
>     Wenn die Preise in ihrer Gesamtheit der Nenner von Nachfrage (Geld
>     in den Händen von
>     Bedarf) und dem Warenangebot ist, dann müssen alle Abzüge (Steuern
>     und Zinsen) am
>     Arbeitserlös (Preise) in diesen erzielbaren Preisen realisiert werden.
>     Allein die Nachfrage entscheidet, ob Preise steigen, bleiben oder
>     sinken.
>     Wenn jemand Preise erhöhen will, dann weil er es kann, weil die
>     Nachfrage es ihm
>     gestattet. Wenn Kaffee für 7 Euro das Pfund gekauft wird, bzw.
>     wenn weniger verkaufter
>     Kaffee den Produzenten den gleichen oder gar einen höheren Erlös
>     bringt, dann ist alles
>     gut. Doch wenn zu viel Öl auf dem Markt erscheint, dann kann der
>     Dieselpreis für einen
>     Liter schon mal statt auf 2 Euro zu steigen, wie es in der
>     Vergangenheit zahllose Experten
>     immer wieder prophezeit haben, schon mal gegen 1 Euro konvergieren.
>     Rüstung ist die Schwester des Zinses.
>     Mit dem Zins wird die Rüstung überflüssig.
>     Doch das ist ein weiteres Thema, für das ich schon ein paar Seiten
>     fertig habe.
>     Interesse?
>     viele Grüße
>     Jens
>     jens.kasten at gmx.com
>     *Gesendet:* Dienstag, 06. Januar 2015 um 15:04 Uhr
>     *Von:* "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>     *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
>     *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
>     Hi Jens,
>     Wenn alle Unternehmen der gleichen Steuer unterliegen, braucht
>     keines zu fürchten, dass die Konkurrenz es besser kann. Also kann
>     es den Preis entsprechend erhöhen. Wenn allerdings die Nachfrage
>     nachlässt, weil die Nachfrager nicht zahlen wollen, z.B: Fahrrad
>     fahren oder nicht ins Kino gehen. dann wird er die Produktion der
>     gesunkenen Nachfrage anpassen - was zu weiteren Preissteigerungen
>     führen kann, wenn die Fixkosten auf den geringeren Ausstoß
>     umgelegt werden. (Wann ist die Steuerschraube überdreht?)
>     Andere Frage: warum wollte die Fahrradfahrer vorher nicht fahren
>     oder warum wollten die Kinobesucher vorher ins Kino? Muss jemand
>     vorschreiben, was ich kaufen darf, damit ich zufriedener bin?
>     Warum erinnert mich das an die DDR, in der es keine Bananen oder
>     Apfelsinen gab oder wo man nicht reisen durfte, wohin man wollte?
>     Wenn einige Unternehmen oder Branchen bei der
>     Mehrwertsteuererhöhung ihre Preise zunächst nicht angehoben haben,
>     waren sie vielleicht vorher nicht so hartem Wettbewerb ausgesetzt,
>     so dass sie Gewinne gemacht haben, die sie nun in ihr Marketing
>     investieren. Wenn der Wettbewerb auf längere Sicht wieder
>     funktioniert, werden sie  um eine Anpassung nicht herum kommen.
>     Wieso können die Lieferanten, (die Unterrnehmen, bei denen sie
>     ihre Produkte einkaufen)  ihre Preise erhöhen?
>     Wenn da die MWST der Lieferenaten gemeint ist, dann sind nur die
>     Nettopreise relevant, weil die MWST der Lieferanten wieder als
>     Vorsteuer wieder vom Fiskus wieder erstattet wird. (Elementare
>     MWST Ökonomie!)
>     Zu Luxusgütern: In
>     http://www.staatsbuergersteuer.de/Diskussion.htm#5.2.2.2 habe ich
>     den inzwischen zurückgenommenen Versuch der Osterreicher
>     beschrieben, eine Luxussteuer zu erheben. Griechenland und Italien
>     haben ähnliches vor, aber da keine ich die Details nicht.
>     Vermutlich steht ihnen dieses Fiasko noch bevor.
>     Dass eine Lenkung der Nachfrage nur dann funktioniert, wenn sie
>     weltweit (zumindest erst einmal EU weit, wobei man an der Grenze
>     der EU dann Schutzzölle einrichten müsste: Dann sollte man besser
>     die MWST entsprechend harmonisieren. einheitlich mit gleichen
>     Steuersätzen lenken würde.  Am Beispiel der Stromsteuer und des
>     EEG habe ich die Problematik beschieben. Dies wäre der einzige Weg
>     auf dem es ginge. Ob dieser weltweite Konsens jemals zustande kommt?
>     Leichter zu erreichen ist vermutlich ein weltweiter Konsens, keine
>     Rüstingsgüter mehr herzustellen. Will das bicht jeder?
>     Gruß
>     Bernd
>     *Gesendet:* Sonntag, 04. Januar 2015 um 11:09 Uhr
>     *Von:* "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>     *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
>     *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
>     Hallo,
>     alles was Unternehmen zahlen müssen, muss in den Preisen
>     "unterkommen", sonst ist Schicht im Schacht. Einfach aufschlagen
>     ist nicht.
>     Als die Mehrwertsteuer um einiges angehoben wurde, konnten viele
>     Unternehmen (ganze Branchen) diese nicht an die Kunden weitergeben.
>     Die Preise sind die Preise. Wenn sie der Kunde nicht zahlen will
>     und einen Ausweg findet (indem er nicht ins Kino geht, oder mal
>     mit dem Fahrrad fährt)
>     dann muss der Unternehmer solange knapsen, bis er seine Kosten
>     wieder in den Preisen untergebracht hat oder aufgeben.
>     Lassen sich die Preise jedoch "einfach so erhöhen", zahlen alle
>     Unternehmen in ihren Kosten auch die zusätzlichen Kosten der
>     anderen Unternehmen,
>     bei denen sie für ihre Produktion einkaufen. Dann erhöhen sich
>     auch die Kosten. Elementare Ökonomie.
>     Wenn mehr verteilt werden soll, dann muss mehr oder besseres
>     hergestellt, geleistet werden.
>     Wenn besser verteilt werden soll, dann muss Konsens darüber
>     bestehen, was denn schlecht verteilt ist.
>     Luxusgüter, Produktionsmittel, Ressourcen, Geld. Das sind
>     Allgemeinplätze.
>     Was sind Luxusgüter? Alle Autos mit Stern oder Raute? Was sind
>     Produktionsmittel? Eine Bohrmaschine? Ein Auto?
>     Dann sollte ein verständliches Bild darüber gezeichnet werden, wie
>     alles dadurch an seinen (gerechten) Platz kommt.
>     Steueroptimierung ist das eine.
>     Wird die Steuerschraube überdreht, dreht sie am Ende durch und
>     verliert ihre Funktion. Wie bei einer üblichen Metallschraube.
>     Dann leidet die Produktion. Leider nicht die Rüstungsproduktion.
>     Die zuletzt.
>     An die 400 jährlichen Milliarden Zinsgutschriften (Einkommen, die
>     auf den Leistungen anderer beruhen) heranzukommen ist etwas anderes.
>     Warum diese unverdienten Leistungen nicht an die Erbringer
>     zurückverteilen? An die Produzenten? An deren Familien. Nicht an
>     Thurns und Taxis.
>     Kommt dieses Geld wieder bei den Bedürftigen an - Produzenten sind
>     per Definition bedürftig - dann kommt es allen anderen auch zu gute.
>     Denn dann wird es regelmäßig umlaufen. Schluss mit der
>     Umverteilung von Arbeit zu Besitz.
>     Das funktioniert nicht über herkömmliche oder bekannte Steuern,
>     oder deren Optimierung.
>     Aber es geht.
>     Will das außer mir noch jemand?
>     Grüße
>     Jens
>     *Gesendet:* Freitag, 02. Januar 2015 um 23:51 Uhr
>     *Von:* "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>     *An:* "debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de"
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>     *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
>
>     Hallo Bernd
>
>     exakt und super Frage.
>
>     Lenkung finde ich analog zu Anreiz allerdings als Begriffe
>     positiver besetzt und im Sinne der Gestaltung einer sozialen und
>     kulturell-kreativen-angstbefreiten Gesellschaft irgendwie als reifer.
>
>     Sämtliche Definitionen halte ich ansonsten für sinnfrei.
>
>     mfG
>
>     PH
>
>     -----Original-Nachricht-----
>
>     Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Lenkungsabgaben
>
>     Datum: Tue, 23 Dec 2014 10:41:37 +0100
>
>     Von: Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen
>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
>     An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
>
>     Hi
>     Kann mir jemand mal erklären, was der Unterschied zwischen
>     Lenkungsabgaben, Steuern Gebühren und sonstigen Abgaben ist. Wer
>     zahlt sie und was tut der, der sie zahlen muss z.B. mit seinen
>     Preisen. Da alles, was Unternehmen zahlen müssen, letztlich auf
>     die Preise aufgeschlagen wird, wenden es immer die Konsumenten
>     sein, die zahlen.
>     mfg, Bernd Starkloff
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