[Debatte-Grundeinkommen] WG: [NWR] Fwd: Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen ,in Namibia

Dagmar.Paternoga at lvr.de Dagmar.Paternoga at lvr.de
Mi Apr 7 12:50:30 CEST 2010



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Paternoga, Dagmar
Gesendet: Dienstag, 6. April 2010 13:17
An: 'Hartmut.Keller at t-online.de'; 'wube at gmx.de'; 'markus.schallhas at khg.jku.at'
Betreff: WG: [NWR] Fwd: [Debatte-Grundeinkommen] Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen ,in Namibia



Betreff: AW: [NWR] Fwd: [Debatte-Grundeinkommen] Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen ,in Namibia


Lieber Hartmut, l ieber Willi,
Dir, Hartmut, vielen Dank für Deine Antwort auf den offenen Brief von Willi. Ich bin gerade von einem Kurzurlaub zurück, daher meine Antwort nicht früher.

Natürlich ist mit einem basic-income-Versuch von der BIG-Coalition nicht beabsichtigt, damit die Landbesitznahme oder die versprochene Landreform zu verhindern. Man kann das eine tun ohne das andere zu vernachlässigen. Von Herbert Jauch weiss ich, dass er sich seit Jahren für eine Landreform stark macht und auch andere in der BIG-coalition und dass Ihr  Ziel ist, dass die Regierung das basic income bundesweit als soziales Recht einführt.

Was wir als eines der Ergebnisse des basic income in Omitara sehen, ist, dass die Menschwen aktiver werden. Sie sind etwas entlastet von der täglichen fast unmmöglichen Aufgabe, genug zu essen zu bekommen für sich und die Kinder. Sie haben sich im Dorf organisiert und vertreten ihre Interessen. Das gab's  vorher nicht. Die Kinder gehen wieder zur Schule und zwar bis zum Abschluss. Mehr Bildung, mehr Wissen.

Ich glaube nach vielen Jahren des Lebens und Arbeitens im südlichen Afrika, dass wir die Ärmsten und von Hunger Bedrohten zuallererst von ihrem Hunger und der schlimmsten Armut befreien müssen, damit sie überhaupt aktiv am Leben teilhaben können und Kraft und Energie, für ihre sozialen Rechte zu streiten. Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen müssen, haben gar nicht die Kraft, für ihre Rechte zu kämpfen. Ich habe zwar in Sambia erlebt, dass es zu Hungerrevolten kam, aber die wurden mit Militär schnell wieder zerschlagen.

Lieber Willi, ich verstehe wirklich nicht, warum Du das so gegeneinander setzt. Dass es die koloniale Vergangenheit ist, die die heutigen Besitzverhältnise in Afrika immer noch prägen, stellen wir nun wirklich nicht infrage, aber die NamibianerInnen stellen natürlich der SWAPO jetzt und heute die Frage, warum sie die versprochene Landreform nicht umsetzt. Natürlich müßte Deutschland auch Wiedergutmachung leisten für den Völkermord an den Hereros. Das alles stellen wir doch nicht infrage, wenn wir dafür sind, dass die Menschen ein überlebenssicherndes Grundeinkommen erhalten.

Entschuldige, wenn ich das so hart formuliere, aber aufgrund meiner Erfahrungen in Afrika finde ich Deine Einstellung, lieber Willi, als zynisch. Viele Grüße Dagmar Paternoga "Gegnug für Alle"-AG

Ergänzend hierzu die kurze Antwort von Herbert Jauch aus Namibia: Nur ganz kurz: bei allen laengeren Vortraegen ueber die Entstehung von Otjivero und auch die Geschichte Namibia's bin  ich auf den Landraub und den Genozid der Deutschen Kolonialisten in Namibia eingegangen.  Ich sehe keinen Widerspruch zu den Punkten die Herr Uebelherr anspricht und versthe nicht ganz warum er attac so angreift.  Vielleicht haette er sich etwas besser informieren sollen was bei meinen Vortraegen wirklich gesagt wurde bevor er eien Erklaerung abgibt.  Von verschweigen des Landraubs und des Genozids kann wirklich keien rede sein!








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