[Debatte-Grundeinkommen] wer arbeitet noch freiwillig, wenn er Stütze erhält?

Wolfgang Krell toutvabien at wolfgang-krell.de
Do Apr 17 15:54:25 CEST 2008


Sehr geehrte Frau Brosamer,
ich entnehme aus mehreren Antworten, dass es durch die Auflagen der ARGE 
sehr schwer sei, nebenbei etwas zu tun, was einem Freude macht.
Niemand hat bisher geschrieben, dass ihm das trotzdem gelungen wäre.
Mir ist klar, dass die Auflagen der ARGE (ich denke da an weitere von 
vornherein aussichtslose Bewerbungen zu schreiben, oder durch 
1-Euro-Jobs zwangsbeschäftigt zu werden, sich regelmäßig melden zu 
müssen, oder was gibt es sonst noch?) sehr lästig sind und dass man sich 
drüber ärgern kann.
Trotzdem müsste es doch Leute geben, die trotz dieser Ärgernisse in sehr 
bescheidenem Rahmen die Gestaltung ihres Lebens selber in die Hand nehmen.
Also Leute, die trotz sehr wenig Geld und von der ARGE drangsaliert eine 
Begabung / ein Hobby pflegen, Freundschaften schließen, was 
ehrenamtliches machen, kurz : Dinge machen, die Spass machen und zur 
Erfüllung beitragen können.
Wenn es überwiegend solche Leute gäbe würde mich das in Bezug auf das 
BGE sehr beruhigen.
Wer von diesem Forum kennt so jemanden?
Ich fürchte nämlich, dass zu viele Leute, wenn sie erstmal genug Geld 
haben sich der Ablenkung (= TV, Urlaub und Essen) und der Sucht (= 
Alkohol + Nikotin) hingeben. Sie werden (von der Werbung) zum Konsum 
verführt und werden die durch BGE geschaffene Chance, aus ihrem Leben 
was zu machen (= arbeiten, wozu sie Lust haben) nicht nutzen.
Deshalb wüßte ich gerne, ob es irgendwo auf der Welt schon mal solche 
Situationen gab, dass man für dein Leben nicht arbeiten musste. Was 
haben diese Leute dann mit ihrer Zeit getan?  Genau das werden dann die 
Leute auch tun wenn sie BGE erhalten.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an Thomas Heinle, der in 
München unermüdlich mit Langzeitarbeitslosen erarbeitete: mach doch 
endlich, was Du willst!!
Viele Grüße Wolfgang Krell






> Betreff:
> Re: [Debatte-Grundeinkommen] wer arbeitet noch freiwillig, wenn er 
> Stütze erhält?
> Von:
> 1981klaus- <1981klaus- at gmx.net>
> Datum:
> Wed, 16 Apr 2008 23:01:20 +0200
> An:
> Debatte Grundeinkommen <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
> An:
> Debatte Grundeinkommen <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
>
> Hallo,
>
> es gibt Menschen, die Hartz IV beziehen und die Magenschmerzen vor der
> ARGE haben, weil sie in unsinnige Programme geschickt werden und ihre
> ehrenamtliche Arbeit (z.B. im Hospiz) nicht durchziehen können, wie es
> nötig wäre, wenn man sich da verpflichtet.
>
> Auch heute  hat man dem Arbeitsmarkt jederzeit zur Verfügung zu stehen,
> auch wenn es keine Arbeit gibt.
> Ehrenamtliche Arbeit ist nur auf Abruf erlaubt!
> Wo ist da die ermutigende Perspektive, um sich einzusetzen?
>
> Und ein Jahr Urlaub mit Hartz IV?
> Das müsste ein Sonderfall sei, dass da keiner fragt, guckt, sanktioniert
> und kürzt.
>
> Gruß
> Christiane Brosamer
>
> Wolfgang Krell wrote:
>> Hallo,
>> schon heute sind tausende langzeit-arbeislos. Sie werden gestützt 
>> durch Harzt4 (wenn ich richtig informiert bin).
>> Mich interessiert:
>> was machen diese Leute? Wieviele haben ein Ehrenamt? Kümmern sie sich 
>> um Notleidende? Arbeiten sie nebenbei schwarz? Verwirklichen sie sich 
>> selbst? Vergammlen sie durch TV, Games und Alkohol?
>> Meine Einschätzung: 90% tun was sinnvolles ,10% geniessen die 
>> Hängematte..  was meinen Sie??
>> MfG Wolfgang Krell
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