[Debatte-Grundeinkommen] btw2009: die fronten klären sich

Matthias Dilthey info at psgd.info
Fr Okt 2 04:08:31 CEST 2009


Hallo Willi,

erkläre das bitte nicht den emanzipatorischen Kräften, sondern (und vor allem) 
der SPD, der Tuss mit "Sozial ist, was Arbeit schafft", den Linken, den Grüns 
und Westerwelle. Ach ja, beinahe hätte ich noch die Gewerkschaften vergessen!

Am Mittwoch, 30. September 2009 23:42:15 schrieb willi übelherr:
> hallo freunde,
>
> 15% der abgegebenen stimmen aus dem lager der nutznieser der parasitären
> finanzkonstruktionen, also derjenigen, die von der arbeit anderer weiterhin
> leben wollen, sind eher erwartungsfähig und brauchen uns nicht zu
> beunruhigen. unter den FDP-wählern sind noch manche, die den parasitären
> staatsaufbau für überflüssig erklären und den einzelnen ihre
> verantwortlichkeit erhalten wollen.
>
> der zerfall der SPD führt hoffentlich dazu, daß die basis ihren
> überkommenen überbau abstreift. seit helmut schmidt ist dieser zerfall
> spürbar, der sich auch in den gewerkschaften um die 'leichtlohngruppen'
> deutlich zeigte und auf ihrer ökonomisierung der existenziellen
> lebensfragen stützte.
>
> bei einem geschätzten anteil von 20% rechts-konservativen denkens in der
> bevölkerung ist der nochanteil von 33% von 70% abgegebenen stimmen für die
> CDU/CSU stimmig.
>
> aber wie in allen anderen parteizustimmungen finden wir hier einen großen
> anteil von menschen, die die strukturen und mechanismen unserer
> gesellschaftlichen konstruktionen und deren unsinn nicht verstehen und sich
> gewohnheitsmäßig an überlieferten schemas orientieren.
>
> hier öffnet sich unsere aufgabe. die gesellschaftlichen konstruktionen auf
> sinnhaftigkeit und nützlichkeit zu hinterfragen, wie es auch joseph
> stiglitz formuliert. unsere aufgabe ist es, dem illusionär-spekulativen
> argumentationsbrei einen gegenentwurf gegenüber zu stellen, der die
> menschen und ihre lebensbedürfnisse in den mittelpunkt rückt. peter zudeick
> nennt es den radikalen humanismus, wir können ihm auch andere namen geben.
>
> deshalb nochmals 3 beiträge, die das wesentliche zusammenfassen.
>
> peter zudeick: 'tschüss da oben'
> http://media.ndr.de/download/podcasts/podcast2990/AU-20090804-1541-5301.mp3
>
> telepolis/Eckhard Kochte: Der Parlamentarismus als Anachronismus
> http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=31143&mode=ht
>ml&zeilenlaenge=72
>
> jean ziegler: man kann die planetare gerechtigkeit durchsetzen, wenn man
> will, und sich richtig organisiert
> http://gffstream-6.vo.llnwd.net/c1/m/1253789838/radio/redezeit/wdr5_redezei
>t_20090924.mp3
>
>
> 1) nicht produzieren, um zu leben, sondern das zu produzieren und so, was
> und wie wir es brauchen.
>
> 2) wir brauchen kein privates finanzsystem, sondern ein gesellschaftliches
> kreditsystem, zinsfrei, und dann tilgunsfrei, wenn das resultat den
> gesellschaftlichen nutzen ermöglicht, den aufwand für alle zu reduzieren.
>
> 3) wir brauchen kein militär, keine militärische produktion und forschung.
> und wir brauchen keine krebsartig sich selbst reproduzierende bürokratie.
>
> 4) die grundlagen unseres tauschens sind die aufgewendeten lebenzeiten,
> weil alle menschlichen tätigkeiten gleichwertig sind (äquivalenzökonomie).
>
> 5) freier zugang zum menschlichen wissen. damit auflösung des patentrechts.
> die verbreitung und der austausch von wissen und erfahrung ist die
> wichtigste quelle, um global den aufwand für ein gutes leben zu minimieren.
>
> 6) hier zuletzt, in der praktischen realisierung aber zentral, ist die
> auflösung der repräsentativen entscheidungsstrukturen und deren überführung
> in direkt vollzogene entscheidungsprozesse, also die demokratie, die immer
> nur direkt sein kann.
>
> nicht das schielen auf die parasitären politischen und ökonomischen
> instanzen sollte uns leiten lassen, sondern die entwicklung und entfaltung
> des bewusstseins, daß wir gemeinsam die fragen unserer lebensbedürfnisse
> viel besser und einfacher gestalten können, weil sich jede gesellschaft,
> trotz aller virtuellen bezüge, immer auf die tätigkeiten ihrer mitglieder
> stützen muss. da hilft auch keine verschuldung der zukunft, mit der die
> akteure heute operieren.
>
> deshalb nicht die nebensächlichen differenzen in den vordergrund rücken.
> lokale gestaltungsfreiheit und globale kooperation und kommunikation sind
> unsere handlunsgmaxinen. das, was über 2000 jahre mit einem irrsinnigen
> verschwendungsaufwand sich installiert hat, kann nicht in wenigen monaten
> überwunden werden.
>
> mit lieben grüssen, willi
>
>
>
> _______________________________________________
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