[Debatte-Grundeinkommen] Automation, Bildung und Grundeinkommen

willi übelherr wube at gmx.net
Di Mai 22 22:12:39 CEST 2012


lieber karl und alle,

dieser text, ohne zu wissen ueber den autor, ist eine grosse konfusion ueber 
oekonomie und dem, was wir als sphaere zur schaffung unserer 
lebensgrundlagen beschreiben. die oekonomie, speziell die geldgetriebene, 
ist vom wesen eine religion, weil sie eine theoretische konstruktion auf 
dogmatischer grundlage ist.

es gibt nur 2 faktoren fuer das, was wir oekonomie nennen.
1. die natur. sie gibt uns das, was wir materie nennen. auch wenn sie nicht 
existiert und nur eine taeuschung ist, koennen wir dies so begreifen. wir 
sind nicht in der lage, irgend eine energieform, sei sie gebunden und fest, 
fluessig oder gasfoermig, herzustellen. wir koennen nur ihre form veraendern.
2. unsere taetigkeiten. wir geben unsere zeit zum lernen, verstehen, 
assoziieren oder anderen prozesse der informellen verarbeitung. und wir 
geben unsere zeit fuer praktische prozesse.

in all diesen bewegungsformen taucht das geld nicht auf, nicht ihre 
spekulative abstraktion, nicht die private aneignung von allgemeinen 
ressourcen. dies sind konstruktionen, die als theaterkulisse davor steht. 
ohne bezug zur realen grundlage dessen, was zu tun ist.

die geldgetriebene oekonomie ruht auf 2 faktoren.
1. die existenz und dominanz des geldsystems mit seinen spekulativen 
konstruktionsmodellen. ihre anerkennung und allgemeine absicherung mit 
staatlichen gewaltsystemen.
2. die aufloesung von lokaler selbstversorgung, die private aneignung 
allgemeiner ressourcen, die monopolisierung von wissen und informationen. 
alles ist immer dem zweck unterworfen, die menschen in existenzieller 
abhaengigkeit zu halten. nur so sind kapitalistische oekonomien 
realisierbar. dieser prozess begann bereits massiv im 12. jahrhundert und 
fand seine zuspitzung in der zeit der bauernkriege.

so betrachtet ist dieser text wenig hilfreich und eher vernebelnd als klaerend.

mit lieben gruessen, willi



Am 17/05/2012 02:11 p.m., schrieb MARSMISSION at gmx.net:
> mit freundlichem gruss, karl palder
>
> Automation, Bildung und Grundeinkommen
> Eine Reminiszenz an Richard Buckminster Fuller.
>
> Die Arbeitnehmer stehen der Automation nur deshalb feindlich gegenüber, weil alle Angst um ihre Erwerbsplätze haben, und es somit selbstverständlich ist, das sie um ihre Stellungen fürchten. Am Anfang der Automation, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, wurde gesagt, das alle, die Erwerbslos geworden waren weil ihre Maschinen automatisiert wurden, die Möglichkeit erhalten sollten zu lernen, wie man eine andere Maschine bedient. Doch bei dem schnellen Wandel der Automation wird es so sein, das, wenn sie das Bedienen einer neuen Maschine gelernt haben, diese Handgriffe vielleicht auch schon wieder automatisiert wurden. Damit werden sie einfach in der Schule verbleiben und lernen, wie veraltete Geräte bedient werden.
> Automatisierung hat zur Folge, das wir uns an der Überwindung der Konditionierung unserer ewig alten nervösen Reflexe heranwagen. Es ist nicht merkwürdig, das die Menschen in ihrem potentiellen Verhalten gegenüber Erwerbslosigkeit so negativ eingestellt sind. Die Menschen hatten, bis in unsere Zeit hinein, immer nur eine Chance von 1 zu 100 gehabt, in wirtschaftlicher und sozialer Beziehung erfolgreich zu sein.
> Es ist somit ziemlich natürlich, das wir die Erwerbslosigkeit als etwas Negatives ansehen, anstatt zu bemerken, dass diese in unserer entwickelten Industriegesellschaft darauf hindeutet, das die Gesellschaft nun die Fähigkeit erlangt hat, die Menschen von der Notwendigkeit zu befreien, ihr Recht auf Leben durch einen Erwerbsplatz zu demonstrieren.
> Die Art von Wohlstand, der Wohlstand der Industriegesellschaft nämlich, mit dem wir es tatsächlich zu tun haben, hat nichts mehr mit dem alten monetären Goldstandard zu tun, dessen Nutzung ein Merkmal der Unschuld der Gesellschaft war, und gleichzeitig eine Krebsgeschwulst der wirtschaftlichen Expansion. Unser Wohlstand besteht gegenwärtig einzig und allein in der organisierten Fähigkeit, Energien des Universums auszunutzen, deren strukturelle Beschaffenheit auf eine Weise zu verändern, die der Mensch vor der industriellen Revolution nicht kontrollieren konnte. Die Industriegesellschaft leitet mit ihrem Instrumentarium die Energie auf Räder und Achsen, und treibt damit Maschinen an, die für die Menschheit die Arbeit übernehmen. Indem wir dies tun, nehmen wir nichts aus dem Energiekapital des Universums weg, denn die Physiker machen es ganz deutlich, das Energie weder erschaffen noch zerstört werden kann. Diese Art von Wohlstand kann nicht verbraucht werden, die So
 nn
>   e liefert uns soviel wir wollen.
> Durch das Entstehen der Industriegesellschaft, und weil die Energie des Universums für menschliche Verhältnisse unerschöpflich ist, und wir von der Industriegesellschaft immer wieder vor neue intellektuelle Herausforderungen gestellt werden, und wir nur gewinnen können, steigt unser Wohlstand kontinuierlich an. Wir steigern den relativen metabolischen Vorteil des Menschen im Universum unaufhörlich.
> Der gegenwärtige regenerative Zustand intellektueller Erfahrung, der Massenwissenschaft und der Massentechnologie, gewährt die Wahrscheinlichkeit, das auf jeweils 100.000, die ein Hochschulstudium absolvieren dürfen, einer kommt, der den wissenschaftlich-technischen Fortschritt der ganzen Welt so weit voranbringt, das sich die Ausbildung und der Lebensunterhalt für die anderen 99.999 auszahlt, ohne das diese selbst direkt etwas zum technisch-wissenschaftlichen Durchbruch beitragen. Diese Möglichkeiten wirken sich jetzt aus, und so werden wir, um die Menschenwürde weiter zu heben, es uns leisten können, allen Studenten, für jedes beliebige Fach das sie wählen, ein Stipendium zu gewähren.
> Die Menschen haben, als Maschine mit Muskel-Gehirn-Reflexen, keinerlei Bedeutung mehr. Die echten Maschinen können es besser. Der Arbeitssklave, den der Philosoph Karl Marx und der Marxismus beschreibt, ist im Aussterben begriffen, denn er wird nicht mehr gebraucht.
> Für den Wohlstand und den Ausgleich in der Industriegesellschaft ist der Mensch als Konsument von höchster Bedeutung. Je mehr Konsumenten es gibt, und je mehr sie konsumieren, desto grösser ist der Erfolg der Industriegesellschaft und desto schneller ist das Wachstum des realisierbaren industriellen Wohlstandspotentials. Die enormen Investitionen in die weltweiten industriellen Netzwerke, deren Bauten und Maschinen können nur durch die große Anzahl spontaner Konsumenten gerechtfertigt werden, denen damit ein Wohlstandszuwachs geboten wird. Weil es für die Installation von Maschinen und Geräten Monate und Jahre bedarf, und enorme Beträge eingesetzt werden müssen, sind die Kosten umso geringer und das Einsetzen von verbesserten Maschinen mit höherer Leistungskraft umso vorteilhafter, je mehr aktive Konsumenten es gibt. Deshalb wird der Mensch zum regenerativen Konsumenten; je mehr er konsumiert, desto mehr lernt er. Der Faktor der den Wohlstand steigert ist das „M
 eh
>   rwissen. Die Gesellschaft kann es sich leisten, jedermann wieder lernen zu lassen, die vielen Menschen zu fördern, die die feste Absicht haben zu lernen und etwas herauszufinden, was den gemeinschaftlichen Wohlstand steigert.
> Doch auch in unserer entwickelten Industriegesellschaft wird neue Erziehung und Regenerierung des Wohlstandes nicht spontan durchführbar sein. Der wirtschaftliche Wettbewerb ist der katalytische Faktor, der uns zwingt die Automatisierung voran zu bringen, um in das kybernetische Zeitalter hinein zu wachsen; und dann werden wir verblüfft erkennen, wie erfolgreich wir sein können; wir haben den automatisierten Wohlstand geschaffen.
> Dieser Wohlstand wird durch Bildung geschaffen. Wenn jemand, der einfach deshalb Lehrer wird, weil er meint dies sei die einfachste Art seinen Lebensunterhalt zu verdienen, erst ein Stipendium und dann ein lebenslanges Stipendium in der Form eines Gehalts vom Staat bekommt; wird dies infrage gestellt? Wenn die Bürger in der Gesellschaft universelle Stipendien erhalten, und wenn ausreichende Vergütungen für ihre Tätigkeiten gezahlt würden. Würden die Menschen dann nicht aufhören sich zu fragen: Wie kann ich meinen Lebensunterhalt verdienen? Und würde anstatt dessen nicht die Frag auftauchen: Woran bin ich interessiert und was könnte ich dafür tun, damit die Welt besser funktioniert und interessanter wird?
> Dies war, bis in unsere Zeit hinein, eine dumme altruistische Frage; und plötzlich wird es eine ganz verständliche Frage.
> Dortmund, 16. Mai 2012, Karl Palder
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