[Debatte-Grundeinkommen] Antwort 2 auf Drescher-Beitrag 2, Band 22, Eintrag 14

Florian Hoffmann florian at hoffmannlaw.de
Do Jan 11 00:31:11 CET 2007


Hallo Herr Drescher,

die richtige Finanzierung kommt nicht von alleine! Geld ist ein
Kreislaufsystem das jeden Mitmenschen mehr oder weniger gerecht erreicht. In
dieses Kreislaufsystem wird das BGE geschüttet, wenn die Bezieher das Geld
dann wieder ausgeben. Sie müssen nun aber wissen, an welcher Stelle Sie es
abschöpfen, um den gewünschten Gerechtigkeitseffekt zu erzielen zu können!

Mit Werners verbrauchsgesteuerter Abgabe wird mit Sicherheit keine
Gerechtigkeit hergestellt. Gerechtigkeit schaffen Sie nur, wenn die, die
gutes Einkommen haben, einen Teil abgeben, also in einen Topf schütten, von
wo es neu verteilt wird. Der Maßstab muß deshalb das Einkommen sein, nicht
der Verbrauch. Das gilt zum Beispiel auch für den Ausgleich zwischen Ländern
unterschiedlichen Wohlstands.

Also geht es nur über die Einkommensteuer. Wenn wir uns darauf einigen
können, dann wäre das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ganz
einfach!

Florian Hoffmann


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Joerg Drescher [mailto:iovialis at gmx.de]
> Gesendet: Mittwoch, 10. Januar 2007 22:07
> An: Florian Hoffmann; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Antwort auf Joachim Behncke in:
> Band22, Eintrag 12
>
>
> Sehr geehrter Herr Hoffmann, Hallo Listenteilnehmer,
>
> die BGE-Gegner schlagen mit ihren Finanzierungsargumenten einen
> Keil in die
> BGE-Bewegung, weshalb ich Ihnen gerne zustimme. Solange es keine Einigkeit
> bei den Grundlagen gibt, wird es auch kein konkretes Finanzierungsmodell
> geben. Bei der Ausbezahlung (Bedingungslosigkeit) sind klare Definitionen
> vorhanden - wie sieht es aber bei der Finanzierung aus?
>
> Ich mache nochmals auf unseren Vorschlag und die beiden Aufsätze
> aufmerksam
> (Verhaltenstheoretische und Ökotrophologische Betrachtung eines
> Grundeinkommens): http://www.iovialis.org/download
>
> Aus diesen Aufsätzen wird ersichtlich (und hoffentlich so einfach, daß es
> auch die Oma von Herrn Hoffmann versteht), was ein Grundeinkommen
> ist, wo es
> ansetzt und welche Finanzierungsmöglichkeiten gegeben sind. Wer die beiden
> Texte wirklich liest und versteht, wird sich vielleicht der Bedeutung des
> Inhalts bewußt. Es erklärt die Idee von Götz Werner/Matthias Dilthey oder
> warum die soziale Marktwirtschaft in eine Schieflage geriet. Mit
> dem Inhalt
> kann aber auch gezeigt werden, weshalb ein Pharao die Pyramiden bauen
> konnte. Der Ansatz ist nämlich nicht Geld, sondern der Mensch und dessen
> Antriebsfedern (psychologisch/soziologisch und physiologisch/ökonomisch).
>
> Götz Werner verdient Respekt, weil er sich für die BGE-Sache intensiv
> einsetzt und einigen Leuten damit Hoffnung macht, andere zum Nachdenken
> bringt und eine öffentliche Diskussion herausfordert. Anderseits
> schließt er
> sich ein Stück weit in einem Elfenbeinturm ein und verbrennt unnötig
> angebotene Wissenspotentiale. Als Unternehmer sollte er Ideenmanagement
> kennen, denn unter den vielen Leuten, die er erreicht, gibt es einige, die
> (bessere) Antworten auf offene Fragen haben oder die Idee einfacher
> vermitteln können. Und damit ist nicht Matthias Dilthey oder ich gemeint.
>
> Es geht darum, Visionen zu schaffen, die Kreativität aktivieren und Leute
> nicht nur zum Überlegen anregen, sondern auch zum Mitmachen. Die
> "richtige"
> Finanzierung kommt von allein, wenn Grundlagen vorhanden sind.
>
> Jörg Drescher
>
> PS: Hiermit stelle ich die zwei Texte der Finanzierungsgrundlage zur
> Diskussion.
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Florian Hoffmann" <florian at hoffmannlaw.de>
> To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Wednesday, January 10, 2007 8:21 PM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Antwort auf Joachim Behncke in:
> Band22, Eintrag 12
>
>
>
> Lieber Herr Behncke,
>
> ein bisschen tun Sie Herrn Götz Werner Unrecht, denn es geht ihm
> wirklich um
> das BGE.
>
> Wo Sie zurecht ein ungutes Gefühl haben, ist sein verbrauchsorientiertes
> Steuersystem. Hier gibt es so viel Erklärungsbedarf, Unverständnis,
> Mißverständnisse, dass Herr Werner zunehmend mit aller Kraft für
> sein Modell
> argumentieren muß. Das BGE erklärt sich (fast) von selbst, sein
> Steuermodell
> nicht, weil es weit abseits jeglicher bekannter Steuermodelle konzipiert
> ist, also Erfahrungswerte fehlen, also richtigerweise Skepsis überwiegt.
>
> Ich selbst bin auch der Ansicht, dass Herr Werner einer der wertvollsten
> Mitstreiter ist, dass er sich mit seinem Finanzierungsmodell jedoch völlig
> vergalloppiert hat - mit der Folge, dass das ganze BGE in Deutschland
> möglichweise deswegen scheitert. Die Finanzierungsfrage ist die Frage, an
> der sich alle Gegner aufhängen, und das nicht ganz zu unrecht,
> weil auf der
> Finanzierungsseite keine Einigkeit besteht, d. h. weil in der
> Öffentlichkeit
> kein konsistentes Modell diskutiert wird.
>
> Erst wenn die Finanzierungsseite so klar und einfach ist, wie die
> Ausgabenseite, hat das System eine Chance. Erst wenn meine Oma das alles
> versteht, erst dann ...
>
> Schöne Grüße!
>
> Florian Hoffmann
>
>

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de
> [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de]Im
> Auftrag von debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de
> Gesendet: Mittwoch, 10. Januar 2007 22:26
> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 14
>
>
> Um e-Mails an die Liste Debatte-grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie
> bitte die Adresse
>
> 	debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
>
> Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
>
> 	http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
> oder, via Email, schicken Sie eine Email mit dem Wort 'help' in
> Subject/Betreff oder im Text an
>
> 	debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de
>
> Sie koennen den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
>
> 	debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de
>
> erreichen
>
> Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
> sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of
> Debatte-grundeinkommen digest..."
>
>
> Meldungen des Tages:
>
>    1. Götz Werner und die Naivität der BGE-Fans
>       (MartinBetzwieser at aol.com)
>    2. Vorstellung (Stefan Meinert)
>    3. Re: Antwort auf Joachim Behncke in: Band22,	Eintrag 12
>       (Joerg Drescher)
>    4. Re: Götz Werner und die Naivität der BGE-Fans (Manfred Bartl)
>
>
> ----------------------------------------------------------------------
>
> Message: 1
> Date: Wed, 10 Jan 2007 14:19:29 EST
> From: MartinBetzwieser at aol.com
> Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Götz Werner und die Naivität der
> 	BGE-Fans
> To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Message-ID: <319.dd2714c.32d69641 at aol.com>
> Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"
>
>
>
> Das Götz Werner - Finanzierungskonzept hat neben den bekannten  Kritiken,
> siehe Rätz S. 19 im Reader ein weiteres Problem, s. S. 6 im  Reader:
>
> Es wird unterstellt, dass ein mensch, der bisher 1.500 ? Lohn  bekam,
> also grob 10 ? Stundenlohn (wenn Vollzeit), nach Einführung des
> GE  dann mit
> 1.000 ? Lohn zufrieden wäre.
> Das GE (500 ?) ist ja ohne  Erwerbsarbeitsvoraussetzung, also extra.
> Wieso geht dann der mensch nicht  nur noch 100 statt 150 Stunden
> arbeiten -
> und zwar ohne Lohneinkommensverlust?  Also nicht wie in folgenden
> Absatz auf S.
> 6 unterstellt wird, mit  Einkommensverlust?
>
> Oder stellt Götz Werner (und damit auch "Freiheit  statt
> Volbeschäftigung", die dieses Konzept übernommen haben) drauf ab,
> dass bei einer GE-Einführung nach dem Wernerschen Modell die
> Stundenlöhne
> (ob nun tarifliche oder Mindestlöhne) gekürzt werden - in dem
> Falle um ein
> Drittel??
>
> Ronald Blaschke
>
>
>
>
> Selbstverständlich will Götz  Werner die Löhne senken. In keiner seiner
> Publikationen und in keinem Interview,  welches ich kenne, nimmt
> er dazu unter dem
> Bezug Stellung, die Arbeitszeit könne  analog zum Verdienst
> gesenkt werden.
>
> s. _http://www.unternimm-die-zukunft.de/Daten/FlyerGrundeinkommenMB.pdf_
> (http://www.unternimm-die-zukunft.de/Daten/FlyerGrundeinkommenMB.pdf)
>
> s. _http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?id=54_
> (http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?id=54)  (Punkt
> "Auswirkungen")
>
> Herr Werner und ähnliche  Unternehmer möchten
> - Löhne sparen
> - Sozialversicherung  sparen
> - eigene Steuern  sparen
> - Unternehmenssteuern  sparen
> - Vermögenssteuern gibt es ja  praktischerweise nicht
>
> Tut mir leid, aber wer Götz Werner  als Retter der Erwerbslosen und
> Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit  sieht, ist
> meiner Meinung nach ein
> bischen naiv.
>
> Gute Nacht
> Martin  Betzwieser
> Frankfurt am Main
>
>
>
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
> URL:
> http://listi.jpberlin.de/mailman/private/debatte-grundeinkommen/at
tachments/20070110/c1676550/attachment-0001.html
>
> ------------------------------
>
> Message: 2
> Date: Wed, 10 Jan 2007 19:55:50 +0100
> From: Stefan Meinert <info at stefan-meinert.de>
> Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Vorstellung
> To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Message-ID: <45A536B6.6080503 at stefan-meinert.de>
> Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15; format=flowed
>
> Guten Abend zusammen,
>
> als Neuling auf dieser Liste stelle ich mich kurz vor, wie das in
> diversen Mailinglisten so üblich ist.
>
> Ich bin Stefan Meinert, gebürtiger Schwabe, wohne in Düsseldorf und
> arbeite als angestellter Speditionskaufmann.
>
> Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit dem BGE, da mich dieses
> Thema auch als Star Trek Fan schon lange interessiert (denn Gene
> Roddenberry schaffte ab ca. dem 24. Jahrhundert die Existenz von Geld
> gänzlich ab). Das erschienene Buch über Götz Werner lese ich zur
> Zeit noch.
>
> Auch wenn ich sicherlich keine wirtschaftlichen Abhandlungen über das
> BGE verfassen kann und werde, hoffe ich, in dieser Liste demnächst auch
> ein paar Ideen beitragen zu können.
>
> Viele Grüßle,
> Stefan Meinert
>
>
>
> ------------------------------
>
> Message: 3
> Date: Wed, 10 Jan 2007 23:07:15 +0200
> From: "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Antwort auf Joachim Behncke in:
> 	Band22,	Eintrag 12
> To: "Florian Hoffmann" <florian at hoffmannlaw.de>,
> 	<debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Message-ID: <012501c734fb$4e588c10$0201a8c0 at iovialis>
> Content-Type: text/plain;	charset="iso-8859-1"
>
> Sehr geehrter Herr Hoffmann, Hallo Listenteilnehmer,
>
> die BGE-Gegner schlagen mit ihren Finanzierungsargumenten einen
> Keil in die
> BGE-Bewegung, weshalb ich Ihnen gerne zustimme. Solange es keine Einigkeit
> bei den Grundlagen gibt, wird es auch kein konkretes Finanzierungsmodell
> geben. Bei der Ausbezahlung (Bedingungslosigkeit) sind klare Definitionen
> vorhanden - wie sieht es aber bei der Finanzierung aus?
>
> Ich mache nochmals auf unseren Vorschlag und die beiden Aufsätze
> aufmerksam
> (Verhaltenstheoretische und Ökotrophologische Betrachtung eines
> Grundeinkommens): http://www.iovialis.org/download
>
> Aus diesen Aufsätzen wird ersichtlich (und hoffentlich so einfach, daß es
> auch die Oma von Herrn Hoffmann versteht), was ein Grundeinkommen
> ist, wo es
> ansetzt und welche Finanzierungsmöglichkeiten gegeben sind. Wer die beiden
> Texte wirklich liest und versteht, wird sich vielleicht der Bedeutung des
> Inhalts bewußt. Es erklärt die Idee von Götz Werner/Matthias Dilthey oder
> warum die soziale Marktwirtschaft in eine Schieflage geriet. Mit
> dem Inhalt
> kann aber auch gezeigt werden, weshalb ein Pharao die Pyramiden bauen
> konnte. Der Ansatz ist nämlich nicht Geld, sondern der Mensch und dessen
> Antriebsfedern (psychologisch/soziologisch und physiologisch/ökonomisch).
>
> Götz Werner verdient Respekt, weil er sich für die BGE-Sache intensiv
> einsetzt und einigen Leuten damit Hoffnung macht, andere zum Nachdenken
> bringt und eine öffentliche Diskussion herausfordert. Anderseits
> schließt er
> sich ein Stück weit in einem Elfenbeinturm ein und verbrennt unnötig
> angebotene Wissenspotentiale. Als Unternehmer sollte er Ideenmanagement
> kennen, denn unter den vielen Leuten, die er erreicht, gibt es einige, die
> (bessere) Antworten auf offene Fragen haben oder die Idee einfacher
> vermitteln können. Und damit ist nicht Matthias Dilthey oder ich gemeint.
>
> Es geht darum, Visionen zu schaffen, die Kreativität aktivieren und Leute
> nicht nur zum Überlegen anregen, sondern auch zum Mitmachen. Die
> "richtige"
> Finanzierung kommt von allein, wenn Grundlagen vorhanden sind.
>
> Jörg Drescher
>
> PS: Hiermit stelle ich die zwei Texte der Finanzierungsgrundlage zur
> Diskussion.
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Florian Hoffmann" <florian at hoffmannlaw.de>
> To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Wednesday, January 10, 2007 8:21 PM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Antwort auf Joachim Behncke in:
> Band22, Eintrag 12
>
>
>
> Lieber Herr Behncke,
>
> ein bisschen tun Sie Herrn Götz Werner Unrecht, denn es geht ihm
> wirklich um
> das BGE.
>
> Wo Sie zurecht ein ungutes Gefühl haben, ist sein verbrauchsorientiertes
> Steuersystem. Hier gibt es so viel Erklärungsbedarf, Unverständnis,
> Mißverständnisse, dass Herr Werner zunehmend mit aller Kraft für
> sein Modell
> argumentieren muß. Das BGE erklärt sich (fast) von selbst, sein
> Steuermodell
> nicht, weil es weit abseits jeglicher bekannter Steuermodelle konzipiert
> ist, also Erfahrungswerte fehlen, also richtigerweise Skepsis überwiegt.
>
> Ich selbst bin auch der Ansicht, dass Herr Werner einer der wertvollsten
> Mitstreiter ist, dass er sich mit seinem Finanzierungsmodell jedoch völlig
> vergalloppiert hat - mit der Folge, dass das ganze BGE in Deutschland
> möglichweise deswegen scheitert. Die Finanzierungsfrage ist die Frage, an
> der sich alle Gegner aufhängen, und das nicht ganz zu unrecht,
> weil auf der
> Finanzierungsseite keine Einigkeit besteht, d. h. weil in der
> Öffentlichkeit
> kein konsistentes Modell diskutiert wird.
>
> Erst wenn die Finanzierungsseite so klar und einfach ist, wie die
> Ausgabenseite, hat das System eine Chance. Erst wenn meine Oma das alles
> versteht, erst dann ...
>
> Schöne Grüße!
>
> Florian Hoffmann
>
>
>
> >
> > Message: 6
> > Date: Wed, 10 Jan 2007 14:41:19 +0100
> > From: "j.behncke" <j.behncke at bln.de>
> > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Götz Werner Finanzierugsmodell
> > To: "Robert Ulmer" <robert.ulmer at gmx.de>,
> > <Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>,
> > <grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de>
> > Message-ID: <002101c734bd$056de560$313c57d4 at oemcomputer>
> > Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-15"
> >
> > Liebe Liste!
> >
> > Nach Genuß von drei Vorträgen von Götz Werner und einer gemeinsamen
> > Veranstaltung mit ihm und Fritz Kuhn Ende Oktober 2006 in der
> > Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin ( wie immer voll besetzt: 800 Gäste
> > ) bin ich
> > ganz persönlich zu der Erkenntnis gekommen, daß es Götz Werner in erster
> > Linie um ein Verbrauchssteuerbasiertes Steuersystem geht ( er
> > spricht gerne
> > von Mehrwertsteuer ). Das Grundeinkommen ist nur ein publikumsträchtiges
> > Vehikel dazu.
> >
> > Grüße
> > Joachim Behncke
> > Sprecher des Arbeitskreise Grundsicherung/Grundeinkommen, Berlin
> >
>
> > ----- Original Message -----
> > From: "Robert Ulmer" <robert.ulmer at gmx.de>
> > To: <Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>;
> > <grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de>
> > Sent: Tuesday, January 09, 2007 8:53 PM
> > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Götz Werner Finanzierugsmodell
> >
> >
> > > Hallo!
> > >
> > > Ist es tatsächlich möglich, dass Götz Werner (bei aller Sympathie) an
> > dieser Stelle die Wirkungsweise des BGE noch nicht ganz begriffen hat?
> > > Denn: Gestützt auf ein BGE werden die Beschäftigten
> > > - für manche Arbeiten höhere Löhne fordern und auch durchsetzten,
> > > - für manche Arbeiten vielleicht tatsächlich zu dem Lohn
> arbeiten, der,
> > zum BGE-Betrag addiert, die vorherige Lohnhöhe ergibt; dies
> wäre das, was
> > Götz Werner als allgemeiner Fall vorschwebt (Grundeinkommen als
> > Lohnsubstitution); im Einzelfall kann dies auch vorkommen, aber eher
> > ausnahmsweise und keineswegs im allgemeinen!
> > > - für manche Arbeiten, nämlich die besonders attraktiven Tätigkeiten,
> > werden die Leute sogar für einen Gesamtlohn (BGE plus
> > Erwerbslohn) arbeiten,
> > der niedriger ist als der vorherige Erwerbslohn.
> > > Also: Entweder Götz Werner will die Unternehmen von einem der
> > Höhe des BGE
> > entsprechenden Lohnbestandteil entlasten - dann kann er aber kein
> > bedingungsloses Grundeinkommen wollen -
> > > oder er will ein BGE, dann muss er aber akzeptieren, dass bei
> > weitem noch
> > nicht feststeht, wie sich im einzelnen die Löhne dann entwickeln werden!
> > >
> > > Viele Grüße
> > >
> > > Robert Ulmer
> > >
> > >
> > >
> > >
> > >
> > >
> > > -------- Original-Nachricht --------
> > > Datum: Tue, 09 Jan 2007 07:21:36 -0500
> > > Von: rblaschke at aol.com
> > > An: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de,
> > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] [Grundeinkommen-Info] Straubharr
> > GE-Modell nicht existenzsichernd
> > >
> > > >  Zum eben gemailten Reader eine Frage an die, die sich mit dem Götz
> > > > Werner Fianzierungsmodell
> > > >  auskennen:
> > > >
> > > >  Das Götz Werner - Finanzierungskonzept hat neben den bekannten
> > Kritiken,
> > > >  siehe Rätz S. 19 im Reader ein weiteres Problem, s. S. 6 im Reader:
> > > >
> > > >  Es wird unterstellt, dass ein mensch, der bisher 1.500 ?
> Lohn bekam,
> > > >  also grob 10 ? Stundenlohn (wenn Vollzeit), nach Einführung des GE
> > > > dann mit 1.000 ? Lohn zufrieden wäre.
> > > >  Das GE (500 ?) ist ja ohne Erwerbsarbeitsvoraussetzung, also extra.
> > > >  Wieso geht dann der mensch nicht nur noch 100 statt 150 Stunden
> > arbeiten
> > > > - und zwar ohne Lohneinkommensverlust? Also nicht wie in folgenden
> > Absatz
> > > > auf S. 6 unterstellt wird, mit Einkommensverlust?
> > > >
> > > >  Oder stellt Götz Werner (und damit auch "Freiheit statt
> > > >  Volbeschäftigung", die dieses Konzept übernommen haben) drauf ab,
> > > >  dass bei einer GE-Einführung nach dem Wernerschen Modell die
> > > > Stundenlöhne
> > > >  (ob nun tarifliche oder Mindestlöhne) gekürzt werden - in
> > dem Falle um
> > > > ein Drittel??
> > > >
> > > >  Ronald Blaschke
> > > >
> > > >
> > > >  -----Ursprüngliche Mitteilung-----
> > > >  Von: rblaschke at aol.com
> > > >  An: grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de;
> > > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > > >  Verschickt: Di., 9.Jan.2007, 12:57
> > > >  Thema: [Grundeinkommen-Info] Straubharr GE-Modell nicht
> > existenzsichernd
> > > >
> > > >    Im Anhang eine Bewertung des Straubhaar-Modells durch die BDA.
> > > >  Zur Finanzierung auch ein Reader der BGE - Veranstaltung in Bremen.
> > > >  Ronald Blaschke
> > > >      _______________________________________________
> > > > Grundeinkommen-Info Mailingliste
> > > > JPBerlin - Politischer Provider
> > > > Grundeinkommen-Info at listen.grundeinkommen.de
> > > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/grundeinkommen-info
> > > >
> > >
> > > --
> > > Der GMX SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen!
> > > Ideal für Modem und ISDN: http://www.gmx.net/de/go/smartsurfer
> > > _______________________________________________
> > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste
> > > JPBerlin - Politischer Provider
> > > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
> > >
> > >
> >
> >
> >
> > ------------------------------
> >
> > _______________________________________________
> > Debatte-grundeinkommen mailing list
> > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
> >
> >
> > Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 12
> > ********************************************************************
> >
>
>
> _______________________________________________
> Debatte-grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
>
>
> ------------------------------
>
> Message: 4
> Date: Wed, 10 Jan 2007 22:25:45 +0100
> From: "Manfred Bartl" <sozial at gmail.com>
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Götz Werner und die Naivität der
> 	BGE-Fans
> To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Message-ID:
> 	<361b3e670701101325k75baabcfs6f1df1e7c987cba0 at mail.gmail.com>
> Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1; format=flowed
>
> Oh, Götz Werner sagte sogar schon ganz EXPLIZIT, dass die Löhne nach
> Einführung des Grundeinkommens um dessen Betrag gekürzt werden können!
> Nicht mitbekommen??
>
> Es ist aber - das sollte fairerweise dazu gesagt werden - nicht
> sicher, ob er den Hinweis in dieser Form nicht womöglich nur als
> Werbeargument für Unternehmer angeführt hat oder ob er
> Wertschöpfungsabgaben der Unternehmen in den Grundeinkommenstopf
> vielleicht etwas zu pauschal mit einer Beispiellohntüte verrechnet
> hat.
>
> ABER: Skepsis ist im Falle Götz Werner allemal angebracht!!! Sein
> Finanzierungsmodell kann rundherum abgelehnt werden, weil es alle
> staatlichen direktwirtschaftsbezogenen Steuerungsmöglichkeiten über
> das Wirtschaften der Unternehmen abschafft. SO nicht, mein Herr! :-)
>
> Wiederum ABER: Götz Werner mag nicht der RETTER der Erwerbslosen und
> Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sein - definitiv aber
> ihr PROPHET! :-)
>
> Gruß
> Manfred
>
>
>
> On 1/10/07, MartinBetzwieser at aol.com <MartinBetzwieser at aol.com> wrote:
> >
> > Das Götz Werner - Finanzierungskonzept hat neben den bekannten Kritiken,
> > siehe Rätz S. 19 im Reader ein weiteres Problem, s. S. 6 im Reader:
> >
> > Es wird unterstellt, dass ein mensch, der bisher 1.500 ? Lohn bekam,
> > also grob 10 ? Stundenlohn (wenn Vollzeit), nach Einführung des
> GE dann mit
> > 1.000 ? Lohn zufrieden wäre.
> > Das GE (500 ?) ist ja ohne Erwerbsarbeitsvoraussetzung, also extra.
> > Wieso geht dann der mensch nicht nur noch 100 statt 150 Stunden
> arbeiten -
> > und zwar ohne Lohneinkommensverlust? Also nicht wie in
> folgenden Absatz auf
> > S. 6 unterstellt wird, mit Einkommensverlust?
> >
> > Oder stellt Götz Werner (und damit auch "Freiheit statt
> > Volbeschäftigung", die dieses Konzept übernommen haben) drauf ab,
> > dass bei einer GE-Einführung nach dem Wernerschen Modell die
> Stundenlöhne
> > (ob nun tarifliche oder Mindestlöhne) gekürzt werden - in dem
> Falle um ein
> > Drittel??
> >
> > Ronald Blaschke
> >
> >
> >
> > Selbstverständlich will Götz Werner die Löhne senken. In keiner seiner
> > Publikationen und in keinem Interview, welches ich kenne, nimmt er dazu
> > unter dem Bezug Stellung, die Arbeitszeit könne analog zum
> Verdienst gesenkt
> > werden.
> >
> > s.
> > http://www.unternimm-die-zukunft.de/Daten/FlyerGrundeinkommenMB.pdf
> >
> > s. http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?id=54
> > (Punkt "Auswirkungen")
> >
> > Herr Werner und ähnliche Unternehmer möchten
> > - Löhne sparen
> > - Sozialversicherung sparen
> > - eigene Steuern sparen
> > - Unternehmenssteuern sparen
> > - Vermögenssteuern gibt es ja praktischerweise nicht
> >
> > Tut mir leid, aber wer Götz Werner als Retter der Erwerbslosen und
> > Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sieht, ist
> meiner Meinung
> > nach ein bischen naiv.
> >
> > Gute Nacht
> > Martin Betzwieser
> > Frankfurt am Main
> >
>
>
>
> --
> Manfred Bartl
> Rheinallee 19
> 55118 Mainz
> Tel. 06131 / 371 472
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