[Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Fr Feb 9 16:10:15 CET 2007


Hallo Unbekannte(r),

ich empfehle Ihnen, den Text nicht aus dem Zusammenhang zu reißen, sondern
gesamt zu lesen. Es ging nur um ein Beispiel, wie man "zweckgebundenes BGE"
verstehen kann und keinesfalls um das Festhalten an "eingefahrenen
Denkmustern". Statt hier irgendwelche Machtpolitik zu unterstellen, wäre es
angebracht, wertneutral zu bleiben. Sollte hinter dem User ein Anarchist
stecken, dann bitte ich einmal das Menschenbild offenzulegen, welches
Antiautorität rechtfertigt. Es geht beim BGE um eine Realutopie, die machbar
ist. Gleichfalls bitte ich darum, sich mit dem Machtbegriff
auseinanderzusetzen, statt Autorität in Frage zu stellen.

Wie ich in meinem Vorbeitrag geschrieben hatte, halte ich das BGE für die
Vorstufe, Geld abzuschaffen. Und diese Vorstufe ist schon schwer genug
durchzusetzen - nicht nur für ein paar, sondern für alle Menschen.

Ich habe nichts gegen Utopien - im Gegenteil -, allerdings habe ich etwas
dagegen, die Realität aus den Augen zu verlieren. Und zur Realität zählt für
mich, daß es unterschiedliche Menschen gibt, die aus einer ganz anderen
Erfahrungswelt (deren Realität) stammen. Geld hat gewisse Vorteile,
allerdings auch Nachteile, wenn man es zu wichtig nimmt. Das BGE hilft,
umzudenken - es ist ein Lernprozeß.

Es ist falsch, von sich selbst oder auch nur von seinem Umfeld auf alle
anderen Menschen zu schließen - deshalb frage ich nach einem Menschenbild,
das dies rechtfertigt.

Jörg (Drescher)


----- Original Message ----- 
From: <polspam at gmx.net>
To: "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>;
<debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>; <kdbirkholz at yahoo.de>
Sent: Friday, February 09, 2007 4:18 PM
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft


>wenn ich 500 Euro Grundeinkommen
>bekomme, soll ich dieses Geld auch zweckgebunden für meinen Grundbedarf
>ausgeben (also z.B. nicht in Kneipen "versaufen")

Autoritäres Pack! (Sorry)
Freiheit beginnt im Lösen von eingefahrenen Denkmustern.
Es gibt Menschen, die sind gedanklich bereits bei geldloser Kooperation,
anstatt sich wie ihr im Kreis zu drehen:
http://www.autoorganisation.org/mediawiki/index.php/Anders_Leben/Anders_wirtschaften/Umsonst%C3%B6konomie

Damit kann mensch übrigens sofort beginnen, ohne sich systemintern mit
Machtpolitik abzustrampel.

Für alternative im Denken und Handeln! Macht mit!


-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 9 Feb 2007 11:13:57 +0200
Von: "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>
An: "Klaus-Dieter Birkholz" <kdbirkholz at yahoo.de>,
debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
CC:
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft

> Hallo Klaus,
>
> es ist nie zu spät und der Konjunktiv (hätte anfangen sollen) ändert
> nichts
> an der Tatsache, daß es nicht so ist.
>
> Bzgl. dem Diagramm (bildliche Darstellung) muß ich Dich leider auf etwas
> später vertrösten; jedenfalls stimme ich Dir zu, daß Bilder mehr sagen,
> als
> tausend Worte.
>
> Trotzdem wollte ich vorab noch auf den "Luxus"-Begriff eingehen. Ich
> verstehe Dich in der Hinsicht, daß Du das Grundeinkommen "zweckgebunden"
> haben willst und Du "Luxus" nicht auf der "Finanzierungsseite", sondern
> auf
> der "Ausgabenseite" siehst. Sprich: wenn ich 500 Euro Grundeinkommen
> bekomme, soll ich dieses Geld auch zweckgebunden für meinen Grundbedarf
> ausgeben (also z.B. nicht in Kneipen "versaufen"). Hier haben wir
> allerdings
> das Problem, daß Geld flexibel ist und sich jemand z.B. ein Auto mit dem
> Grundeinkommen finanzieren kann und dafür hungert. Wenn Du eine strikte
> Trennung von "Grundbedarf" und "Luxus" willst, mußt Du entweder eine
> andere
> Währung für den Grundbedarf einführen (gab's in Kriegszeiten ->
> Lebensmittelkarten) oder die Güter für den Grundbedarf "frei" geben.
>
> Die Trennung "Grundbedarf" und "Luxus" auf der "Ausgabenseite" (also für
> was
> jemand ein Grundeinkommen verwendet) ist wahrscheinlich kaum steuerbar -
> vor
> allem ist eine Ware für den einen "Grundbedarf" und für den anderen
> "Luxus".
>
> Eine Möglichkeit wird in der Ukraine real praktiziert: Brot ist
> "staatlich".
> Es gibt eine Hand voll Brotsorten und die werden über staatliche Betriebe
> hergestellt. Der Brotpreis ist fixiert und in der gesamten Ukraine gleich.
> Brot zählt hier zum Grundbedarf und die Kosten für 1kg Brot liegen bei
> ca.
> 20 Eurocent (sehr billig!). Daneben gibt es allerdings auch anderes
> (nichtstaatliches) Brot, das um einiges teurer ist (über 1 Euro). Hier
> haben
> wir eine Trennung von "Grundbedarf" und "Luxus". Soweit ich weiß, gibt's
> noch ein paar solcher Beispiele, die den "Grundbedarf" definieren und auf
> kommunistische Zeiten zurückgehen - allerdings fällt mir gerade kein
> weiteres Beispiel ein. Ich muß dazu sagen, daß dies nicht (mehr) für
> den
> gesamten "Grundbedarf" gilt (z.B. unterliegen Wohnungsmieten
> marktwirtschaftlichen Preisen).
>
> Ich ging allerdings bei der Trennung "Grundbedarf" und "Luxus" von der
> "Finanzierungsseite" aus, eben weil ich auf der "Ausgabenseite" kaum
> Möglichkeiten sehe, eine Trennung von "Grundbedarf" und "Luxus"
> vorzunehmen
> (Beispiel Brot in der Ukraine). Auf der "Finanzierungsseite" kann ich eine
> saubere Trennung von "Grundbedarf" und "Luxus" vornehmen (physiologischer
> Energiebedarf und "Mehrwert"="Luxus": Hungergefühlbeseitigung).
>
> Habe ich Dich nun in diesem Zusammenhang richtig verstanden?
>
> Bevor ich einen Roman in einer Email schreibe, werde ich später auf den
> zweiten Punkt eingehen (Selbstregulierung eines Grundeinkommens). Ich habe
> auch noch anderes zu tun ;-)
>
> Viele Grüße aus Kiew,
>
> Jörg (Drescher)
>
>
> ----- Original Message ----- 
> From: "Klaus-Dieter Birkholz" <kdbirkholz at yahoo.de>
> To: "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>;
> <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Friday, February 09, 2007 9:34 AM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
>
> Hallo Jörg,
>
> ich meine nicht den Mehrwert, sondern tatsächlich Luxus. Die Stelle, an
> der
> Grundbedarf (betragsmäßig) endet und demnach Luxus beginnt, ist meines
> Erachtens nicht konstant. Dies geht ja auch aus dem Beispiel mit dem
> Fernseher hervor. Vielleicht verwende ich die falschen Begriffe, aber ich
> halte es für notwendig, eine Unterscheidung zu finden, was mit den BGE
> abgedeckt werden soll und was darüber hinaus konsumiert werden kann, wenn
> ein über das BGE hinausgehender Betrag verdient wird. Den 2. Teil nenne
> ich
> Luxus. Das ist meines Erachtens nicht der Mehrwert ...
>
> Mehrwert kann auch an Stellen entstehen, die ich zum Grundbedarf zähle
> (immer betragsmäßig im Verhältnis zur volkswirtschaftlichen
> Gesamtproduktion). Vielleicht meinst Du aber auch, dass nur der
> geschaffene
> Mehrwert das BGE finanzieren kann.
>
>
> Zum Beispiel mit den Nahrungsmitteln. Sicher unterscheiden sich
> Restaurantbesuch, der Einkauf im Fachhandel oder bei Aldi. Nur ist das zur
> Bemessung des BGE überhaupt relevant? Wichtiger ist doch die Frage, ob
> abschätzbar ist, was ein Mensch (im Durchschnitt) als BGE benötigt, um
> diesen Bedarf zu decken. Eine Differenzierung zwischen Restaurantbesuch
> und
> Aldi in der Diskussion um das BGE wiederspricht meines Erachtens der Idee,
> das Problem möglicht einfach vermittelbar zu halten. Daher stellte ich
> den
> Warenkorb als Grundlage zur Bemessung des BGE hin.
>
>
> Ich habe schon in meinem ersten Beitrag erwähnt, dass auch ich eine
> unterschiedliche Besteuerung für nicht sinnvoll halte, da dann jedes
> Grundbedarfsgut und Luxusgut als solches definiert werden müsste. Der
> Aufwand ist sicher nicht angemessen. Wichtig ist mir nur, dass aus dem
> Anteil der Steuer auf volkswirtschaftliche Produktion, die über den
> Grundbedarf der Volkswirtschaft hinaus geht, der fehlende Bestandteil des
> BGE finanziert werden muss.
>
> Nun zum für mich interessantesten Punkt aus deiner Reaktion :-)
> Meiner Meinung nach ja, kann das BGE nur am Grundbedarf orientiert werden.
> Wenn die Volkswirtschaftliche Produktion sinkt, dann muss demnach der
> Grundbedarf gesenkt werden und das BGE sinken, da anteilig die
> Luxusproduktion sinkt. Die Kostenseite des Grundeinkommens ist dadurch
> keinesfalls festgelegt, da der Grundbedarf und damit das ausgezahlte BGE
> in
> seiner Höhe gerade eine der Stellschrauben ist (Ich gehe im Übrigen
> davon
> aus, dass sich die volkswirtschaftliche Produktion nicht gravierend
> verändert, daher wird auch nicht gravierend am BGE geschraubt). Wird die
> Volkswirtschaft produktiver, so wird das BGE erhöht, im entgegengesetzten
> Fall wird es niedriger. Eine Notwendigkeit zur Kreditaufnahme kann ich
> hier
> nicht finden (bzw. auf Grund der Zeitspanne bis zur BGE-Anpassung nur
> temporär). Die 2. Stellschraube ist die Steuer selbst, die erhoben wird.
> Wenn das BGE in seiner Höhe schon zu Beginn falsch eingeschätzt wurde
> und
> nach unten oder oben korrigiert werden muss, ist dies auch bei
> gleichbleibender Produktion über die Steuer möglich.
>
> Gesichert von staatlicher Seite wird in dem Falle nur, dass der
> Grundbedarf
> abhängig von der volkswirtschaftlichen Situation an alle Bürger verteilt
> wird. Etwas anderes kann der Staat nicht garantieren, da er selbst in
> einer
> Marktwirtschaft die Produktion verhältnismäßig wenig beeinflußt.
>
>
> Wie gesagt, ich versuche, dass Modell möglichst einfach darzustellen.
> Jedem
> am BGE interessierten den Mehrwert zu erläutern, der sich bei mehreren
> Veredelungsstufen vervielfacht, ist meines Erachtens nicht zweckmäßig.
> Kennt
> Ihr eigentlich bildliche Darstellungen eines dieser
> Modelle/Finanzierungsmodelle? Spätestens bei der Entwicklung einer
> bildlichen Darstellung eines Problem wird deutlich, was die elementaren
> Punkte eines Sachverhaltes sind und diese sind auch viel einfacher
> vermittelbar.
>
> Ich hätte viel eher anfangen sollen, hier mitzudiskutieren. Es ist sehr
> interessant, Meinungen aus anderen Richtungen zu mich interessierenen
> Punkten zu erfahren :-)
>
> Liebe Grüße
> Klaus
>
>
> --------------------------------------------------------------------------
--
> -----------
> Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn Du wirst
> den
> Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen.
>
> ----- Ursprüngliche Mail ----
> Von: Joerg Drescher <iovialis at gmx.de>
> An: Klaus-Dieter Birkholz <kdbirkholz at yahoo.de>;
> debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Gesendet: Donnerstag, den 8. Februar 2007, 10:08:39 Uhr
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
> Hallo Klaus, hallo Liste
>
> Kann es sein, daß Du mit "Luxus" Mehrwert meinst? Was macht denn den
> Mehrwert einer Ware aus und kann ich dazu nicht "Luxus" sagen?
>
> Nehmen wir das Beispiel von Matthias und dem Essen:
> Ein Laib Brot "befriedigt" meinen (physiologischen) Grundbedarf genauso,
> wie
> ein Restaurant-Besuch. Der Wert "Brot" und "Restaurant-Besuch" sind
> allerdings beide auch "Luxus", denn ich könnte auch einen Tag hungern.
> Somit
> hat "Brot" und "Restaurant-Besuch" einen gewissen "Mehrwert" - nämlich
> außer
> der Deckung des (physiologischen) Grundbedarfs, die Beseitigung des
> Hungergefühls. Diesen "Mehrwert" kann man nun auch "Luxus" nennen. Die
> Tatsache, daß es "Brot" und "Restaurant" gibt und daß der Konsum
> unterschiedliche Preise hat, hängt nur damit zusammen, daß es
> Alternativen
> bei der Bedürfnisbefriedigung gibt. Die alleinige Verfügbarkeit und
> Auswahl
> ist "Luxus", den wir heute gar nicht mehr wahrnehmen (es gab Zeiten, da
> war
> ein Laib Brot nicht selbstverständlich, geschweige denn ein Restaurant).
>
> Statt nun zu definieren, was Luxus sei, kann man allem (wie oben gezeigt)
> Mehrwert beimessen. Selbst Arbeit kann mit Mehrwert bemessen werden -
> nämlich dann, wenn Arbeitseinkommen den physiologischen Grundbedarf
> übersteigt.
>
> Die Mehrwertsteuer gibt's schon eine ganze Weile und ist allgemein
> anerkannt. Für was eine "Luxusgütersteuer"? Luxus ändert sich mit der
> Zeit
> (z.B. in den 30er Jahren war ein Fernseher Luxus; heute gehört er zur
> "Grundversorgung").
>
> Weiter halte ich es für falsch, die Höhe eines Grundeinkommen über den
> Grundbedarf (Nahrung, Kleidung, Wohnung, soz.kult. Teilhabe) zu
> definieren.
> Das würde zwar die Kostenseite für ein Grundeinkommen festlegen, doch
> wenn
> die Einnahmenseite (durch Steuern) diese Kosten nicht deckt, müssen bei
> einem Fixbetrag Schulden aufgenommen werden. Hier gefällt mir die Idee
> besser, die Einnahmen (nach Abzug sonstiger staatlicher Verpflichtungen)
> an
> die Bevölkerung in Form eines Grundeinkommens auszuzahlen. Man könnte
> dies
> auch "Staatsdividende", statt Grundeinkommen nennen. Reicht dieses
> Grundeinkommen nicht zum Leben, ist die Bevölkerung (rein physiologisch)
> verpflichtet, etwas zu leisten. Leistung erzeugt Mehrwert. Und wie oben
> dargestellt erzeugt Mehrwert Steuereinnahmen. Das System regelt sich
> selbst.
> Und dieses Modell nennt sich Dilthey-Modell (nach seinem Entwickler:
> Matthias Dilthey).
>
> Als "Hausaufgabe" sei die Frage aufgeworfen: Was ist Mehrwert?
>
> Viele Grüße aus Kiew,
>
> Jörg Drescher
>
>
>
> ----- Original Message ----- 
> From: "Klaus-Dieter Birkholz" <kdbirkholz at yahoo.de>
> To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Thursday, February 08, 2007 9:59 AM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
>
> Hi Matthias,
>
> danke für die Reaktion. Genau diese Punkte möchte ich ja klären, da
> für mich
> das Modell (sicher in Gedanken etwas detaillierter) schlüssig ist ;-)
>
> Die Festlegung eines Warenkorbes, der den Grundbedarf definiert, sollte
> (zwar in kürzeren Abständen angepasst als bisher, aber) ähnlich
> erfolgen,
> wie es diesen bereits gibt. In diesem Warenkorb wird der Bedarf pro Person
> kontinuierlich und für jeden nachvollziehbar angepasst, so dass die Frage
> des Hauses oder der Mietwohnung praktisch nicht besteht. Ebenso fie Frage
> nach der Mobilität oder nach der Nahrungsmittelversorgung.
>
> Auf Grundlage dieses Warenkorbes wird das BGE festgelegt. Damit ist es
> auch
> kurz nach dem Start des BGE relativ schnell möglich, das BGE an die
> Veränderungen anzupassen, denn es steht für mich außer Frage, dass
> schon
> kurz nach der Einführung gravierende Preisveränderungen möglich sind.
> (Deshalb nur möglich, da eben noch niemand Erfahrungen mit einem BGE hat)
>
>
> Der Grundbedarf muss natürlich produziert/geleistet werden, aber wenn
> jeder
> diesen Grundbedarf per BGE finanziert bekommt, dann kann dieses nur durch
> eine wie auch immer geartete Besteuerung auf Luxus erfolgen. Sollte es wie
> gesagt eine einheitliche Steuer geben, so kann der Teil aus dem
> verbrauchten
> BGE der Bürger ja vollständig wieder in die Finanzierung des BGE
> fließen. Da
> die Kosten für ein Produkt/eine Dienstleistung aber eben nicht nur aus
> Steuern resultiert, sondern auch der Unternehmer seine Kosten gedeckt
> haben
> und einen Gewinn erwirtschaften möchte/muss, muss die Differenz aus den
> Steuern auf Luxus finanziert werden.
>
> Sollte die Volkswirtschaftliche Gesamtproduktion steigen und damit der
> Luxusanteil (dazu gehören neben den greifbaren Produkten des Luxusbedarfs
> auch die von Dir genannten "Luftbuchungen"; ich würde Sie zu den
> Dienstleistungen zählen ;-) ), dann kann theoretisch das BGE erhöht
> werden.
> Sollte die Folge der Einführung eines BGE ein Produktivitätsabfall
> bewirken,
> so wird auch das BGE sinken.
>
> Sind diese Erklärungen nachvollziehbar? Ich denke, dieses 'Modell' hat
> nicht
> so viele Ecken und Kanten, möchte jedoch nicht ausschließen, dass ich
> mich
> da täusche. Während dieser Diskussion möchte ich das Modell gerne
> gemeinsam
> mit der Liste vervollständigen, so sich der eine oder andere damit
> anfreunden kann.
>
> Liebe Grüße
> Klaus
>
> --------------------------------------------------------------------------
--
> -----------
> Verschwende nicht zu viele Gedanken an die Vergangenheit, denn Du wirst
> den
> Rest deines Lebens in der Zukunft verbringen.
>
> ----- Ursprüngliche Mail ----
> Von: Matthias Dilthey <info at psgd.info>
> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> CC: Klaus-Dieter Birkholz <kdbirkholz at yahoo.de>
> Gesendet: Donnerstag, den 8. Februar 2007, 02:08:59 Uhr
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Das BGE und die Volkswirtschaft
>
> Hallo Klaus,
>
> Deine Darstellung kann ich leider nicht nachvollziehen.
>
> Wohnen, das ist doch Grundbedarf, wird das zum Luxus, wenn ich mir ein
> Haus
> baue? Oder darf das Haus eine gewisse Größe und Lage nicht
> überschreiten?
>
> Mobilität ist Grundbedarf. Ist das Auto nun Luxus? Mit einem Fahrrad oder
> Moped komme ich auch dahin, wo ich hinmöchte. Mit dem Zug auch. Ist erste
> Klasse Luxus oder Grundbedarf?
>
> Essen ist Grundbedarf. Muß ich meine Lebensmittel bei Aldi kaufen oder
> darf´s
> auch Edeka sein? Oder darf ich eventuell sogar ins Restaurant?
>
>
> Warum soll Grundbedarf sich nicht selbst finanzieren können? Warum soll
> jedoch
> der Luxusanteil den Grundbedarf (also das BGE) finanzieren können?
>
> Wie ist das alles in Zusammenhang mit der Produktivität zu bringen?
>
>
> Dein Ansatz hakt und klemmt an allen Ecken und Kanten ...
>
>
> Prinzipiell ist die Finanzierung eines BGE über "Luftbuchungen", dazu
> zählen
> zum Beispiel Börsenkurse, möglich. Oder über den Wertschöpfungsansatz.
>
> Den Luftbuchungsansatz erachte ich als sehr gefährlich, weil früher oder
> später diese Blase platzt.
> Geht man den Weg über den Wertschöpfungsansatz, so muß erst mal
> geklärt
> werden, was Wertschöpfung ist.
> Dabei wird man den Arbeitsbegriff zwangsläufig mitklären müssen.
>
> Wenn ein Musik-Star ein Konzert gibt und dabei ein Stadion füllt,
> betreibt
> dieser Musiker Wertschöpfung?
> Wenn dieser Musiker etliche Millionen CDs verkauft, ist das
> Wertschöpfung?
>
> Ist der "Konsum dieses Musikers" Luxus oder Grundbedarf?
>
>
>
> Matthias Dilthey
>
>
>
>
>
> Am Mittwoch, 7. Februar 2007 19:37 schrieb Klaus-Dieter Birkholz:
> > Hallo alle zusammen,
> >
> > dies ist mein erster Beitrag in dieser Liste. Ich lese schon seit
> geraumer
> > Zeit mit, wenn ich mich auch noch nicht vorgestellt habe:
> >
> > Mein Name ist Klaus, Dipl. Wirtschaftsinformatiker mit einem Hang zur
> > Volkswirtschaft und besonders die Finanzierung eines BGE in einer
> > Volkswirtschaft ist für mich von großem Interesse. Ich strebe an,
> anderen
> > Interessierten ein BGE möglichst einfach zu erklären ... auch dessen
> > mögliche Finanzierung.
> >
> > Ich möchte gerne meine Sicht darauf hier zur Diskussion stellen und
> wünsche
> > mir Eure Meinung dazu ...
> >
> >
> > In einer Volkswirtschaft werden Güter und Dienstleistungen produziert,
> die
> > wiederum in Grundbedarf und Luxus unterteilt werden könnten. Die
> > Finanzierung eines BGE kann meines Erachtens nur aus der wie auch immer
> > gearteten Besteuerung des Luxusanteils kommen, da der produzierte
> > Grundbedarf sich selbst nicht finanzieren kann. (Nur zur möglichst
> > einfachen Handhabung der Steuer sollte der Satz auch auf den Grundbedarf
> > erhoben werden)
> >
> > Nehmen wir also an, dass in Deutschland (Europa/der Welt) genug
> Luxuswaren
> > produziert werden, dass aus einer Besteuerung dessen die Finanzierung
> > möglich ist, dann ist ein BGE umsetzbar (das nehme ich im Übrigen an),
> > andernfalls ist die Produktivität der Menschen noch nicht weit genug
> > fortgeschritten.
> >
> >
> > Konkret stelle ich mir so, wie auch eines der hier diskutierten
> > Finanzierungsmodelle lautet, eine Finanzierung über eine einzige Steuer
> > vor, die auf Waren und Dienstleistungen erhoben wird. Fraglich sind aus
> > meiner Sicht dann 2 Punkte: 1. Wie wird der Grundbedarf ermittelt und
> wie
> > wird er an die 'aktuelle' Produktion angepasst? 2. Wie wird die eine
> Steuer
> > angepasst, so dass der Grundbedarf weiterhin gedeckt werden kann?
> >
> > Wenn möglichst wissenschaftlich und natürlich unter Berücksichtigung
> von
> > weitaus mehr Faktoren irgendwann nachgewiesen werden kann, dass so eine
> > Finanzierung möglich ist, so denke ich, dass
> >
> > Das ich das Problem hier versuche, sehr vereinfacht darzustellen, ist
> wie
> > gesagt durchaus beabsichtigt. Ich hoffe, die wesentlichen
> Einflussfaktoren
> > von Seiten der Volkswirtschaft erkannt zu haben bzw. möchte gerne
> weitere
> > von Euch erfahren.
> >
> >
> > Liebe Grüße
> > Klaus
> >
> >
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