[Debatte-Grundeinkommen] Bildungsstreik 2009

willi übelherr wube at gmx.net
Fr Jun 5 19:43:19 CEST 2009


hallo,

den aufruf zum bildungsstreik 2009 habe ich von imc-germany erhalten
und gebe ihn weiter zur information.

dieser aufruf zeigt, daß wir mit den forderungen zum BGE nicht allein
stehen, sondern auch die schüler und studenten die gleiche forderung
formulieren. und insofern ist ihr streben auch unser, wie unser streben
auch ihres.

quelle
www.bildungsstreik2009.de

mit gruss, willi



-------- Original-Nachricht --------
Date: Fri,  5 Jun 2009 18:25:00 +0200 (CEST)
From: George Orwell <nobody at mixmaster.it>
To: imc-germany at lists.indymedia.org
Subject: [Imc-germany] Bildungsstreik

Aufruf zum Bildungsstreik 2009

Die derzeitigen Zustände und Entwicklungen im Bildungssystem sind nicht weiter
hinnehmbar! Weltweit sind Umstrukturierungen aller Lebensbereiche nicht mehr
gemeinwohlorientiert, sondern den sogenannten Gesetzen des Marktes unterworfen.
Seit ein paar Jahren ist auch das Bildungssystem in den Fokus solcher “Reformen”
geraten: Bildungsgebühren und die Privatisierung treffen uns alle!

Die Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt deutlich, dass die Auswirkungen
wettbewerbsorientierter Entscheidungskriterien verheerend sind. In vielen
Ländern protestieren Menschen dagegen, so z.B. in Mexiko, Spanien, Italien,
Frankreich und Griechenland. In diesem internationalen Zusammenhang steht der
Bildungsstreik 2009.

Der anhaltende Protest gegen Studiengebühren und Sozialabbau in den letzten
Jahren hat bei den Verantwortlichen in Medien, Wirtschaft und Politik zu wenig
Wirkung gezeigt. Deswegen rufen wir nun dazu auf, unsere demokratischen Rechte
in Form eines bundesweiten Bildungsstreiks wahrzunehmen. Hier werden
pluralistische Aktionsformen (Demonstrationen, Blockaden, Besetzungen etc.)
ihren Platz finden. Während einer bundesweiten Aktionswoche vom 15.-19.06.2009
werden wir gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern im gesamten Bundesgebiet
demonstrieren. Wir suchen das Bündnis mit vielen gesellschaftlichen Gruppen, wie
Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, die wir ausdrücklich einladen, mit uns
zu protestieren, denn wir sind überall mit der gleichen Politik konfrontiert: An
der Hochschule, in den Schulen und im Betrieb.

Ziel des Bildungsstreiks ist es, eine Diskussion zur Zukunft des Bildungsystems
anzuregen. Des Weiteren sollen Möglichkeiten einer fortschrittlichen und
emanzipatorischen Bildungs- und Gesellschaftspolitk aufgezeigt und durchgesetzt
werden. Dem Einfluss der maßgeblichen politischen und ökonomischen Interessen im
Bildungsbereich setzen wir unsere Alternativen entgegen:

     * selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen,
Leistungsdruck und Konkurrenzdruck,
     * freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie
Studiengebühren, Ausbildungsgebühren und Kita-Gebühren,
     * öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der
Wirtschaft unter anderem auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und Stellenvergabe
     * und Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen
Bildungseinrichtungen.

Wir, die Projektgruppe Bildungsstreik 2009, rufen zur Bildung regionaler und
lokaler Bündnisse auf. Bringt Euch in unsere bundesweiten Planungen ein: Ein
anderes Bildungssystem ist möglich – und dringend nötig!

Projektgruppe Bildungsstreik 2009

Zur Liste der Unterstützer_innen

Forderungen
Forderungen der Studierenden zum Bildungsstreik 2009

Weltweit ist Bildung im Wandel: Das humanistische Ideal einer zur kritischen
Reflexion befähigenden, gemeinwohlorientierten Bildung wird zurückgedrängt.
Stattdessen wird Bildung den Bedürfnissen des Marktes angepasst und damit selbst
mehr und mehr zur Ware. Global sind es die GATS-Verträge, in Europa der
Bologna-Prozess, die den Kern solcher Reformen bilden. Doch weltweit regt sich
Widerstand. In diesem Zusammenhang steht der bundesweite Bildungsstreik vom 15.
bis 19. Juni 2009.
Deshalb fordern wir:

Soziale Öffnung der Hochschulen

     * den Abbau von Zulassungsbeschränkungen durch den Ausbau von Studienplätzen!
     * die Abschaffung von Studiengebühren und die gesetzlich verankerte
Gebührenfreiheit von Bildung!
     * die finanzielle Unabhängigkeit der Studierenden – ohne Kredite!
     * die Abschaffung jeglicher Diskriminierung, auch in ihrer
institutionalisierten Form gegenüber ausländischen Studierenden!

Abschaffung von Bachelor/Master in der derzeitigen Form

     * die Abkehr vom Bachelor als Regelabschluss!
     * das Ende von Verschulung, Regelstudienzeit und Dauerüberprüfung!
     * die Möglichkeit individueller Schwerpunktsetzung im Studium!
     * die tatsächliche Umsetzung der Mobilität zwischen den Hochschulen!

Demokratisierung des Bildungssystems

     * den Abbau von wirtschaftlichen Zwängen im Bildungsbereich!
     * die Mitbestimmung aller Beteiligten im Bildungssystem, u.a. durch
Viertelparität in den Hochschulgremien!
     * die Einführung verfasster Studierendenschaften mit politischem Mandat in
allen Bundesländern!

Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen

     * die Umsetzung freier alternativer Bildungskonzepte!
     * die Beendigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Bildungsbereich!
     * die Aufstockung des Lehrpersonals auf ein pädagogisch tragbares Niveau!
Dazu sind in den nächsten drei Jahren mindestens 8.000 Professuren, 4.000
Mittelbaustellen und 10.000 Tutor_innenstellen neu zu schaffen!
     * die Förderung aller Studierenden statt einseitiger Elitenbildung!
     * die Einheit von Forschung und Lehre statt der Exzellenzinitiative!

Diese Forderungen werden von vielen Menschen geteilt, weil sie uns der
Verwirklichung des Menschenrechts auf Bildung näher bringen. Für eine
tatsächliche Demokratie ist unsere Forderung nach einem frei zugänglichen,
öffentlich finanzierten und emanzipatorisch ausgerichteten Bildungssystem
unerlässlich. Derzeit geht es durch die Ökonomisierung der Bildung in eine
andere Richtung: Die Hochschulen sind zunehmend abhängig von der Wirtschaft,
ihre Funktion in der Gesellschaft hat sich gewandelt. Das ist kein Zufall!
Bildung wird den Gesetzen des Marktes unterworfen; Konkurrenz reproduziert
soziale Ungleichheit und Verwertungslogik. Um unsere Forderungen durchzusetzen
bedarf es daher letztlich gesamtgesellschaftlicher Veränderung.


mehr infos unter http://bildungsstreik2009.de/

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