[Debatte-Grundeinkommen] Geldschöpfung

Konrad Schlichtherle kconny at gmx.de
Sa Jul 7 22:26:11 CEST 2012


Am 07.07.2012 12:46, schrieb Dr. Gero Jenner:
> Fassen wir nun diese theoretisch endlose, aber auf ein zeitliches
> Minimum komprimierte Folge zusammen, so können aufgrund einer
> /einmaligen Ersteinlage/ von 100.000 € theoretisch Gesamtkredite /in
> unbegrenzter Höhe/ vergeben werden.
> 
> /Spareinlagen:Kredite:Einkauf bei Firma:/
> 
> 100 000Schuldner A kauft Druckmaschinebei Firma 1
> 
> 100 000 (von Firma 1)Schuldner B kauft Kunststoffbei Firma 2
> 
> 100 000 (von Firma 2)Schuldner C kauft xbei Firma 3
> 
> etc.etc.etc.
> 
> *Summe aller Einl. = ∞Summe aller Kredite = ∞Summe aller Einkäufe = ∞*

Das einzige, das dieses Beispiel zeigt: Manchmal läuft Geld schon etwas
schneller um und zwar das vom Sparer. Im Grunde ist dazu nicht mal eine
Bank nötig, um den Geldumlauf zu beschleunigen.

Beispielsweise könnte man die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen,
indem man Löhne, Gehälter und Lohnersatzleistungen zum Beispiel
wöchentlich anstelle einmal im Monat auszahlt (unter der Annahme, daß
die meisten fast alle Einkünfte auch für den Konsum wieder ausgeben).

Außerdem ist bei dem Beispiel ja auch nur einmal das Guthaben wirklich
vorhanden und in den anderen Fällen steht dem Guthaben auch eine Schuld
gegenüber. Geschöpft wird hier nur ein vielfaches des Zinses und dieses
Geld ist es, das tatsächlich auf irgend eine Weise geschöpft werden muß,
da sonst ein Teil der Schuldner nicht den ganzen Kredit zurück bezahlen
können. Man könnte bestenfalls von multiplen
Zinsgeldforderungen/-gewinnen reden anstelle von einer irgendwie
gearteten Geldschöpfung. Denn, sollten alle Kredite auch vollständig
getilgt worden sein, sind nur noch die 100.000 € plus der ganze Zins
(woher auch immer dieser in diesem Beispiel kommen mag) vorhanden und
die Bank hätte ein Problem, wie sie ihre Gläubiger bedient.

Man kann unser Finanzsystem eben nur ein Schneeballsystem zu nennen.



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