[Debatte-Grundeinkommen] Fw: .... BGE in die Öffentlichkeit zu bringen.

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Fr Aug 1 15:45:37 CEST 2008


Hallo, Boris!

Ja, das siehst Du falsch. Ob die Hitze daran Schuld ist, kann ich aber
nicht beurteilen ;-)

Der Punkt ist der: Du betrachtest das bedingungslose Grundeinkommen
als Sozialhilfeersatz (präziser: ALG-II-Ersatz). Das ist es aber
nicht! Es ist eher ein Anreiz, um Arbeit zu "fairteilen". (Ich bitte
zu bedenken: Alles in HEUTIGEN Begriffen! Die AG Genug für alle geht
mit ihrer BGE-Forderung selbstverständlich weiter!)

Du kannst den falschen Ansatz Deiner Perspektive leicht erfassen, wenn
Du bedenkst, dass Langzeitarbeitslosigkeit in unserer heutigen Form
der Sozialen Marktwirtschaft gar nicht vorgesehen ist, weil kein
Arbeitsmarkt im Sinne eines freien Marktes mit seiner
(menschenverachtenden) Tendenz entstehen darf, auch die Arbeit im
Sinne von Selbstverwirklichung Suchenden zu exkludieren. Es wurde
schlicht vergessen, ein "Recht auf Erwerbseinkommen für Erwerbsfähige"
zu konstituieren. Ein BGE soll nun nicht die künstlich (!) geschaffene
Hilfsbedürftigkeit von Langzeitarbeitslosen reduzieren, sondern ein
Recht auf freiwillige Arbeitslosigkeit bzw. (volkswirtschaftlich
sinnvolle) freie Wahl der Berufsbedingungen (insbesondere der
Wochenarbeitszeit) ermöglichen.

Stimmt's oder habe ich Recht? ;-)

Gruß
Manfred


2008/7/29 Boris Behnke <boris.behnke at googlemail.com>:
> Moin Axel
>
> Was komplett übersehen wird, das wir in X Jahren (20-30 Jahren meiner
> Meinung nach) wenig Jobs mehr haben, um noch Geld  zu verdienen.
>
> Warum ist das so?
> Automatisation und Verlagerung von Produktionen in Schwellenländer, lassen
> hier die Jobs schwinden.
> Auch wenn "wir" Jungen immer weniger werden, und die restlichen
> Arbeitsplätze somit auf weniger Menschen verteilt werden, reicht der
> Jobmarkt nicht aus.
>
> Was passiert? Viele Menschen, werden arbeitslos, und können kein Job mehr
> bekommen. (was nicht da ist, kann von der Politik nicht schön geredet
> werden).
> Diese Menschen müssen durch ein BGE aufgefangen werden. Ich bin der Meinung,
> das die gesamte "Kapitalistische Welt" sich ändert, Gewinne werden
> erwirtschaftet, aber Menschen verdienen kein Geld mehr, um die Waren zu
> kaufen. Also muss die "Wirtschaft" den Bürgern, von Ihren Gewinnen ein Teil
> abgeben, ansonsten verkauft die Wirtschaft irgendwann nix mehr.
>
> Oder, die Industrie stoppt die Automation, was ich nicht glaube.
>
> Wenn ich mir anschaue, wie lange Politische Prozesse dauern, müssten wir
> gestern anfangen, das BGE zu etablieren.
>
> Sehe ich das verkehrt, oder hat mir die Hitze aufs Gemüt gehauen?
>
> Grüße Boris
>
> Am 29. Juli 2008 13:39 schrieb "lächelnjetzt" <axel.tigges at gmx.de>:
>>
>> Hallo Viktor,
>> was meinst Du, wenn die Deutschen im Sommer ein bGE bekämen und sich
>> außerhalb der Sommerferien vermehrt  an Frankreichs Küsten tummeln würden,
>> wie lange die Franzosen warten, bis sie ein bGE hätten? Du vergisst völlig
>> die Menschen und die Bewegung der Menschen bei Deinen Überlegungen. Wer so
>> etwas plant,  plant die möglichen Reaktionen mit ein. So wie die wenigen
>> Mächtigen weiter mit der absoluten Überwachung des Einzelnen
>> vorranschreiten, um die Angst der Menschen zu beschleunigen, so hilft das
>> bGE, genau das zu stoppen, dass das keiner sieht oder sehen will!!! Wenn
>> nicht mehr einer über mir ist, der mir gnadenvoll Geld zum Leben gestattet
>> oder nicht, sondern ich habe ohne Kontrolle ein Recht auf mein Überleben,
>> ohne irgend einen fragen zu müssen, erkennt da hier keiner, dass das eine
>> noch nie da gewesene Lebensqualität ist?
>> viele grüße
>> Axel
>> > Datum: Fri, 25 Jul 2008 14:39:15 +0200
>> > Von: "Viktor Panic" <viktor.panic at gmx.de>
>>
>>
>> > ZU GÖTZ WERNER's MODELL
>> > Demnach sollte das BGE einzig über eine hohe Mehrwertsteuer finanziert
>> > werden. (Manche seiner Fans vergessen das, wenn sie Brutto=Netto sagen.)
>> > Seinen Einsatz halte ich für sehr bedeutsam.
>> > Jedoch: Wenn wir eine Insel wären, wäre sein Konzept ja möglicherweise
>> > ideal. Insbesondere bedeutet EINE Steuer weniger Verwaltungsaufwand als
>> > ZWEI. Aber da das BGE mit Bestimmtheit nicht in der gesamten EU
>> > gleichzeitig
>> > eingeführt wird, gäbe es an unseren Grenzen ein Riesen-Problem.
>>
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