[Debatte-Grundeinkommen] Geht sozial nur national?
Joerg Drescher
iovialis at gmx.de
Do Okt 1 12:25:02 CEST 2009
Hallo zusammen,
die letzten Beiträge auf dieser Liste erwecken den Eindruck, daß "sozial nur
national" möglich wäre. Das betrifft nicht nur das Grundeinkommen, sondern
ist auch anderweitig zu bemerken, wie z.B. in "Die Presse" aus Österreich zu
lesen:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/supermarkt/450580/index.do?from=rss
Dabei schrieb Christopher Bodirsky im BGE-Portal, daß ein BGE eine wirkliche
Aktion gegen rechts sei:
http://www.bge-portal.de/2008051342/Allgemein/Hintergruende/BGE-eine-wirkliche-Aktion-gegen-Rechts.html
Ich möchte aus gegebenem Anlaß die Frage in den Raum stellen, ob ein BGE
nicht Nährboden für Nationalsozialistische Ideen bietet und damit der
vielgepriesenen Vorstellung entgegenläuft, einem neuen Menschenbild gerecht
zu werden und die Menschenwürde Wirklichkeit werden zu lassen. Dies auch vor
dem Hintergrund eines Gesprächs mit einer Ukrainerin, die ein Visum für
Deutschland beantragte und sich in ihrer Menschenwürde maßgeblich durch die
Ausfragerei und (unbegründeten) Unterstellungen verletzt fühlte (nach der
"Visa-Affäre" [Joschka Fischer] sind die Bestimmungen extrem verschäft
worden).
Angenommen, Deutschland würde ein BGE im Alleingang einführen, hieße es dann
nicht, daß sich eine "neue Herrschaftsklasse" bildet (nämlich die deutschen
BGE-Empfänger), die sich Ausländer/innen wie Sklaven leisten können, welchen
in ferner Zukunft in Aussicht gestellt wird, vielleicht zu BGE-Empfängern zu
werden und sich bis dahin mit "Sklavenarbeit" über Wasser halten. Das kann
und darf in meinen Augen nicht das Ziel eines BGEs sein!
Damit soll deutlich werden, daß ein Grundeinkommen ein globales Projekt sein
muß. Ich unterstelle jedem, der nur an seine "deutschen Mitmenschen" denkt,
zwar soziale, aber gleichzeitig nationale Vorteilnahme gegenüber dem
Menschsein an sich.
Viele Grüße aus Kiew,
Jörg (Drescher)
Projekt Jovialismus
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