[Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft

Klaus-Dieter Birkholz kdbirkholz at yahoo.de
Sa Feb 10 14:47:56 CET 2007


Hallo Matthias,

ich sehe das ganz ähnlich. Es scheint mir notwendig eine Begriffsdefinition nebenher laufen zu lassen, an der jeder mitarbeiten darf. Damit könnte verhindert werden, dass die Diskussion zerredet wird. Wenn dann am Ende niemand mehr etwas dazu schreibt, könnte es daran liegen, dass bereits zuviel geschrieben wurde ...

Meine erste Idee war nicht, eine fertige Idee zu präsentieren. Auch nicht, die einzig wahre Lösung aller menschlichen Probleme zu finden, sondern den winzig kleinen Teil BGE möglichst einfach und diskutieren, die Ideen anderer zu meinen Ideen zu ergänzen und eine Art Optimum für das Teilproblem zu finden. Es steht außer Frage, dass man z.B. über Aldi und Restaurantbesuche und den Besuch eines Feldes sprechen kann, auf dem man selbst Getreide erntet. Es ist auch richtig, dass man über den Anteil der automatisierten Produktion in einer Volkswirtschaft sprechen muss, aber vielleicht noch nicht bei der volkswirtschaftlichen Begründung, warum ein BGE funktionieren kann. Bei der ganz groben Planung, die da heißt:

Die Bevölkerung in einer Volkswirtschaft hat Bedürfnisse, die befriedigt wollen. Dazu sind auch (nicht nur) Produkte und Dienstleistungen notwendig, die in einer Volkswirtschaft produziert werden (egal, ob überwiegend von Menschenhand oder durch Maschinen). Die Produktion liegt deutlich über dem Grundbedarf (der wie gesagt anpassbar und nicht konstant ist). Mit einer Steuer, die auf alle Produkte und Dienstleistungen erhoben wird (auch die, die nicht zum Grundbedarf gehören), ist der Grundbedarf finanzierbar.

Ich versuche daraus mal eine Struktur aufzubauen:

1. Feststellung:
Bevölkerung hat Grundbedürfnisse
Bevölkerung hat Luxusbedürfnisse

2. Feststellung:
Prod./Dienstl. befriedigen Grundbedürfnisse
Prod./Dienstl. befriedigen Luxusbedürfnisse

3. Feststellung:
Staat bekommt Geld (Steuern auf Tauschvorgang)
Prod./Dienstl. kosten Geld (Tauschvorgang)

4. Feststellung:
Staat verteilt Geld an Bevölkerung, um Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Bevölkerung arbeitet für Geld, um Luxusbedürfnisse zu befriedigen.

Wesentliche Frage:
Können die Steuern auf befriedigte Luxusbedürfnisse den 'Nicht-Steuer-Anteil' an Grundbedürfnissen finanzieren?

Stellschrauben für den Staat:
- Höhe der Steuer auf Prod./Dienstl.
- Höhe der Grundbedürfnisse


F: Warum versuche ich, diese Struktur aufzubauen?
A: Vielleicht sprechen daraufhin alle, die über ein BGE sprechen, mit gleichen Worten. Vielleicht steht am Ende eine Art Modell, ein einfaches Modell (nicht festgelegtes und unabänderbares Modell), an dem sich die Diskussion entlang ziehen kann. Ich sehe mich am Ende dieses Diskussions und Definitionsprozesses als einer, der anderen Mensch nachvollziehbar einfach eine Idee nahebringt. Wenn der Angesprochene Interesse daran hat, weil er für sein Leben und seine Ziele einen Vorteil erkennt, dann kann ich dem-/derjenigen Details erläutern ... oder auch einfach herausfinden, ob die-/derjenige es aus nachvollziehbaren Gründen für nicht realisierbar hält. Diese kann ich dann in die Weiterentwicklung des Modells investieren.

Ich möchte keine Kilometerlangen Texte, die sich nie wieder jemand durchliest, wenn ich auch selber manchmal welche verfasse ;-)

Da das BGE noch nicht Realität ist, sondern eine Realutopie, hoffe ich, dass ich auf diesem Weg einen kleinen Beitrag leisten kann. Wenn sich jemand eine schöne (bildliche) Darstellung zu entwerfen zutraut, würde ich mich riesig darüber freuen. Ich werde es selbst auch versuchen.

Liebe Grüße
Klaus

PS. Ich denke, es ist sinnvoll, weiterhin über eine solche Liste zu arbeiten. Erst die Ergebnisse könnten dann in einem Forum erscheinen. Abgestimmt von allen Moderatoren (also möglichst demokratisch und überparteilich)

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Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn Du wirst den Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen.

----- Ursprüngliche Mail ----
Von: Matthias Dilthey <info at psgd.info>
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
CC: Klaus-Dieter Birkholz <kdbirkholz at yahoo.de>; Joerg Drescher <iovialis at gmx.de>
Gesendet: Samstag, den 10. Februar 2007, 06:05:46 Uhr
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft

Hallo Klaus, hallo Liste,

die Diskussion führt uns in´s Abseits. Denn wir machen den alten Fehler, daß 
wir Paradigmen ungeprüft übernehmen, psychologische Befindlichkeiten 
dazugeben, umrühren und schauen, wie uns der Cocktail schmeckt.

Je größer der Anteil der durch Automaten hergestellten Produkte wird, um so 
notwendiger wird das Einhalten physikalischer Gesetzmäßigkeiten.
Mit einem Menschen kann man (tarif-)verhandeln, mit einem Roboter nicht.

Auch einen hungrigen Menschen kann man zur Arbeit bewegen, kann ihm klar 
machen, daß er den Gürtel noch ein wenig enger schnallen muß. Die Hoffnung 
stirbt zuletzt!

Der Roboter arbeitet oder arbeitet nicht, wenn die Bedingungen nicht 
ausreichen, wenn z.B. kein Strom vorhanden ist.
Abstrahieren wir unsere Wirtschaft gedanklich und gehen von 100% 
Automatisation aus: Funktioniert unser System dann noch immer, sind unsere 
Thesen richtig.
Stürzt das System unter der Bedingung 100% Automatisation ab, haben wir einen 
Systemfehler.


Steigt der durch Automaten erzielte Anteil an der Volkswirtschaft, sinkt der 
tarif-verhandelbare volkswirtschaftliche Anteil. Systemfehler treten immer 
offener zu Tage, denn der "Ausgleichsfaktor Mensch" verliert 
volkswirtschaftlich immer weiter an Bedeutung!

Nachdem ein BGE ausschließlich über von Automaten vorgenommener 
Wertschöpfung/Produktion finanziert werden kann (darf ich den Beweis schuldig 
bleiben oder soll ich ihn nachliefern?) müssen wir zwingend zumindest für die 
BGE-Finanzierung physikalische Gesetzmäßigkeiten bei den 
volkswirtschaftlichen Zusammenhängen berücksichtigen.


Dabei helfen uns Begriffe wie Luxus, Aldi oder Restaurant nicht weiter ...


Klären müssen wir Begriffe wie "was ist Arbeit, was ist Wertschöpfung, was 
ist ..."; und zwar in wirtschaftlich und physikalisch sauberer Form. 


Das BGE wird einen Automatisationsschub auslösen, der verhandelbare Anteil an 
Produktion/Wertschöfung wird weiter sinken.


Matthias Dilthey




Am Freitag, 9. Februar 2007 08:34 schrieb Klaus-Dieter Birkholz:
> Hallo Jörg,
>
> ich meine nicht den Mehrwert, sondern tatsächlich Luxus. Die Stelle, an der
> Grundbedarf (betragsmäßig) endet und demnach Luxus beginnt, ist meines
> Erachtens nicht konstant. Dies geht ja auch aus dem Beispiel mit dem
> Fernseher hervor. Vielleicht verwende ich die falschen Begriffe, aber ich
> halte es für notwendig, eine Unterscheidung zu finden, was mit den BGE
> abgedeckt werden soll und was darüber hinaus konsumiert werden kann, wenn
> ein über das BGE hinausgehender Betrag verdient wird. Den 2. Teil nenne ich
> Luxus. Das ist meines Erachtens nicht der Mehrwert ...
>
> Mehrwert kann auch an Stellen entstehen, die ich zum Grundbedarf zähle
> (immer betragsmäßig im Verhältnis zur volkswirtschaftlichen
> Gesamtproduktion). Vielleicht meinst Du aber auch, dass nur der geschaffene
> Mehrwert das BGE finanzieren kann.
>
>
> Zum Beispiel mit den Nahrungsmitteln. Sicher unterscheiden sich
> Restaurantbesuch, der Einkauf im Fachhandel oder bei Aldi. Nur ist das zur
> Bemessung des BGE überhaupt relevant? Wichtiger ist doch die Frage, ob
> abschätzbar ist, was ein Mensch (im Durchschnitt) als BGE benötigt, um
> diesen Bedarf zu decken. Eine Differenzierung zwischen Restaurantbesuch und
> Aldi in der Diskussion um das BGE wiederspricht meines Erachtens der Idee,
> das Problem möglicht einfach vermittelbar zu halten. Daher stellte ich den
> Warenkorb als Grundlage zur Bemessung des BGE hin.
>
>
> Ich habe schon in meinem ersten Beitrag erwähnt, dass auch ich eine
> unterschiedliche Besteuerung für nicht sinnvoll halte, da dann jedes
> Grundbedarfsgut und Luxusgut als solches definiert werden müsste. Der
> Aufwand ist sicher nicht angemessen. Wichtig ist mir nur, dass aus dem
> Anteil der Steuer auf volkswirtschaftliche Produktion, die über den
> Grundbedarf der Volkswirtschaft hinaus geht, der fehlende Bestandteil des
> BGE finanziert werden muss.
>
> Nun zum für mich interessantesten Punkt aus deiner Reaktion :-)
> Meiner Meinung nach ja, kann das BGE nur am Grundbedarf orientiert werden.
> Wenn die Volkswirtschaftliche Produktion sinkt, dann muss demnach der
> Grundbedarf gesenkt werden und das BGE sinken, da anteilig die
> Luxusproduktion sinkt. Die Kostenseite des Grundeinkommens ist dadurch
> keinesfalls festgelegt, da der Grundbedarf und damit das ausgezahlte BGE in
> seiner Höhe gerade eine der Stellschrauben ist (Ich gehe im Übrigen davon
> aus, dass sich die volkswirtschaftliche Produktion nicht gravierend
> verändert, daher wird auch nicht gravierend am BGE geschraubt). Wird die
> Volkswirtschaft produktiver, so wird das BGE erhöht, im entgegengesetzten
> Fall wird es niedriger. Eine Notwendigkeit zur Kreditaufnahme kann ich hier
> nicht finden (bzw. auf Grund der Zeitspanne bis zur BGE-Anpassung nur
> temporär). Die 2. Stellschraube ist die Steuer selbst, die erhoben wird.
> Wenn das BGE in seiner Höhe schon zu Beginn falsch eingeschätzt wurde und
> nach unten oder oben korrigiert werden muss, ist dies auch bei
> gleichbleibender Produktion über die Steuer möglich.
>
> Gesichert von staatlicher Seite wird in dem Falle nur, dass der Grundbedarf
> abhängig von der volkswirtschaftlichen Situation an alle Bürger verteilt
> wird. Etwas anderes kann der Staat nicht garantieren, da er selbst in einer
> Marktwirtschaft die Produktion verhältnismäßig wenig beeinflußt.
>
>
> Wie gesagt, ich versuche, dass Modell möglichst einfach darzustellen. Jedem
> am BGE interessierten den Mehrwert zu erläutern, der sich bei mehreren
> Veredelungsstufen vervielfacht, ist meines Erachtens nicht zweckmäßig.
> Kennt Ihr eigentlich bildliche Darstellungen eines dieser
> Modelle/Finanzierungsmodelle? Spätestens bei der Entwicklung einer
> bildlichen Darstellung eines Problem wird deutlich, was die elementaren
> Punkte eines Sachverhaltes sind und diese sind auch viel einfacher
> vermittelbar.
>
> Ich hätte viel eher anfangen sollen, hier mitzudiskutieren. Es ist sehr
> interessant, Meinungen aus anderen Richtungen zu mich interessierenen
> Punkten zu erfahren :-)
>
> Liebe Grüße
> Klaus
>
>
> ---------------------------------------------------------------------------
>------------ Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn
> Du wirst den Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen.
>
> ----- Ursprüngliche Mail ----
> Von: Joerg Drescher <iovialis at gmx.de>
> An: Klaus-Dieter Birkholz <kdbirkholz at yahoo.de>;
> debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Gesendet: Donnerstag, den
> 8. Februar 2007, 10:08:39 Uhr
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
> Hallo Klaus, hallo Liste
>
> Kann es sein, daß Du mit "Luxus" Mehrwert meinst? Was macht denn den
> Mehrwert einer Ware aus und kann ich dazu nicht "Luxus" sagen?
>
> Nehmen wir das Beispiel von Matthias und dem Essen:
> Ein Laib Brot "befriedigt" meinen (physiologischen) Grundbedarf genauso,
> wie ein Restaurant-Besuch. Der Wert "Brot" und "Restaurant-Besuch" sind
> allerdings beide auch "Luxus", denn ich könnte auch einen Tag hungern.
> Somit hat "Brot" und "Restaurant-Besuch" einen gewissen "Mehrwert" -
> nämlich außer der Deckung des (physiologischen) Grundbedarfs, die
> Beseitigung des Hungergefühls. Diesen "Mehrwert" kann man nun auch "Luxus"
> nennen. Die Tatsache, daß es "Brot" und "Restaurant" gibt und daß der
> Konsum
> unterschiedliche Preise hat, hängt nur damit zusammen, daß es Alternativen
> bei der Bedürfnisbefriedigung gibt. Die alleinige Verfügbarkeit und Auswahl
> ist "Luxus", den wir heute gar nicht mehr wahrnehmen (es gab Zeiten, da war
> ein Laib Brot nicht selbstverständlich, geschweige denn ein Restaurant).
>
> Statt nun zu definieren, was Luxus sei, kann man allem (wie oben gezeigt)
> Mehrwert beimessen. Selbst Arbeit kann mit Mehrwert bemessen werden -
> nämlich dann, wenn Arbeitseinkommen den physiologischen Grundbedarf
> übersteigt.
>
> Die Mehrwertsteuer gibt's schon eine ganze Weile und ist allgemein
> anerkannt. Für was eine "Luxusgütersteuer"? Luxus ändert sich mit der Zeit
> (z.B. in den 30er Jahren war ein Fernseher Luxus; heute gehört er zur
> "Grundversorgung").
>
> Weiter halte ich es für falsch, die Höhe eines Grundeinkommen über den
> Grundbedarf (Nahrung, Kleidung, Wohnung, soz.kult. Teilhabe) zu definieren.
> Das würde zwar die Kostenseite für ein Grundeinkommen festlegen, doch wenn
> die Einnahmenseite (durch Steuern) diese Kosten nicht deckt, müssen bei
> einem Fixbetrag Schulden aufgenommen werden. Hier gefällt mir die Idee
> besser, die Einnahmen (nach Abzug sonstiger staatlicher Verpflichtungen) an
> die Bevölkerung in Form eines Grundeinkommens auszuzahlen. Man könnte dies
> auch "Staatsdividende", statt Grundeinkommen nennen. Reicht dieses
> Grundeinkommen nicht zum Leben, ist die Bevölkerung (rein physiologisch)
> verpflichtet, etwas zu leisten. Leistung erzeugt Mehrwert. Und wie oben
> dargestellt erzeugt Mehrwert Steuereinnahmen. Das System regelt sich
> selbst. Und dieses Modell nennt sich Dilthey-Modell (nach seinem
> Entwickler: Matthias Dilthey).
>
> Als "Hausaufgabe" sei die Frage aufgeworfen: Was ist Mehrwert?
>
> Viele Grüße aus Kiew,
>
> Jörg Drescher
>
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Klaus-Dieter Birkholz" <kdbirkholz at yahoo.de>
> To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Thursday, February 08, 2007 9:59 AM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
>
> Hi Matthias,
>
> danke für die Reaktion. Genau diese Punkte möchte ich ja klären, da für
> mich das Modell (sicher in Gedanken etwas detaillierter) schlüssig ist ;-)
>
> Die Festlegung eines Warenkorbes, der den Grundbedarf definiert, sollte
> (zwar in kürzeren Abständen angepasst als bisher, aber) ähnlich erfolgen,
> wie es diesen bereits gibt. In diesem Warenkorb wird der Bedarf pro Person
> kontinuierlich und für jeden nachvollziehbar angepasst, so dass die Frage
> des Hauses oder der Mietwohnung praktisch nicht besteht. Ebenso fie Frage
> nach der Mobilität oder nach der Nahrungsmittelversorgung.
>
> Auf Grundlage dieses Warenkorbes wird das BGE festgelegt. Damit ist es auch
> kurz nach dem Start des BGE relativ schnell möglich, das BGE an die
> Veränderungen anzupassen, denn es steht für mich außer Frage, dass schon
> kurz nach der Einführung gravierende Preisveränderungen möglich sind.
> (Deshalb nur möglich, da eben noch niemand Erfahrungen mit einem BGE hat)
>
>
> Der Grundbedarf muss natürlich produziert/geleistet werden, aber wenn jeder
> diesen Grundbedarf per BGE finanziert bekommt, dann kann dieses nur durch
> eine wie auch immer geartete Besteuerung auf Luxus erfolgen. Sollte es wie
> gesagt eine einheitliche Steuer geben, so kann der Teil aus dem
> verbrauchten BGE der Bürger ja vollständig wieder in die Finanzierung des
> BGE fließen. Da die Kosten für ein Produkt/eine Dienstleistung aber eben
> nicht nur aus Steuern resultiert, sondern auch der Unternehmer seine Kosten
> gedeckt haben und einen Gewinn erwirtschaften möchte/muss, muss die
> Differenz aus den Steuern auf Luxus finanziert werden.
>
> Sollte die Volkswirtschaftliche Gesamtproduktion steigen und damit der
> Luxusanteil (dazu gehören neben den greifbaren Produkten des Luxusbedarfs
> auch die von Dir genannten "Luftbuchungen"; ich würde Sie zu den
> Dienstleistungen zählen ;-) ), dann kann theoretisch das BGE erhöht werden.
> Sollte die Folge der Einführung eines BGE ein Produktivitätsabfall
> bewirken, so wird auch das BGE sinken.
>
> Sind diese Erklärungen nachvollziehbar? Ich denke, dieses 'Modell' hat
> nicht so viele Ecken und Kanten, möchte jedoch nicht ausschließen, dass ich
> mich da täusche. Während dieser Diskussion möchte ich das Modell gerne
> gemeinsam mit der Liste vervollständigen, so sich der eine oder andere
> damit anfreunden kann.
>
> Liebe Grüße
> Klaus
>
> ---------------------------------------------------------------------------
>- -----------
> Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn Du wirst den
> Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen.
>
> ----- Ursprüngliche Mail ----
> Von: Matthias Dilthey <info at psgd.info>
> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> CC: Klaus-Dieter Birkholz <kdbirkholz at yahoo.de>
> Gesendet: Donnerstag, den 8. Februar 2007, 02:08:59 Uhr
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
> Hallo Klaus,
>
> Deine Darstellung kann ich leider nicht nachvollziehen.
>
> Wohnen, das ist doch Grundbedarf, wird das zum Luxus, wenn ich mir ein Haus
> baue? Oder darf das Haus eine gewisse Größe und Lage nicht überschreiten?
>
> Mobilität ist Grundbedarf. Ist das Auto nun Luxus? Mit einem Fahrrad oder
> Moped komme ich auch dahin, wo ich hinmöchte. Mit dem Zug auch. Ist erste
> Klasse Luxus oder Grundbedarf?
>
> Essen ist Grundbedarf. Muß ich meine Lebensmittel bei Aldi kaufen oder
> darf´s
> auch Edeka sein? Oder darf ich eventuell sogar ins Restaurant?
>
>
> Warum soll Grundbedarf sich nicht selbst finanzieren können? Warum soll
> jedoch
> der Luxusanteil den Grundbedarf (also das BGE) finanzieren können?
>
> Wie ist das alles in Zusammenhang mit der Produktivität zu bringen?
>
>
> Dein Ansatz hakt und klemmt an allen Ecken und Kanten ...
>
>
> Prinzipiell ist die Finanzierung eines BGE über "Luftbuchungen", dazu
> zählen zum Beispiel Börsenkurse, möglich. Oder über den
> Wertschöpfungsansatz.
>
> Den Luftbuchungsansatz erachte ich als sehr gefährlich, weil früher oder
> später diese Blase platzt.
> Geht man den Weg über den Wertschöpfungsansatz, so muß erst mal geklärt
> werden, was Wertschöpfung ist.
> Dabei wird man den Arbeitsbegriff zwangsläufig mitklären müssen.
>
> Wenn ein Musik-Star ein Konzert gibt und dabei ein Stadion füllt, betreibt
> dieser Musiker Wertschöpfung?
> Wenn dieser Musiker etliche Millionen CDs verkauft, ist das Wertschöpfung?
>
> Ist der "Konsum dieses Musikers" Luxus oder Grundbedarf?
>
>
>
> Matthias Dilthey
>
> Am Mittwoch, 7. Februar 2007 19:37 schrieb Klaus-Dieter Birkholz:
> > Hallo alle zusammen,
> >
> > dies ist mein erster Beitrag in dieser Liste. Ich lese schon seit
> > geraumer Zeit mit, wenn ich mich auch noch nicht vorgestellt habe:
> >
> > Mein Name ist Klaus, Dipl. Wirtschaftsinformatiker mit einem Hang zur
> > Volkswirtschaft und besonders die Finanzierung eines BGE in einer
> > Volkswirtschaft ist für mich von großem Interesse. Ich strebe an, anderen
> > Interessierten ein BGE möglichst einfach zu erklären ... auch dessen
> > mögliche Finanzierung.
> >
> > Ich möchte gerne meine Sicht darauf hier zur Diskussion stellen und
>
> wünsche
>
> > mir Eure Meinung dazu ...
> >
> >
> > In einer Volkswirtschaft werden Güter und Dienstleistungen produziert,
> > die wiederum in Grundbedarf und Luxus unterteilt werden könnten. Die
> > Finanzierung eines BGE kann meines Erachtens nur aus der wie auch immer
> > gearteten Besteuerung des Luxusanteils kommen, da der produzierte
> > Grundbedarf sich selbst nicht finanzieren kann. (Nur zur möglichst
> > einfachen Handhabung der Steuer sollte der Satz auch auf den Grundbedarf
> > erhoben werden)
> >
> > Nehmen wir also an, dass in Deutschland (Europa/der Welt) genug
> > Luxuswaren produziert werden, dass aus einer Besteuerung dessen die
> > Finanzierung möglich ist, dann ist ein BGE umsetzbar (das nehme ich im
> > Übrigen an), andernfalls ist die Produktivität der Menschen noch nicht
> > weit genug fortgeschritten.
> >
> >
> > Konkret stelle ich mir so, wie auch eines der hier diskutierten
> > Finanzierungsmodelle lautet, eine Finanzierung über eine einzige Steuer
> > vor, die auf Waren und Dienstleistungen erhoben wird. Fraglich sind aus
> > meiner Sicht dann 2 Punkte: 1. Wie wird der Grundbedarf ermittelt und wie
> > wird er an die 'aktuelle' Produktion angepasst? 2. Wie wird die eine
>
> Steuer
>
> > angepasst, so dass der Grundbedarf weiterhin gedeckt werden kann?
> >
> > Wenn möglichst wissenschaftlich und natürlich unter Berücksichtigung von
> > weitaus mehr Faktoren irgendwann nachgewiesen werden kann, dass so eine
> > Finanzierung möglich ist, so denke ich, dass
> >
> > Das ich das Problem hier versuche, sehr vereinfacht darzustellen, ist wie
> > gesagt durchaus beabsichtigt. Ich hoffe, die wesentlichen
> > Einflussfaktoren von Seiten der Volkswirtschaft erkannt zu haben bzw.
> > möchte gerne weitere von Euch erfahren.
> >
> >
> > Liebe Grüße
> > Klaus
> >
> > -------------------------------------------------------------------------
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