[Debatte-Grundeinkommen] [Gr.NetzGE] Sprache und Grundeinkommen

Dietmar d.ferger at t-online.de
Mo Mär 26 18:21:36 CEST 2007


Sicher ist die Sprache grundlegend für die Denkformen. Meine Frau ist Chinesin und ich erlebe es
jeden Tag, wie eine Sprache, die keine Struktur und Grammatik hat, die so viele Synonyme hat
(doppel- oder mehrfachdeutige Wörter) und die sich schlussendlich genau nur in Schriftform
ausdrücken lässt, wobei das Verstehen der Schriftform eine Kenntnis von mindestens 3.000 Zeichen
voraussetzt, auf der einen Seite eine ziemliche Flexibilität im Denken bringt und die Fähigkeit
schult, "Zwischen den Zeilen" zu verstehen, auf der anderen Seite es sehr schwer macht, etwas
wirklich genau festzulegen.

Ich bin auch überzeugt, dass die Entwicklung Chinas nur dann verstanden wird, wenn die Funktion der
Sprache und die dadurch entstehende Denkweise verstanden wird.

mit vielen Grüssen aus Südbaden

Dietmar Ferger

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[mailto:gruenes_netzwerk_grundeinkommen-bounces at gruene-berlin.de] Im Auftrag von Joerg Drescher
Gesendet: Samstag, 24. März 2007 21:46
An: genugfueralle at listen.attac.de; gruenes_netzwerk_grundeinkommen at gruene-berlin.de;
debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; bag-grundeinkommen at listi.jpberlin.de
Betreff: [Gr.NetzGE] Sprache und Grundeinkommen

Hallo zusammen,

wie einige wissen, lebe ich in Kiew und arbeite hier als Übersetzer und
Sprachlehrer. Dabei fällt mir immer wieder auf, daß die russische Sprache
etwas anders funktioniert, als die deutsche, englische oder französische.
Ich denke oft, daß deshalb der Kommunismus in den slawischsprachigen Ländern
eher Fuß fassen konnte.

Im russischen (und anderen slawischen Sprachen) sagt man nicht "Ich habe"
(im Sinne von "Ich besitze"), sondern hier heißt es (wörtlich übersetzt):
"bei mir gibt es". Es existieren noch mehr Beispiele, die "weicher"
ausdrücken, wem etwas gehört, wer etwas tun muß oder was man braucht.

Kann es nun sein, daß unsere Sprache ein wichtiger Hemmschuh bei der
Einführung eines Grundeinkommens ist? Es wäre eine Überlegung wert, wie weit
die Sprache auf unsere Vorstellungen und unser Denken Einfluß haben - mir
fällt es nur deshalb auf, weil ich täglich damit umgehen muß. Was meint ihr?

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)
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2. Grundeinkommenstag am 12.05.07
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