[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen hilft den Nazis

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Fr Mär 23 22:17:07 CET 2007


Hallo Georg (und der Rest der Liste),

der Artikelschreiber zeigt relativ deutlich, wie er das Grundeinkommen
versteht - und damit, welcher Aufklärungsbedarf beim Grundeinkommen besteht.
Das hängt nicht zuletzt mit den verschiedenen Modellen zusammen.

Der Schreiber drückt aus: "Erwerbsarbeit ist nur dann attraktiv, wenn der
Stundenlohn im Verhältnis zum Grundeinkommen (ca. 6 Euro) sehr attraktiv
ausfällt." - das mag für manche Modelle gelten, nicht aber für jene Modelle,
die alle Erwerbseinkommen auszahlen (bis zu einer gewissen Höhe, die nach
"eigen-Hände-Arbeit" festgelegt ist).

Weiter scheint Angst vor dem Nationalismus und vor Drogenkarrieren zu
herrschen. Diese Angst ist in meinen Augen sogar berechtigt, wenn das
Grundeinkommen einfach als Gießkannenprinzip verstanden wird und keine
anderen Angebote bestehen.

Nicht umsonst fordere ich Ideen, was denn der Staat anbieten soll, wenn das
Grundeinkommen da wäre. Einerseits macht es die Vermittlung des
Grundeinkommens einfacher - anderseits kann diesen Ängsten entgegengewirkt
werden. Die Aufklärungsarbeit der jeweiligen Modellen ist gleichsam wichtig,
denn BGE ist nicht gleich BGE. Wer solche Sprüche losläßt, wie der
Artikelschreiber, hat offensichtlich die Unterschiede nicht beachtet und
schert alles über einen Kamm.

Der Artikel zeugt mMn davon, wie schlecht oder einseitig Menschen informiert
sind, die öffentlich über ein BGE schreiben/berichten. Und es liegt unter
anderem an uns, solche Dinge klar zu stellen.

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)
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2. Grundeinkommenstag am 12.05.07
http://grundeinkommenstag.org



----- Original Message ----- 
From: "Georg Jaehnig" <georg at jaehnig.org>
To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
Sent: Thursday, March 22, 2007 3:07 AM
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen hilft den Nazis


"Grundeinkommen mit dieser Gesellschaft bedeutet u. a.: alimentierte
Siedlungen deutscher Faschisten (deren Kerne schon in Ostdeutschland
gelegt sind);
[...]
 Es verstärkt die Tendenzen in der Gesellschaft: Engagierte werden
mehr Zeit für Engagement haben (also auch zum Beispiel für einen
faschistischen Staat), ..."

http://www.taz.de/pt/2007/03/21/a0121.1/text

-- 
amike, Georg

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