[Debatte-Grundeinkommen] encore Re: Gegenargumente

Peter Voss, Odense vossp at tdcadsl.dk
Sa Dez 20 00:25:26 CET 2008


An Michael Klockmann,

Mit Deinem Einwand zu meiner Bemerkung, dass Werners Steuervorschlag eine 
Entlastung von Vielverdienern darstellt, gibst du mir mit Deinem 
Berechnungsexempel für einen Vielverdiener eine gute Vorlage.

Dein Exempel.
Monatliche   davon      abzgl.      effektiver
Ausgaben     MwST     900 bGE   Steuersatz
300000          100000 (33.3%) 99100         50%  (Eine MwSt von 50% gibt 
150.000 €)

Ich verstehe das Exempel so: einer verdient oder verbraucht 300.000 € pr 
Monat.
Ideal betrachtet würde er wohl mindestens 40 % Einkommenssteuer bezahlen. 
Und danach müsste er für den Verbrauch noch (jetzt) 19 % Mwst. blechen. Dann 
sähe dass Rechenstück so ganz unverfänglich  und Dir rechtgebend aus:

Ausgaben     MwSt            BGE       eff. Steuersatz
180.000          34.200(19%) 900           51,1 %  (120.000 + 34.200 - 900)
oder
300.000          57.000(19%) 900           51.2  % 
(200.000+57.000-900)/500.000

Aber wenn der Vielverdiener nun gar nicht sein gesamtes Einkommen verbraucht 
sondern nur mickrige 10.000 €, und den Rest steuergünstig anlegt, dann sieht 
es ganz anders aus, und dann erhält meine Behauptung, dass die Wernersche 
Steuer zum Vorteil für Vielverdiener sei, plötzlich Gewicht:

10.000              5.000 (50%) 900             1,37 %   ((5.000 - 
900)/300.000))

Ich nahm bei meinen Exempeln keine Rücksicht darauf, dass sich die Preise 
evt. nach unter bewegen könnten. Worauf er ankam bei meiner Aussage, ist 
aber deutlich geworden. Und wird noch deutlicher, wenn man eine weitere, für 
einen Vielverdiener wahrscheinliche Annahme macht. Nämlich......Jedenfalls 
könnte der überschiessende Betrag von 290.000 € in gewinntragendes Vermögen 
verwandelt werden, dass dann irgendwann einmal oder auch nicht versteuert 
wird.

Weihnachtliche Grüsse
Peter Voss

----- Original Message ----- 
From: "Michael Klockmann" <mk at mphase.net>
To: Cc: "Peter Voss, Odense" <vossp at tdcadsl.dk>
Sent: Friday, December 19, 2008 12:15 PM
Subject: encore Re: [Debatte-Grundeinkommen] Gegenargumente


> Am Mittwoch, den 10.12.2008, 20:00 +0100 schrieb Peter Voss, Odense:
> > Aber er kann nicht bestritten werden, dass eine
> > Mahrwertsteuer selbst von 50% eine Steuerentlastung von Grossverdienern 
> > ist,
>
> Wie, es kann nicht bestritten werden?
>
> Also, der Einfachheit angenommen: 900€ bGE, 50% MwSt
> Dann ist doch die effektiv entrichtete MwSt = Ausgaben/3 - bGE, oder?

Uuups, meine schöne Tabelle hats zerhauen, also jetzt noch mal hübsch
nebeneinander:Monatliche   davon    abzgl.    effektiver
Ausgaben     MwST     900 bGE   Steuersatz



   900         300      -600    -100%
  1800         600      -300     -25%
  2700         900         0       0%
  5400        1800       900      25%
  6600        2200      1300      30%
  9000        3000      2100      35%
 14000        4666      3767      40%
 25000        8333      7433      45%
300000      100000     99100      50%

Erst oberhalb von 2700€ Ausgaben (pro Person!) wird also in diesem
Rechenbespiel tatsächlich Mehrwertsteuer bezahlt, alle die weniger auf
den Kopp hauen, kriegen sie via bGE mehr als erstattet.

Und auch wenn der MwSt-Satz viel zu niedrig angesetzt ist, an der
Charakteristik ändert sich rein garnichts, denn  j e d e  proportionale
Steuer minus einer konstanten Erstattung ergibt  i m m e r  eine
wunderbare Progression.

ergo: Ich sehe nicht so ganz, wie bestritten werden kann,
daß eine MwSt-Finanzierung die Reichen-Steuer par excellence ist...

Und das "die da oben" mehr sparen als unsereins?

geschenkt!


Michael






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