[Debatte-Grundeinkommen] Wertedebatte
Matthias Dilthey
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Mo Jul 30 23:21:44 CEST 2007
Hallo Mark, hallo Liste!
Es mag sein, daß Du, geehrter Mark, dieser Ansicht bist. Diese Ansicht ist
jedoch irrig.
Nehmen wir folgendes Beispiel: Du befindest Dich in einer Fußgängerzone und
mußt auf die Toilette. Du hast nun die Möglichkeit, Dein Geschäft auf dem
Gehsteig zu verrichten, oder gegen Zahlung von Geld auf dem "öffentlichen
Örtchen". Nachdem das Zeug, das Du abläßt, keinen Heller oder Cent wert ist,
handelt es sich um eine "subjektive Wertschöpfung", falls Du gegen Bezahlung
die Toilette, nicht den Bürgersteig, benutzt.
Du zahlst für was, wofür kein echter Wert entgegen steht.
Ähnlich verhält es sich mit Wasser in der Wüste:
Wasser in Flaschen abzufüllen verursacht ganz reale, greifbare Kosten. Der
Transport in die Wüste ebenfalls. Somit hat Wasser in der Wüste einen
objektiven Wert. Doch weil Wasser in der Wüste knapp ist, versuchen windige
Geschäftemacher mehr als den objektiven Wert zu erzielen; dieses Mehr ist der
subjektive Wert.
Wenn Du wirklich am verdursten bist, zahlst Du jeden Preis für einen Schluck
Wasser (dieses Mehr=subjektiver Wert)
Ähnlich verhält es sich mit der Kunst: für ein Original werden weit aus höhere
Preise gezahlt, als für ein Plagiat. Obwohl beide Produkte (mit dem
menschlichen Auge) nicht zu unterscheiden sind.
Mal unabhängig von der Frage, wer das bessere Können haben muß (der originale
Maler oder der Fälscher): zumindest die Preisdifferenz zwischen Plagiat und
Original ist subjektive Wertschöpfung.
Nur ein krankes Hirn kann einem Original, das vom Plagiat nicht unterscheidbar
ist, mehr Wert zuordnen, als dem Plagiat.
Oder in Analogie: Nur ein krankes Hirn kann für eine Aktie, deren objektiver
Wert sich aus -Betriebsvermögen dividiert durch Anzahle der
Beteiligungsscheine- ergibt, ein zigfaches bezahlen.
Es wurde hier in der Liste schon gesagt: ein Großteil der Bevölkerung lebt von
"subjektiven Werten". Aber wenn ich mir die "subjektive Werteentwicklung" so
ansehe, werden diese Leute bald von der Realität eingeholt.
Und dann tut es mir fast Leid, daß der Jovialismus auch diesem z.Z. arroganten
Klientel ein BGE zugesteht!
Matthias Dilthey
Am Montag, 30. Juli 2007 15:02 schrieb mark jordan:
> Hallo liebe Listenteilnehmer,
> ich bin der Meinung, dass Werte immer objektiv sind, und ich bin auch der
> Meinung, dass sie immer subjektiv sind. Den objektiven Wert schätzt der
> Verkäufer und den subjektiven Wert schätzt der Käufer einer Ware ein. Das
> nennt man Feilschen, andere Nationen sind uns da voraus. Wer versucht,
> darin regulierend einzuwirken oder gar einzugreifen, der verfälscht den
> Wert. Darüber braucht man nicht weiter sich den Kopf zu zerbrechen. Wenn
> kein Mensch von etwas verlangt, dann ist der Wert -0-, da kann der Anbieter
> der Ware tausendmillionen EURo für die Werbung ausgegeben haben und alle
> Prognosen sämtlicher Ökonomen ein Bombengeschäft versprochen haben. Wenn
> der Kunde nicht will, dann will er nicht. Nur ein Ass hat der Anbieter noch
> im Ärmel, er kann und er hat es wahrscheinlich sowieso schon getan, an die
> niedersten Instinkte und Triebe der Menschen appelieren, so muss er sie ja
> nicht umständlich überzeugen. Halbahrheiten, die sich nur besonders wichtig
> und richtig anhören, aber ansonsten tödlich oder zumindest ungesund sind,
> kommen auch immer sehr gut an, so können wir uns einreden (lassen), dass
> wir gute rechtschaffende Menschen sind, der Schein bestimmt das Sein, aber
> natürlich auch umgekehrt: das Sein bestimmt den Schein.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Mark
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