[Debatte-Grundeinkommen] BGE im Euro-Raum

Ernst Ullrich Schultz eusidee at web.de
Mo Okt 25 10:03:08 CEST 2010


Liebe MitstreiterInnen,
eine kurze Erwiderung an Karl Palder,

1. Die Unterscheidung von Kulturtätigkeit und Arbeitstätigkeit ist recht  
zweifelhaft. Die meisten Einkommensteuer fallen gerade bei der sog.  
Kulturtätigkeit an - Soziale Berufe, Dienstleistungen usw.   Was ist  
Arbeitstätigkeit? Wenn nur die Herstellung und Heranschaffen von Waren und  
Rohstoffen gemeint ist, dann erledigen Maschinen zunehmend diese  
Tätigkeiten.
2. Ich selber werde vom Staat bezahlt und bezahle auch Einkommensteuer.  
Das zum Thema Umverteilung von einer Tasche in die andere!
3. Psychologisch ist es schwierig, den Leuten zu vermitteln, sie sollen  
Steuern zahlen aus ihrer Arbeitsleistung, damit sie selber und andere  
davon ohne Arbeit profitieren.
4. In der Konsumsteuer sind alle anderen Steuern ja drin, auch für die  
Maschinen. Man bezahlt doch heute schon mit der Ware die Einkommensteuer.  
Die Einkommensteuer wird immer so persönlich gerechnet, das ist der  
Grundirrtum. Wer viel Macht hat - siehe Banker, ignoriert jegliche  
Steuerbelastung - der rechnet immer Netto.
5. Die Konsumsteueridee ist deswegen bestechend, weil das Grundeinkommen  
ein Freibetrag für diejenigen ist, die wenig Einkommen haben und für den  
Konsum relativ viel Geld ausgeben müssen.

Herzlichen Gruß,
Ernst Ullrich Schultz

>
> liebe diskutanten!
> immer wieder tritt die grundfalsche these auf, das eimkommenssteuer  
> irgendwie kontraproduktiv ist. seit der entdeckung der steuerrekursion  
> ist klar, das genau das gegenteil zutrifft. STEUERN MACHEN REICH. dies  
> hat viel mit dem begriff der arbeit zu tun, die immer bei solchen thesen  
> mitgedacht wird. es ist zu unterscheiden zwischen arbeittätigkeit und  
> kulturtätigkeit. die kulturtätigkeit ist vollkommen abhängig aus der  
> finanzierung durch die umverteilung in der gesellschaft.  
> gesellschaftlicher reichtum wird nur an den strukturen der arbeit durch  
> arbeitstätigkeit erzeug; kulturtätigkeit verbraucht reichtum. zur  
> kulturtätigkeit gehören auch die tätigkeiten in verwaltungen,  
> krankenhäusern in der justiz, eben alles, was keine arbeitstätigkeit ist  
> verbraucht reichtum. bezahlt wird kulturtätigkeit mit geld, das aus der  
> abschöpfung aus der wertschaffenden arbeitstätigkeit erhalten wird. zwar  
> entwickelt dann die geldwirtschaft eine eigendynamik, aber dies ist nur  
> möglic
>  h auf der basis der umverteilung. allerdings muss auch gesagt werden,  
> das andere steuern nicht reich machen, weil diese nur eine umverteilung,  
> vion der einen in die andere tasche ist. einkommensteuern unterliegen  
> diesem effekt nicht. dort tritt die steuerrekursion in kraft.
> mit freunlichem gruss, karl palder
>
>
>> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] BGE im Euro-Raum
>
>> Lieber Ludwig und andere Interessierte
>>
>> Deine Bemerkungen sind wieder klar und deutlich, was aber die Höhe des
>> BGE anbetrifft sind meiner Meinung nach, uns nicht einig. In meinem  
>> Gedanken
>> existiert keine Einkommenssteuer mehr (zumal die "Umweltschaden" sind
>> besteuert) doch wohl z.B. Grundsteuer, Erbschaftssteuer, Tobinsteuer  
>> unsw. Wenn
>> man Einkommen besteuern will soll mann zuerst "Einkommen" mal definieren
>> (können!) und anderseits tötet Einkommensbesteuerung Initiativ/  
>> Aktivität
>> und in Zeiten wo Arbeit nicht (mehr) knapp ist das also  
>> "kontra-produktiv".
>> In der Vergangenheit wie Europa aufgebaut werden müsste war Steuer auf
>> der Arbeit sinnvoll und sogar "produktiv" denn es steuerte Arbeit in die
>> Richtung wohin sie gesellschaftlich gesehen die höchste Rendite  
>> brachte. Auch
>> die Realität dass Arbeit mehr besteuert wurde(inkl. Lohnnebenkosten) als
>> Kapital könnte mann damals einfach unterbauen. Jetzt wie Kapitaleinsatz
>> manchmal umweltschädlich ist wäre es sinnvoll das Aspekt zu besteuern  
>> sowie
>> auch Arbeit die umweltschädlich wird eingesetzt dann aber wäre nicht die
>> Arbeit aber eher die (Umwelt)"Schade" zu belasten. In ein System von BGE
>> ist also ein völlig neu Steuersystem erwünscht wobei die Produkten (die
>> Sachen) teuerer werden und die Arbeit billiger. Dann ist auch
>> "zurückgewinnen" von Rohstoffen ökonomisch schneller rentabel.
>> Weiter ist wenn es die Höhe des BGEs betrifft, meiner Meinung nach,
>> logisch dass das BGE angepasst ist an den Umständen in jedem Land; das  
>> heisst
>> dass es z.B. in Deutschland, am vielen Stellen höher ist als in den
>> Niederlanden und sogar in den Niederlanden nicht überall gleich ist  
>> (ich denke
>> mich 3 Zonen mit unterschieden Höhe) es soll sogar die Höhe des BGEs  
>> sein
>> das mittels Anpassung (höher und niedriger) das Gleichgewicht in der
>> Gesellschaft bringt, so dass nicht zuviel oder zu wenig Menschen für die
>> Gesellschaft arbeiten. In China (und auch in der Rest der Welt) soll,  
>> ideal
>> gesprochen, ein BGE das deckend ist fürs Lebensunterhalt überall  
>> eingeführt
>> werden also in China vielleicht in 100 verschiedenen Höhen je nachdem  
>> die
>> reale primären ("lebensunterhältigen") Kosten sind. Feststellung dieser
>> Höhe ist selbstverständlich vorbehalten an der Politik und soll  
>> periodisch
>> neu festgestellt werden müssen.
>> Ein solches System tut auch Recht an den Preisverhältnissen, die ja
>> überall in der Welt von einander unterschieden sind, es gibt den  
>> Menschen
>> selber die Möglichkeit um ihres eigenen Leben zu gestalten durch mehr  
>> oder
>> weniger zu schuften oder mehr oder weniger "Freizeit" zu geniessen. Die
>> Deutschen können dann z.B. länger arbeiten, wenn sie möchten und die  
>> Griechen
>> weniger, ohne in den Problemen zu kommen. Das Geld würde dann  
>> automatisch
>> und auch weltweit eine kleinere Rolle spielen und die Menschen können  
>> ihres
>> Leben einfacher übersehen und gestalten.
>>
>> ich hoffe dass ich zu "verstehen" bin und werde gerne Reaktion erhalten,
>> dank an Allen für die Diskussion,
>>
>> Leon Segers, Maastricht
>>
>>
>> Op 12 okt 2010, om 15:58 heeft Ludwig Lange het volgende geschreven:
>>
>> >  Nachdem die Konsolidierung der Steuerpolitik im EURO-Raum nicht
>> funktioniert und offenbar die Finanzministerien der EURO-Staaten daran  
>> auch nicht
>> interessiert sind, könnte die Einführung eines BGE im gesamten EURO-Raum
>> dazu führen, dass lediglich über die Verbrauchssteuer diese
>> Konsolidierung erreicht wird. Die Einkommensbesteuerung und die  
>> Subventionspolitik, bei
>> der die EURO-Staaten ihr Kapitalklientel bevorzugt, würde einer
>> Gerechtigkeit für alle EURO-Bürger weichen. Hierin könnte auch ein Weg  
>> gefunden
>> werden, der zu einer Statengemeinschaft führt, die uns gegenüber dem
>> amerikanischen und asiatischen Raum wieder mehr Gewicht gibt. Wir  
>> wollen doch in
>> Europa auch weiterhin in vorderen Reihen mitspielen und uns nicht selber
>> schädigen.
>> > Viele Grüße
>> > Ludwig Lange
>> >
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