[Debatte-Grundeinkommen] BGE-Konzept von Götz Werner

"Eckhard Rülke" ERuelke at gmx.de
Sa Mär 22 11:00:06 CET 2008


Hallo an alle, 

 als erstes eine Entschuldigung: Ich habe z.Zt. leider nur nur ab und zu 
für kurze Zeit Internetzugriff und kann deshalb nicht zeitnah antworten.

 Mit der Argumentation von Gisela Brunken ist eben gerade gar nichts 
entkräftet. 

 Begründung: 

Alles Steuergeld, dass derzeit erhoben und bezahlt wird, steckt sich nicht 
ein ominöser Herr namens Staat in seine Tasche, sondern es dient zur 
Finanzierung der vom Staat übernommenen Ausgaben: Rente, Militär, 
Schulen, Straßenbau ….Wenn man auch nicht genau beziffern kann, welcher 
SteuerEuro genau in welche Aufgabe fließt.

 Wenn man eine Steuer streicht, muß entweder eine gleichwertige 
Staatsaufgabe wegfallen oder es muß dafür eine andere Steuereinnahme her. 
Bei Götz Werner eben die Mehrwertsteuer. Und die muß dann gleichzeitig 
mit dem Steuerwegfall und damit praktisch BEVOR man BGE-Einführung angehen 
kann um soviel erhöht werden, dass sie die gestrichene Steuer ersetzt.

 Also auch die 154,-€ Kindergeld und die anderen bereits heute gezahlten 
Transferleistungen müssen dann aus weiteren Mehrwertsteuererhöhungen 
bezahlt werden. Und wenn Frau Brunken ‚andere Steuern, die heute in den 
Preisen enthalten sind’ wegfallen lassen will, muß eben auch dafür die 
Mehrwertsteuer erhöht werden.

 Und danach muß die Mehrwertsteuer noch mal zusätzlich soviel erhöht 
werden, dass für jeden Arbeitnehmer und dessen Familienangehörige die 
800,-€ oder bei Götz Werner 1500,-€ pro Monat bezahlt werden können. 
- und die weitaus meisten Bundesbürger leben nunmal in 
Arbeitnehmerhaushalten, die bisher sogut wie keine Transferleistungen 
erhalten.

 Fazit: Wenn man die üblichen Gegenargumente zu Ende denkt, neigen sie 
dazu, sich aufzulösen.

 Mit vielen Grüßen

Eckhard 



>  

> ----- Ursprüngliche Nachricht -----
> Von: Gisela Brunken
> Gesendet: 20.03.08 17:10 Uhr
> An: '"Eckhard Rülke"', Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: AW: [Debatte-Grundeinkommen] BGE-Konzept von Götz Werner
> 
> 

> Betreff:    BGE-Konzept von Götz WernerAutorin:   Gisela 
> Brunken  Lieber Eckhard Rülke, mit Interesse haben ich Deine 
> Beurteilung von Götz Werner und seinen Überlegungen gelesen. Ich 
> zitiere:
> 
> "1. Wenn man bei gegebener Wirtschaftslage (2006) die Mehrwertsteuer um 
> 1% erhöht und diese zusätzliche Einnahme gleichmäßig auf alle 
> Bundesbürger verteilen würde, bekäme jeder pro Monat 8,-€ 
> ausgezahlt. – laut Aussage Herr Presse von seinem Institut so 
> berechnet."
> 
> und:
> 
> "Das heißt: Wenn 1% Mwst-Erhöhung 8,-€ BGE ergibt, bräuchte man für 
> 800,-€ BGE eine Mwst-Erhöhung von 100%." Hierzu meine 
> Überlegung:Um ein BGE von 800,- Euro zu finanzieren, wären pro 
> Bundesbürger wesentlich weniger als 800,- Euro  z u s ä t z l i c h  
> erforderlich. Zum Beispiel müsste jemandem der heute 154,- Euro 
> Kindergeld erhält, dann 646,-  Euro mehr als heute ausgezahlt zu 
> werden, usw.Die bereits heute gezahlten Transferleistungen ergeben schon 
> über 600,- Euro pro Person. Ich zitiere weiter:"Alle Waren würden dann 
> fast dreimal soviel kosten wie jetzt." Hierzu gebe ich zu bedenken, dass 
> andere Steuern, die heute in den Preisen enthalten sind, wegfallen 
> könnten. Teurer würde ein Produkt nur dann werden, wenn die 
> Mehrwertsteuer erhöht und andere Steuern gleich bleiben würden.
>  Ich meine, dass ihre Darstellung damit im Wesentlichen entkräftet 
> sein dürfte.
> 
>   Schöne GrüßeGisela Brunken

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