[Debatte-Grundeinkommen] Einkommensobergrenze und BGE-Modelle

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Fr Jun 29 13:33:44 CEST 2007


Hallo zusammen,

auf Spiegel-Online wurde ein Artikel zu den Managergehältern in Deutschland
veröffentlicht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,491394,00.html

Daran zeigt sich vielleicht deutlich, wieso ein BGE-Finanzierungsmodell eine
Einkommensobergrenze haben sollte. Mir ist nur ein einziges Modell bekannt,
das eine solche Obergrenze hat.

Aber solange die Politik meint, Arbeit schaffen zu müssen, damit es allen
gut geht, wird es niemand wagen, den Wirtschaftsspitzen irgendwelche
Vorteile zu nehmen. Die Einführung eines BGE, das unabhängig von
Arbeitseinkommen ist, bietet eine ganz andere Verhandlungsbasis mit der
Wirtschaft. BGE-Modelle, die auf Arbeitseinkommen basieren, sind (so
unabhängig die Ausbezahlung auch sein mag) von Arbeit abhängig.

Wie Katja Kipping des öfteren sagt: Nicht alles, wo BGE drauf steht, ist BGE
drin. Doch mit BGE ist hauptsächlich die Empfänger-Adresse gemeint. Dabei
hat das jeweilige BGE-Modell enorme Auswirkungen auf der Finanzierungsseite.

Auch wenn Werner Rätz im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag zur Gefahr
von BGE-Modellen veröffentlicht hatte, so muß ich sagen, daß zumindest die
gewünschten Folgen definiert werden sollten, die ein BGE-Modell leisten
soll. Bisher wurde in diesem Zusammenhang die "Empfänger-Seite" definiert
(vom Netzwerk Grundeinkommen) - die Position der BGE-Befürworter ließe sich
(mMn) durch eine Modell-Definition massiv stärken. Vor allem deshalb, weil
viele, die zum ersten Mal "BGE" hören, glauben, sie würden die Zeche der
"Faulen" bezahlen (was bei manchen BGE-Modellen wirklich der Fall ist). Wer
die Gegenstimmen zum BGE analysiert, wird immer wieder feststellen, daß die
Finanzierungsseite angezweifelt wird.

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)




Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen