[Debatte-Grundeinkommen] (kein Betreff)

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Di Mai 1 23:16:35 CEST 2007


Hallo Jörg (Wagner),

danke für Deinen Beitrag und die Dokumente. Du hast Dir damit bestimmt viel
Mühe gemacht und einige Zeit investiert, weshalb eine reine Ablehnung frech
wäre. Aus diesem Grund möchte ich grundlegende Fragen stellen, die mir aus
Deiner Darstellung aufkommen. Die Vor- und Nachteile eines Grundeinkommens
stehen für mich überhaupt nicht zur Diskussion - diese sind für mich
modellabhängig - schließlich ist Hartz-IV und die Sozialhilfe auch eine Art
Grundeinkommen (mit Bedarfsbedingungen). Deshalb konzentriere ich mich auf
Deinen Vorschlag zur Verwirklichung eines BGEs.

Frage 1:
In Deinen Dokumenten wird von Gesamtkosten gesprochen - eine zeitliche
Dimension ist dabei nicht angegeben. Bezieht sich das auf monatlich oder
jährlich?

Frage 2:
Du nennst drei Finanzierungsquellen (Einkommenssteuer, Konsumsteuer,
Lohnsteuer), die in einen Fond fließen sollen. Das mit dem Fond verstehe ich
soweit, daß es ein abgegrenzter "Topf" im Bundeshaushalt sein soll. Die von
Dir genannte Reservebildung verstehe ich dabei nicht ganz - für was sollen
20Mrd. Euro dem Geldkreislauf entzogen werden? Mir ging's allerdings um die
Lohnsteuer. Was ist für Dich Einkommen aus Arbeit (Lohn), das man besteuern
kann? Wie wichtig ist Lohnbesteuerung für Deinen Ansatz?

Frage 3:
In Deiner PowerPoint-Präsentation ist bei der Finanzierung die Rede von
Herrn Pelzer. Gehe ich dann richtig in der Annahme, daß Dein Vorschlag ein
Transfergrenzenmodell ist? Könntest Du bitte aufführen, in wie weit die
Ansätze von Herrn Pelzer auf Deinen Ansatz Einfluß nahmen. Wo liegt bei Dir
die Transfergrenze? Gibt es überhaupt eine solche?

Könntest Du bitte ein Diagramm machen und mir zukommen lassen, wie ich es
zum Vergleich der Finanzierungsmodelle anregte:
http://www.iovialis.org/download (Vergleich der BGE-Modelle). Im Prinzip ist
es ein Brutto-Netto-Vergleich -> was habe ich unterm Strich.

Sorry, wenn ich Dir mit meinen Fragen etwas auf den Zahn fühle - aber
Matthias Dilthey hat ein Konzept vorgeschlagen, das mir schlüssig,
durchdacht und fundiert ist. Dementsprechend reagiere ich auf "neue
Modellvorschläge". Wir sind seit einigen Jahren mit diesem Thema beschäftigt
und ich denke, wir sind offen genug, uns auch andere Ansätze anzusehen.

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)



----- Original Message ----- 
From: JWagner-mulder at t-online.de
To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Sent: Tuesday, May 01, 2007 9:16 PM
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] (kein Betreff)


Liebe Freunde des Forums Grundeinkommen,

ich möchte einige Gedanken zum BGE in Form der mitgeschickten Dateien
einbringen.

Ich bin der Meinung, daß wir in Deutschland eine Situation erreicht haben,
die zum einen die Einführung des BGE nötig macht und  durch die ökonomische
Entwicklung auch möglich macht. Die Einführung des BGE ist eine große Chance
für unser Land wie auch für Europa und die Welt. Und vor allem vor dem
Hintergrund unserer weltweiten Probleme des Klima- und Umweltschutzes.

Ich habe eine Kurzdarstellung meiner Gedanken zum BGE angefügt, eine
Powerpoint-Präsentation als Beamer-Show und ein Berechnungsmodul zur
Berechnung des Einkommens nach Einführung eines BGE in Höhe von 1.100 Euro.
Für Meinungen und Anregungen oder Diskussionsangebote bin ich dankbar.

Einen schönen Tag Euch allen.

Jörg




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