[Debatte-Grundeinkommen] Wert und Grundeinkommen (war: Kumpmann 05/2007)

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Mi Jul 25 12:45:55 CEST 2007


Hallo, Matthias!

Offenbar handelt es sich bloß um methodologische Inkompatibilitäten,
wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass man aneinander vorbeiredet.
Der Schlussfolgerung:

"Weil unsere heutige Wirtschaft [...] Zusammenhänge völlig ignoriert,
kommt es zu Irrwegen wie der Wachtumsspirale oder dass eine
"Flutkatastrophe gut für die Wirtschaft" sein kann. Auch das Märchen
der "Dienstleistungsgesellschaft" zählt zu diesen Irrtümern. Denn
Dienstleistungen sind objektiv immer Kosten..."

- was übrigens die Aussagen des Futurologen bzw. Zukunftsforschers
Matthias Horx in genau dem Licht erscheinen lässt, indem auch ich sie
sehe - kann ich nämlich wiederum komplett zustimmen.

Viele Grüße
Manfred


On 7/24/07, Matthias Dilthey <info at psgd.info> wrote:
> Hallo Manfred, hallo Liste,
>
> worin besteht der "Wert" eines Hauses?
>
> Der objektive Wert besteht darin, ein "Dach über dem Kopf" zu haben, eine
> Dusche und Toilette zu bieten.
> Alle anderen Haus-Attribute wie z.B. Baustil, Raumaufteilung, Ausstattung,
> Lage des Grundstücks etc. sind subjektive Werte.
>
> Um ein Haus bauen zu können, bedarf es neben Baumaterial und Arbeit (die auch
> rein maschineller Natur sein kann) Pläne und statische Berechnungen.
> Stellen diese Pläne (= geistige Leistung) einen objektiven Wert dar?
>
> Diese Pläne können keinen objektiven Wert darstellen, denn was nutzt ein Plan,
> wenn das Haus nie gebaut wird? Der Plan ist dann wertlos.
> Wird das Haus jedoch gebaut, so stellt der Plan lediglich einen Kostenfaktor
> dar, der den "objektiven Werte-Zuwachs" mindert.
>
> Der objektive Wert des Hauses ergibt sich aus der (zielgerichtet =
> notwendigermaßen) aufgewendeten Energie, um aus den Rohstoffen (Ton, Sand,
> Bäumen etc.) ein "Dach über dem Kopf" zu erstellen.
> Betrachtet man das "Vermögen" vor dem Hausbau und nach dem Hausbau, so ist der
> Vermögenszuwachs um so größer, je geringer die Energieabflüsse (=Nebenkosten
> für Planung, Statik etc.) sind.
>
> Somit kann es ausschließlich dann einen objektiven Wertezuwachs geben, wenn
> die aufgewendete "Nebenenergie" (also der Energieabfluß) geringer ist, als
> der für das Endprodukt (das Haus) notwendige Energiezufluß.
>
> Dabei sind natürlich "Abschreibungen" zu berücksichtigen.
>
>
> Somit ergibt sich für eine "Schnittblume" ein objektiver Wert, der aus der
> "Wachstumsenergie" plus dem Energieaufwand, die Blume zu schneiden, besteht.
>
> Nach drei oder vier Tagen, wenn die Blume verwelkt ist, ist auch der objektive
> Wert -0-.
>
> Der objektive Wert eines Romans besteht lediglich im Energie-Wert des Papiers,
> denn der Roman-Inhalt dürfte in den seltensten Fällen zielgerichtet für einen
> objektiven Werte-Zugewinn dienlich sein.
>
> Unsere Arbeit hier im Netzwerk (oder sonst wo) hat überhaupt keinen objektiven
> Wert. Sie könnte jedoch zu einer objektiven Kosteneinsparung führen, indem
> der unnötige Erhalt von Erwerbsplätzen wegfällt.
> Aber eine Kosteneinsparung hat keinen objektiven Wert, weil der objektive Wert
> sich ja aus der absolut optimierten Produktionsweise generiert.
> (Zielgerichteter Energieeinsatz)
>
>
> Weil unsere heutige Wirtschaft diese geschilderten Zusammenhänge völlig
> ignoriert, kommt es zu Irrwegen wie der Wachtumsspirale oder daß eine
> "Flutkatastrophe gut für die Wirtschaft" sein. Auch das Märchen der
> "Dienstleistungsgesellschaft" zählt zu diesen Irrtümern.
>
> Denn Dienstleistungen sind objektiv immer Kosten ...
>
> Matthias Dilthey


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