[Debatte-Grundeinkommen] Finanzkrise: Die Macht der (Geld-)Menge

Konrad Schlichtherle kconny at gmx.de
Di Okt 25 20:33:19 CEST 2011


Am 25.10.2011 10:52, schrieb Systeme:
> Bis 1971 war ja der Dollar mit Gold gedeckt, d.h. jede Dollarnote
> entsprach einem jederzeit eintauschbaren Goldwert. Klar, dass so ein
> Geld einen Wert hat und behält. Nixon (wg. Vietnam-Krieg), hob das auf,
> jetzt konnte Geld in "beliebigen" Mengen gedruckt werden. Seitdem hat
> sich der Warenwert der Welt ver-4-facht, die Summe des umlaufenden
> Geldes ver-40-facht. Im Klartext: 90% des neu gedruckten Geldes ist
> tatsächlich nur bedrucktes Papier - mehr nicht, dahinter steckt absolut
> kein irgendwie gearteter Wert (außer der Hoffnung der Menschen, dass es
> schon etwas Wert sei....). Üblicherweise spricht man dann von einer "Blase".

Man kann Geld decken mit was man will, wenn schlußendlich nur Waren und
Dienstleistungen damit getauscht werden, ist es nur durch die Waren und
Dienstleistungen gedeckt. Jede weitere Deckung ist Gift für die
Wirtschaft, da man dadurch immer eine feste Menge Geld im Umlauf hat.
Steigert sich beispielsweise die Produktivität und dadurch das Angebot
an Waren und Dienstleistungen, brauche ich auch mehr Geld, wenn der
Geldumlauf konstant bleibt, um das mehr an Waren und Dienstleistungen
auch tauschen zu können, damit der Wirtschaftsraum nicht in eine
Deflation abdriftet. Mit einer Golddeckung kann man Geld aber nicht
vermehren.

Was wir brauchen ist ein Geld, das den Waren und Dienstleistungen
gleichgestellt wird. Geld kann streiken, manche verderbliche Waren
müssen allerdings schnell verkauft werden, wenn sie nicht wertlos werden
sollen.

Die Abschaffung des Goldstandards war der erste Schritt in die richtige
Richtung und nun muß noch ein "Haltbarkeitsdatum" auf die Scheine".

> Notwendig wurde diese Geldvermehrung auch durch unsere Zinswirtschaft,
> die abenteuerlich ist. Wenn Geld nur seinen Wert behält, wenn dahinter
> ein entsprechender realer Wert steht (Gold oder sonstige Waren), dürfte
> die Geldmenge maximal mit dem Anstieg der dahinterstehenden Werte
> wachsen. Nachdem das nicht passiert ist, haben wir also eine Geld-Blase.
> oder anders ausgedrückt: Wir müssten 90% des Geldzuwachses eliminieren -
> und zwar idealerweise so, dass kein Schaden entsteht. Das wird sehr
> schwierig.

Es ist nicht nur eine Geldblase sondern auch eine Schuldenblase. Das
Haben des einen ist in diesem System zwangsläufig die Schuld des anderen.

Man kann im übrigen den Geldzuwachs/-abnahme auch so steuern, daß das
Geld wertstabil bleibt, wenn man dafür sorgt, daß das Geld auch ohne
Inflation in Umlauf bleibt und nicht gehortet wird.

Mir kam allerdings schon zu Ohren, daß der Zins in unserem Geld wichtig
sei, da das die Leistung des einzelnen enorm steigert und auch Kriege
wichtig wären, die dafür sorgen, da diese innovationsfördernd sind.

-------------- nächster Teil --------------
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