[Debatte-Grundeinkommen] Eine Idee der Einführung von BGE ohne ein spezielles Modell

Agnes Schubert Agne.s at gmx.de
Do Mai 8 13:59:02 CEST 2008


  Ein Partielles Grundeinkommen schafft den Grundsatz ab, das man nur 
für Leistung etwas bekommt.
Das ist schon bei einem *zusätzlichen* "Taschengeld" von 50€-BGE 
emanzipatorisch ein viel größerer Hammer, als das Sozialniveau zu 
erhöhen, bei denjenigen die sich "wohlwollend" verhalten. Es verändert 
den Kopf. Wie es bei Jugendlichen andersherum den Kopf verändert, wenn 
es keine Taschengeld mehr gibt.

BGE = du *b*ekommst *G*eld *e*infach so, nicht weil du es verdient hast, 
sondern weil du es gebrauchen kannst.

Es wäre ein Anfang, der Linken, eine Veränderung des Status Quo nicht 
über Renten-, Sozialhilfesatz- oder auch Mindestlohnerhöhungen zu 
fordern, sondern stattdessen schlicht nur noch eine Forderung 
aufzustellen: Ein partielles BGE in entsprechender Höhe. Dafür kann man 
dann in Bereichen, die es gerade nicht ganz so nötig haben einen Teil 
der bisherigen Sozialleistung oder einen Steuervorteil in maximal dieser 
Höhe streichen. Erst wenn dadurch eine Sozialleistung ganz weg fällt, 
kann man die Verwaltungskosten sparen.
Das heißt eben, dass die Abschaffung des Sozialhilfe höchstens "Quid pro 
quo" stattfindet, und das bisherige Niveau gar nicht unterschritten 
werden kann.
Andersherum ist es eher das Problem, dass bei einem plötzlichen 
Systemwechsel einige zu kurz kommen, weil es gewaltige Verwerfungen gibt.

AgneS


> Betreff:
> Re: [Debatte-Grundeinkommen] Eine Idee der Einführung von BGE ohne ein 
> spezielles Modell
> Von:
> "Reimund Acker" <reimund.acker at t-online.de>
> Datum:
> Tue, 6 May 2008 03:37:51 +0200
> An:
> "BGE Liste" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
> An:
> "BGE Liste" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
> ....
>
> Ein partielles Grundeinkommen ist, selbst als Übergangslösung, abzulehnen,
> da es die wesentlichen Vorteile des BGE nicht bietet und die Gefahr groß
> ist, das es eher den Übergang zu einem reinrassig neoliberalen Sozialabbau
> bilden würde; ob nämlich ein Grundeinkommen ein neoliberales Konzept ist
> oder ein emanzipatorisches, hängt spätestens nach Abschaffung anderer
> sozialer Sicherungssysteme bekanntlich ausschließlich von seiner Höhe ab.
>
> Ein partielles Grundeinkommen gar zum BGE zu ernennen wäre wahrlich ein
> Schildbürgerstreich oder ein Meisterstück neoliberaler Chuzpe.
>
> Reimund Acker
> Initiative Grundeinkommen Amperland
>
>   




Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen