[Debatte-Grundeinkommen] [Debatte.bag.wirtschaft] Grundeinkommen

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Mi Mai 13 02:29:23 CEST 2009


http://www.gruene-heidelberg.de/fileadmin/pdf/Thesen_2.pdf

Lieber Michael Opielka, 
die Position von Rudolf Witzke ist doch leicht zu finden. Doch ich möchte als Laie einmal eine Position beziehen, die diese geschraubte nichtssagende mit Inhalt konfrontieren. 

Es gibt die FED in Amerika, die kann sein 1913 privat Dollar drucken. Dieser ist nicht mit einer Goldwährung gedeckt. Also stellen wir uns nun ein Monopolyspiel vor. Einer  besitzt die Bank und kann Gelder drucken und als Kredite vergeben. Da wird doch deutlich,. dass sie sich mit diesem Papier all die Schätze der Erde kaufen kann. Oder warum ist es möglich dass die FED innerhalb der letzten 4 Monate des letzten Jahres ihr Einkommen von 750 Billionen Dollar auf 2,250 Trillionen Dollar erhöht hat? Ist das ein Rechenfehler oder ist jetzt die übrige Welt mit 2250 Billionen Dollar mehr verschuldet? Wenn in Amerika nun Menschen schon zu 7 Milionen in Zeltstädten wohnen, und die Schlüssel ihrer Häuser, deren Kredite sie nicht mehr bezahlen konnten, liegen bei der Bank, so ist das doch nur die Spitze des Eisberges. Was ist mit unserer Infrastruktur. Wem gehört sie? Was passiert mit unseren Steuern wohin fließen sie? Welche Zinschulden müssen damit beglichen werden, wenn jeder Bürger
  mit  20.000 Euro verschuldet ist? 
Doch es gibt ja einen Trost, im Rahmen der  künstlichen Finanzkrise, werden diese Lügengebäude zusammenbrechen, die natürlich auch etwas mit dem 9/11 zu tun haben. Somit ist es gleich welche Argumente noch gegen das bGE vorgebacht werden, es gibt keine andere tragbare Lösung, und daraus entwickeln sich weitere Lösungen, die heute noch als Utopie erscheinen, doch die Europahymne deutet darauf hin, oder Kardinal Schönborn hat es am 23.11.2008 so ausgedrückt: "Was am Zahltag zählt! Einmal wird es wirklich ernst. Einmal müssen wir alle Rechenschaft ablegen. Einmal kommt der Tag der Abrechnung. Die dramatische Finanzkrise, die weltweit die Länder erschüttert, zeigt uns sehr ernüchternd, dass einmal alles an den Tag kommt. Kartenhäuser halten auf die Dauer nicht. Sie stürzen ein. Und ebenso die wilden Finanzspekulationen" 
Es geht um Auflösung der Systeme und das geht mit bGE und von der Basis, denn er ist das Volk auch wenn die heimlichen nie gewählten Imperatoren nicht gerne hören, und deshalb dümpelt das Grundeinkommen in der ferngesteuerten Öffentlichkeit noch so dahin. Doch auch das ändern sich, wo das System des Aussaugens vom Bürger erkannt wird.
Gruß 
Axel Tigges

> Liebe Freunde,
> 
>  
> 
> wer immer Rudolf Witzke ist – die Neigung, in Debattenlisten quasi anonym
> mit Vornamen und ohne Anschrift aufzutreten, aber dann politische
> Bedeutsames zu beanspruchen, trägt nicht gerade zu einer Debattenkultur -
> z.B. bei den Grünen – bei.
> 
>  
> 
> Die Überlegungen von „Rudolf“ sind fleißig. Sie pendeln freilich
> munter
> zwischen Soziologismus und naiver Umgangssprache, die wiederum
> weitreichende, aber dadurch unreflektierte Annahmen über die Gesellschaft
> transportiert. Ein Beispiel:
> 
>  
> 
> Aber warum sollte der Sozialstaat schon
> 
> vorauseilend Existenzsicherung betreiben, wo doch Existenzsicherung
> primär
> die Aufgabe der
> 
> Wirtschaft bleibt, und der Sozialstaat nur nachträglich aus dem Ergebnis
> der
> Wirtschaftstätigkeit
> 
> finanziert werden kann, sich von Wirtschaft insofern überhaupt nicht
> abkoppeln kann? Ich sehe hier
> 
> jedenfalls weit und breit kein schlüssiges Argument für ein BGE
> hervorlugen.
> 
>  
> 
> Warum ist die Existenzsicherung „primär Aufgabe der Wirtschaft“? Dies
> wäre
> dann der Fall, wenn es tatsächlich so ist. Wenn also alle – konzentriert
> hier: monetären – Existenzsicherungen das Ergebnis von
> Wirtschaftstätigkeit
> der Subjekte/Bürger sind. Ein relevanter Teil dieser zu Geldflüssen
> führenden Tätigkeiten ist jedoch keineswegs wirtschaftlich, sondern seit
> langem bspw. politischer bzw. rechtlicher Art: Klassisch die Bodenrente
> (aus
> feudalen Zeiten), heute Vermögenseinkünfte, denen keine eigene
> vermögensbezogene Tätigkeit zugrunde liegt, sondern allein die Ausleihe
> von
> Geld, also von Rechtstiteln; ebenso und quantitativ relevanter die
> politische Positionierung am Rand, aber auch im Wirtschaftssystem, bspw.
> durch hohe Managergehälter und ganz allgemein durch gewerkschaftliche und
> sonstige Lohndifferenzierung. Wirtschaftstätigkeit ist insoweit und
> zunehmend politisch-ökonomisches Handeln, die „rein“ wirtschaftlich.
> Der
> Soziologe Talcott Parsons hat diesen Zusammenhang auf die Formel der
> „Interpenetration“ von Subsystemen gebracht, d.h. die Durchdringung von
> Handlungslogiken hier des Politischen und des Wirtschaftlichen. Ob daraus
> eine Legitimation des Grundeinkommens folgen kann, mag offen bleiben. Eine
> derart schlichte (freilich häufig gehörte) Grundeinkommenskritik lässt
> sich
> nicht halten.
> 
>  
> 
> Derartige Kritik könnte man an den Papieren von „Rudolf“ durchgängig
> vorbringen. Ich habe mich geäußert, weil dieses naive Rumoren leider die
> grünen Eliten nicht weniger befallen hat. Die undifferenzierte Ablehnung
> der
> Grundeinkommensposition verbunden mit einer Naturalisierung der je eigenen
> Gesellschaftstheorie und damit auch Politikkonzeption ist bedauerlich.
> 
>  
> 
> Viele Grüße
> 
> Michael Opielka
> 
>  
> 
>  
> 
> ________________________________________________
> 
>  
> 
> prof. dr. habil. michael opielka
> 
> institut für sozialökologie (isö)
> 
> pützbungert 21
> 
> d-53639 königswinter
> 
> fon +(49)-2244-871659
> 
> fax +(49)-2244-871664
> 
> michael.opielka at isoe.org
> 
> www.isoe.org
> 
>  
> 
> Von: debatte.bag.wirtschaft-bounces at gruene.de
> [mailto:debatte.bag.wirtschaft-bounces at gruene.de] Im Auftrag von Rudolf
> Witzke
> Gesendet: Donnerstag, 7. Mai 2009 11:38
> An: Dirk Jacobi
> Cc: debatte.bag.wirtschaft at gruene.de
> Betreff: [Debatte.bag.wirtschaft] Grundeinkommen
> 
>  
> 
> Hallo Dirk, liebe Mitdiskutierende
> 
>  
> 
> Du hattest auf zwei Texte verwiesen, der eine weitgehend von Dir selbst
> verfasste für die Böll Stiftung "Pro und Contra Grundeinkommen" sowie
> einen
> Beitrag von S. Lessenich für die Ebert-Stiftung. Sowie ein kleines
> Filmchen,
> in dem Herr Offe zu sehen ist. Habe mich nun mit diesen wirklich
> interessanten und guten Beiträgen auseinandergesetzt und in Bezugnahme
> auf
> einige Textstellen einige Kommentare geschrieben, die im ersten, längeren
> Anhang zu finden sind.
> 
> Einen zweiter Text, den ich auf eine Frage von Horst Schiermeyer hin
> geschrieben habe, hänge ich auch noch an, da er mir von Relevanz für das
> Thema zu sein scheint. Viele Anhänger eines bedingungslosen
> Grundeinkommens
> gehen nach meiner Beobachtung davon aus, dass wir in einer Gesellschaft
> sehr
> großen Überflusses leben, der immer nur noch größer wird, mit der
> Konsequenz
> eines stark sinkenden Bedarfs an Arbeit. Ich halte diese Sicht für das
> Ergebnis der irrigen Fortschreibung einer vergangenen Entwicklung in die
> Zukunft. Aus meiner Sicht haben wir schon heute einen sehr großen und
> drängenden Bedarf an zu leistender Arbeit, der nur mangels geeigneter
> Nachfrage nicht gedeckt wird. Ich bin sicher, jedem werden dazu viele
> Beispiele einfallen. In Zukunft wird dieser Bedarf noch erheblich größer
> werden, darauf laufen die Argumente in diesem relativ kurzen Papier
> hinaus.
> Die Diskussion müsste daher aus meiner Sicht sein, wie der drängende
> Bedarf
> am besten mit der nötigen Zahlungsfähigkeit versehen werden kann.
> 
> Ich bin in der letzten Zeit nicht mehr auf alle Reaktionen, die zu meinen
> Kritik am Grundeinkommen kamen, eingegangen. Vieles, was auf einzelne
> Stellungnahmen noch zu sagen gewesen wäre, findet sich nun in den
> angehängten Texten. Für mich ist damit, soweit ich das sehen kann, die
> Debatte zu diesem Thema beendet, da ich mich sonst wohl nur widerholen
> müßte. Aber für überraschende neue Argumente bin ich natürlich immer
> offen.
> 
>  
> 
> Mit besten Grüßen
> 
>  
> 
> Rudolf
> 

-- 
Adresse:
schule für lach- und atemarbeit
axel tigges
kapellenweg 4
A-4865 nußdorf
tel. 0043 7666 20900
mobil 0043 650 4844 690


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