[Debatte-Grundeinkommen] Geht uns die Arbeit aus? eine reflexion

willi übelherr wube at gmx.net
Do Okt 13 04:51:40 CEST 2011


hallo freunde des BGE,

an der diskussion um die arbeit, sei sie notwendig oder nur vermittelt 
zwanghaft, zeigt sich die notwendigkeit, viel tiefer in die fragen unserer 
existenziellen lebensgrundlagen einzutauchen. mich wundert nur, dass der 
text "Stellungnahme von Karl-Heinz Pachura zur Ablehnung des 
Existenzeinkommens durch ver.di", den karl palder unter MARSMISSION am 
29.09.11 einbrachte, so wenig resonanz erzeugte.

unsere existenzweise beruht auf der energieaufnahme durch nahrung. damit 
steht sie an erster stelle. und weil dies fuer jeden gilt, so muss auch 
gelten, dass jeder, der dazu in der lage ist, sich daran beteiligt. das 
gleiche gilt fuer alle unsere primaeren lebensgueter wie kleidung, wohnen, 
versorgung mit wasser und elektrischer energie, abwasser und 
abfallbehandlung und transport materieller wie immaterieller art, sofern wir 
es benoetigen.

wir koennen getrost das ziel formulieren, dass jede person im laufe ihres 
lebens eine ausgeglichene bilanz erreicht fuer das, was sie erzeugt und das, 
was sie verbraucht. die form kann nur materieller art sein, weil informelle 
ergebnisse nur die vorbereitung fuer materielle prozesse sind.

was die vielfalt ueberfluessiger und meist parasitaerer strukturen angeht, 
ist es unsere aufgabe, dem rationalitaetsprinzip geltung zu verschaffen. auf 
der grundlage der minimierung von notwendiger arbeitsleistung koennen wir 
den grossteil des ueberfluessigen ueberbaus aufloesen.

wir koennen sagen, das wir den anteil notwendiger arbeit minimieren, um 
unseren zeitlichen raum fuer freie gestaltung erweitern zu koennen. wir 
koennen dabei auch feststellen, dass menschen aus den ueberfluessigen und 
parasitaeren strukturen ihre existenzweise erhalten wollen, indem sie die 
dogmatischen konstruktionsprinzipien stetig reproduzieren.

physikalisch ist arbeit taetigkeit ueber der zeit. mit der entwicklung von 
wissenschaft und der technik als ihrem materiellen ausdruck koennen wir den 
zeitaufwand als auch den konkreten energieaufwand reduzieren. ueber die 
gleichverteilung der notwendigen arbeit auf alle, die koerperlich dazu in 
der lage sind, reduziert sich die individuelle konzentration bei denen, die 
heute die materiellen prozesse tragen.

die eigene befreiung vom arbeitszwang durch sklavenhaltung, sei es in 
direkter oder indirekter form, ist das konstruktionsprinzip der eliten. es 
kann nicht unser gestaltungsprinzip einer fairen und gerechten gesellschaft 
sein. unsere gestaltungsprinzipien ruhen auf der einsicht in unsere 
lebensformen.

das BGE ist ein instrument im uebergang, um den menschen auf dem weg zu 
einer eigenverantworlichen und selbstorganisierten lebensweise zu helfen. 
eine derartige lebensgestaltung braucht kein geldsystem, weil es auf 
spekulativer wertzuordnung beruht. unsere basis im tausch kann nur die 
aufgewendete zeit sein, weil nur sie ein objektives mass ist und jeder 
person grundsaetzlich zur verfuegung steht.

mit gruessen, willi




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