[Debatte-Grundeinkommen] Kandidatur zum Bundesvorstand der Grünen
Matthias Dilthey
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Sa Sep 27 12:30:04 CEST 2008
Aus Kreisen der Grünen wurde soeben bekannt, dass Cem Özdemir bei der Wahl zum
Bundesvorstand mit einem Gegenkandidaten zu rechnen hat. Der 50-jährige
Ludwig Paul Häußner hat sich zu einer Kandidatur bereit erklärt.
"Mit nunmehr 50 Lebensjahren (Vater von vier Kindern und Großvater einer
Enkeltochter) und 25 Berufsjahren in Wirtschaft, Schule und Universität, mit
Studienabschlüssen in Betriebswirtschaft und Erziehungswissenschaften und
einer eingereichten Dissertation zum Thema "Dialog, Führung und
Zusammenarbeit" habe ich nicht nur hinreichend Kompetenzen, sondern weiterhin
Realträume" erklärt Häußner, der am Interfakultativen Institut für
Entrepreneurship der Universität Karlsruhe beschäftigt ist.
Ludwig Paul Häußner begründet seine Kandidatur damit, dass in der
Öffentlichkeit die Bündnisgrünen leider so wahr genommen würden, wie die
anderen Parteien auch und dass sie mittlerweile genauso hinter verschlossenen
Türen die Pöstchen aushandeln würden.
Häußner: "Wofür stehen die Bündnisgrünen überhaupt und vor allem wo sind sie
noch innovativ? Das bedingungslose Grundeinkommen wurde in Nürnberg durch die
Parteispitze verhindert. Man könnte glauben: oben ist längst nicht mehr vorn!
Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine solche soziale Innovation. Dafür
heißt es Partei zu ergreifen, doch weder V. Ratzmann und C. Özdemir scheinen
sich dafür einsetzen zu wollen. Nur eine ökosoziale Politik bildet die
Grundlage für Gewaltfreiheit."
Für Häußner ist es wichtig, dass wenigstens EINE innovative Persönlichkeit bei
den Grünen in den Bundesvorstand einzieht: "Bevor sich niemand als
Gegenkandidat zu Cem Özdemir findet, erkläre ich mich - des bedingungslosen
Grundeinkommens (BGE) wegen - bereit zu einer Kandidatur gegen Cem Özdemir."
Die Ermutigung kam dadurch, dass es bereit 12 BGE-Befürworter in der
Bundestagsfraktion geben soll. "Deshalb brauchen wir einen
Bundesvorsitzenden, der sich klar für - das langfristige Ziel - eines BGE
ausspricht."
Somit stehen bei den kommenden Wahlen zum Bundesvorstand der Grünen nicht nur
Personen, sondern auch relevant unterschiedliche Programmatiken zur
Abstimmung; das konnten wir seit Fischer nicht mehr zu beobachten.
Zu seinen weiteren politischen Zielen zählen insbesondere der Weg hin zu einer
nachhaltigen und ökosozialen Marktwirtschaft, bessere Schulen und
Hochschulen, keine Militäreinsätze im Ausland - also trete er auch gegen den
von rot-grün beschlossenen Afghanistaneinsatz ein, so Häußner.
Darüber hinaus fordert Häußner mehr direkte Demokratie durch Volksbegehren und
Volksabstimmungen und gesondert eine Volksabstimmung über den EU-Vertrag.
Häußners beabsichtigte Kandidatur zum Bundesvorstand der Grünen setzt ein
deutliches Zeichen in Richtung "emanzipatorischen Sozialstaat" und wird
Signalwirkung weit über die Grüne Partei hinaus erbringen können.
Matthias Dilthey
Platenstraße 21
91054 Erlangen
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