[Debatte-Grundeinkommen] SWR2 Aula Es geht um mehr als nur um Gier

Ingo Groepler-Roeser ingo.groepler.roeser at googlemail.com
Di Mai 25 22:54:08 CEST 2010


Selbstredend hat sich die (erste) Rückfrage erledigt.
Die Umschreibung mit "Eliteforscher" war irritierend im Kontext.

Am 25. Mai 2010 22:25 schrieb Ingo Groepler-Roeser <
ingo.groepler.roeser at googlemail.com>:

> Zum Einen hätte ich die Rückfrage, ob mit "Eliteforscher" der Forscher
> selbst oder sein Forschungsgebiet umschreiben ist?
>
> Zum Zweiten verhält es natürlich so, wie von Winfried Böhler beschrieben,
> nur weder war das so unabsehbar und bedurfte daher tieferer Forschung - als
> mehr denn einer Einsicht in das Wesen des Profitzwecks, noch sähe ich
> angesichts der festen Schlüsselrolle von Eliten in der Wissenschaft und
> Politik einen Ausweg im BGE, welches ja aus (von da aus) führender Sicht gar
> keine weitere Lösung darstellt, als das Befrieden einer umfassenderen Unruhe
> zum Schutz der eigenen Latifundien.
>
> Der Zusammenhang im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Lösung erschließt
> sich mir nicht so einfach.
> Als Ziel der gegenwärtig Benachteiligten macht es hingegen sehr wohl Sinn.
>
> Vielleicht übersehe ich da was? Aber in einer/m kapitalistischen
> Demokratie/ demokratischen Kapitalismus ist ökonomische Gerechtigkeit ein
> gewissermaßen "logisches" Fremdwort. Nicht!?
> Bei Lichte besehen, überschreiten die aktuellen Forderungen nach einem BGE
> weder die Profitspannen der Großunternehmer (Aktionäre etc.) noch de
> reichhaltigen Erbschaften als Generationseinkommen der hiernach kritisch
> Angesprochenen.
>
> Ein "bißchen Gerechtigkeit" aber ist m.E. in diesem Diskurs nicht zu
> definieren.
>
> Herzl. Ingo Groepler-Roeser
>
> Am 24. Mai 2010 11:05 schrieb Winfried Böhler <
> winfried.boehler at t-online.de>:
>
>>  Liebe Liste,
>>
>> ich habe gerade die SWR2-Aula zum Thema
>>
>> "Es geht um mehr als nur um Gier
>>
>> Die sozialen Ursachen der Finanzkrise"
>>
>>
>> http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=6247694/12y812k/index.html
>>
>> gehört.
>>
>> Ein äußerst eindrücklicher Vortrag, den ich Euch sehr empfehlen möchte.
>> Irgendwie haben wir das ja schon die ganze Zeit im Gefühl gehabt, wir hätten
>> es aber nicht so prägnant und mit Zahlen unterlegt darstellen können.
>>
>> Für mich ist nach diesem Vortrag mehr denn je klar: Es kann nicht sein,
>> dass diejenigen, die sich schon seit vielen Jahren auf der Verliererstraße
>> abwärts bewegen, und das ist die große Mehrheit unserer Gesellschaft, jetzt
>> noch mit einem zusätzlichen Booster in Form von Sparorgien, Kürzungen der
>> Sozialleistungen, mehr Repressionen, gigantischen Garantiezusagen für die
>> Finanzmärkte, die im Zweifel dann genau diese Verlierer aufzubringen haben,
>> Mehrwertsteuererhöhung etc. auf der Verliererstraße beschleunigt werden.
>>
>> Wenn Geld fehlt, gibt es immer 2 Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen:
>> Entweder Ausgaben senken oder Einnahmen erhöhen. Wenn Ihr wissen wollt,
>> warum zu 95% immer nur von Ausgabensenkungen/Sparen geredet wird (siehe
>> Roland Koch) und so gut wie nie von Einnahmeerhöhungen, dann hört Euch den
>> Vortrag an oder lest das unter obigem Link ebenfalls abrufbareManuskript.
>>
>> Nicht Sparen bringt uns der Lösung näher, sondern - verzeiht mir die
>> Emotionalität - endlich der widerlichen Abzocke ein Ende bereiten und die
>> durch nichts zu rechtfertigenden Gewinne der oberen paar Prozente unserer
>> Bevölkerung abschöpfen.
>>
>> Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass die ganz großen Gewinner
>> ausweichen können, wenn wir in Deutschland damit anfangen, endlich dem
>> ganzen Spuck durch Regulierung und Abschöpfung ein Ende zu bereiten.
>> Allerdings wird das ausstrahlen und nach und nach die Ausweichmöglichkeiten
>> einengen. Wenn keiner anfängt, wird es nie etwas. Wir dürfen uns das einfach
>> nicht mehr länger gefallen lassen. Und ich bin überzeugt davon, dass die
>> große Mehrheit unserer Bevölkerung dafür zu gewinnen ist.
>>
>> Es kann nicht sein, dass wir unsere öffentlichen Haushalte aushölen und
>> ausbluten lassen, dass die große Mehrheit unserer Gesellschaft immer ärmer
>> wird, und das alles nur, um die Interessen einer winzigen "Elite" zu
>> schützen. Es ist an der Zeit, dass die Vorzeichen umgekehrt werden und
>> eine Umverteilung von oben nach unten eingeleitet wird. Und da bietet sich
>> ein bGE geradezu an!
>>
>> Herzliche Grüße
>>
>> Winfried
>>
>>
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