[Debatte-Grundeinkommen] Querverbindung zur ZEITdiskussion: Thema "Wachstumszwang" und das BGE als "Brücke"

Norbert Olah norbert.olah at rud-steuerungstechnik.de
Mo Okt 26 20:00:01 CET 2009


Hallo Herr Veits,

damit Nullwachstum überhaupt ein erlaubter und stabiler Systemzustand wird,
ist es notwendig, das Zinsniveau an die Wachstumsrate anzupassen gemäß der
Goldenen Regel der Kapitalakkumulation, d.h. Zinsniveau = Null.
(Und mit der unkontrollierten Geldschöpfung aufhören.)
Denn wenn die Ansprüche auf Sozialprodukt mit der Zinseszinsformel
exponentiell
anwachsen, das Sozialprodukt aber nicht, haben wir Probleme.
Weil aber darüber keiner reden will, reden alle übers Wachstum, was wir
angeblich brauchen.
Bei Nullzins und Nullwachstum gibt es im Ganzen aber keine Profite mehr,
und da liegt eine der großen Zumutungen.
Wirtschaften ohne Profit? Wie kann das gehen? Das macht doch keinen Spaß
mehr, oder?
Ein Zinsniveau von Null bei Nullwachstum reicht aber auch nicht,
weil bei niedrigen Zinssätzen die Liquiditätsfalle zuschnappt.
Also brauchen wir noch eine Umlaufsicherung je nach Liquidität,
(damit die Zinsstruktur wachstumsangepasst ist, aber dabei auch normal
bleibt).
Viele Grüne denken bei Umlaufsicherung, daß dies den Konsum und das Wachstum
erst richtig anheizt, und sind folglich skeptisch.
Es ist aber genau umgekehrt: Zins und Zinseszins erfordern Wachstum (oder
Krieg).
Ein Neutrales Geld ermöglicht dagegen ein optimales Wachstum bis in die
Sättigung (Nullwachstum),
ermöglicht aber auch erst dieses Nullwachstum. M.a.W.: Das Sozialprodukt mag
wachsen oder schrumpfen,
ganz wie es dem Bedarf der Menschen entspricht, egal wie es sich entwickelt,
es dürfen daraus nie Probleme
entstehen (Arbeitslosigkeit, Schuldenfalle etc.).
Heute wird die Zukunft brutal abgezinst.
Was den Profit nicht einbringt, wird dicht gemacht.
Wer den Profit nicht einbringt, fliegt raus aus dem Prozeß.
Nachhaltigkeit, Nullwachstum oder sogar Reduzierung des Konsums, die
Wettbewerbsfähigkeit regenerativer
Energiequellen, Arbeitslosigkeit, Schuldenfalle, Raubbau, dies alles hängt
eng mit dem Geldsystem,
dem Zins und der Zinsstruktur zusammen.
Zinsen und damit Kapitalkosten einsparen statt Lohnkosten einsparen.
Regionalisierung statt Globalisierung.
Ein Geldsystem, was stabil, effizient, gerecht und nachhaltig ist.

Viele Grüße, Norbert Olah




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von Manfred K. Veits
  Gesendet: Montag, 19. Oktober 2009 20:58
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  Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Querverbindung zur ZEITdiskussion: Thema
"Wachstumszwang" und das BGE als "Brücke"


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