[Debatte-Grundeinkommen] Frauenfrage Re: piratenpartei

Agnes Schubert Agne.s at gmx.de
Do Sep 29 12:19:48 CEST 2011


> From: "Cathrin Ramelow"
> ...
> Es gibt auch in diesem Land eine strukturelle Diskriminierung von Frauen.
> Die Quote ist ja deshalb nötig weil Frauen an die sogenannte gläserne Decke stoßen. Weil es Nwetzwerke gibt die Menschen bevorzugt einstellen und dass sind Männer. Da geht es dann auch weniger um Qualifikationen als mehr um Vitamin B.
Das ist aber auch häufig ein Missverständnis.
Witziger Weise erwarten sich einige dadurch, dass Frauen an 
Führungspositionen sind auch eine andere Herangehensweise eine 
gesellschaftliche Wirkung, ...
Frauen würden in Vorständen vielleicht sich eher vom Mitleid mit der 
Belegschaft leiten lassen, als von den blanken Zahlen. Nun, genau das 
ist der Grund, warum Männerrunden eben eher Männer als Nachfolger bzw. 
Vertreter auswählen. Und wenn Frauen in die Führung gelangen, dann legen 
sie eben in diesem Punkt ein ganz typisches männliches verhalten an den Tag.
Wenn es in der Politik um Selbstdarstellung geht, dann dann liegt das im 
Allgemeinen den arroganten Männchen unserer Spezies eher als den 
durchschnittlichen Weibchen. Wenn Frauen in der Politik bestehen, dann 
oft nur, wenn sie eben auch auf die männliche Art Konkurrenten mal von 
der Teppichkante schubsen können, ...
Und dieses Verhalten müssen Frauen nicht nur können, sondern sich dabei 
auch noch wohlfühlen.
Deswegen ist auch die Bewerberinnenzahl für die höheren Jobs und Posten 
durchschnittlich geringer.
Empfehlung an alle Frauen, die auf "Gleichberechtigung" also Ehrlicher 
weise auf eine Machtverschiebung zu Gunsten der Frauen aus sind, ist 
nicht, die bestehenden Strukuren zu stürmen, sondern neue frauentypische 
Strukturen (Facebook - Netzwerke, o.ä) aufzubauen, und diese mit 
Machtmitteln zu versehen.

Und nun doch noch zum eigentlichen Thema hier:
Die Wirkung eines BGE mag dann auch für manche noch verheerendere Folgen 
haben.
Die Sozialen Berufe z.B. könnten eventuell noch weiter hinter den 
männlich dominierten Berufen in der Belohnung zurückfallen. (Das 
Einkommensgefälle zwischen Männern und Frauen liegt m.E. heute u.a. auch 
darin begründet, das Frauen seltener Streikbereitschaft zeigen. )
Das liegt dann daran, dass Frauen schon heute stärker ein Interesse an 
der konkreten Tätigkeit ihrer Arbeit haben und dem konkreten Ergebnis, 
als Männer, die häufiger Positionen und Lohnhöhe als Statussymbol 
benötigen. Bei gesicherter Existenz sind die Lohnforderungen dann noch 
geringer und das Sozialwesen wird eher zum Ehrenamt. Aber letztlich ist 
auch das dann Ausdruck der inneren Freiheit, dass auch Frauen das tun 
können, was sie eben als wichtig empfinden.
Neidisch auf die typischen Männer zu blicken, die ja eben ganz andere 
Ziele verfolgen und somit dann auch durchschnittlich mehr Statussymbole 
produzieren (aufgrund des zugehörigen Stresses aber vielleicht 
schlechter und weniger und auch kürzer leben, ...) ist da vielleicht gar 
nicht angebracht.


AgneS



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